U23 01.12.2015 - 12:00 Uhr
"Nicht so überrascht wie manche 'Experten'"
Mounir Bouziane im Interview vor dem Wiedersehen in der 3. Liga am Samstag.
Im Sommer wechselte Mounir Bouziane nach zwei Jahren bei unserer U23 zu Ligarivale Energie Cottbus. Spätestens seit dem Trainerwechsel des FC Energie hat sich Mounir in der Stammelf etabliert, hat seit Vasile Miriutas Amtsantritt vor acht Spielen nur 32 Minuten Spielzeit verpasst. Wir haben mit ihm über den Wechsel zu seiner ersten Herrenmannschaft und das anstehende Wiedersehen am Samstag im Bruchwegstadion (Anpfiff der Begegnung unserer U23 gegen den FC Energie Cottbus ist um 14 Uhr) gesprochen.
Mounir, wie lief der Übergang von der Ausbildungs- zur Herrenmannschaft? Hast Du eine längere Eingewöhnungszeit benötigt?
Mounir Bouziane: „Eigentlich lief alles reibungslos nach meinem Wechsel, die Vorbereitung war gut. Dann wurde ich kurz vor dem Saisonstart krank, war nicht im Kader und musste mich ins Team kämpfen."
Wie unterscheidet sich der Alltag eines Aktiventeams von dem einer Jugendmannschaft?
Mounir Bouziane: „Beide Mannschaften arbeiten unter Profibedingungen, der Rhythmus unterscheidet sich deshalb kaum. In Mainz war ich allerdings einer der ältesten, hier bin ich einer der jüngsten Spieler. Die Hierarchie ist naturgemäß eine andere, das erfordert den nötigen Respekt.“
Wie würdest du eure Spielidee im Vergleich zum Mainzer Fußball beschreiben?
Mounir Bouziane: „Mainz legt viel Wert auf Ballbesitz, will immer flach spielen und den Gegner möglichst dominieren. Cottbus legt mehr Wert auf das nackte Ergebnis, auf Zielstrebigkeit, Effektivität und Siegermentalität. Der Erfolg heiligt hier schon mal die Mittel. Das ist ein wichtiger Lernprozess.“
Der Saisonstart lief alles andere als rund – inzwischen wirkt der FC Energie auch in den Ergebnissen gefestigt. Was ist in der Rückrunde noch drin für euch?
Mounir Bouziane: „Wir sind gut gestartet, hatten dann einen Negativlauf und müssen uns jetzt Schritt für Schritt nach vorn arbeiten. Die Liga ist so eng und ausgeglichen, dass man nicht zu weit in die Zukunft schauen sollte und alles möglich ist. Für uns geht es in jedem Spiel von Null los, das übernächste interessiert dann noch nicht.“
Seit dem Trainerwechsel hast Du dir einen Stammplatz erarbeitet. Wie zufrieden bist du mit deiner Rolle in Cottbus?
Mounir Bouziane: „Ich bin glücklich zu spielen. Der Trainer schenkt mir Vertrauen und das will ich zurückzahlen. Zufrieden sollte man nie sein, dann lässt man unterbewusst nach.“
Ist das Spiel am Samstag noch etwas Besonderes für dich, hast Du noch viel Kontakt zu deinen ehemaligen Mitspielern?
Mounir Bouziane: „Natürlich. Ich war zwar nur zwei Jahre in Mainz, aber die hatten es emotional in sich mit einem Aufstieg und einem geschafften Klassenerhalt. Ich habe noch zu etlichen Spielern Kontakt, auch zu den Physios. Für mich ist es also ein besonderes Spiel, ich freue mich auf das Wiedersehen mit ganz vielen Leuten.“
Hättest Du eine so starke Serie unserer Nullfünfer erwartet?
Mounir Bouziane: „Ich bin nicht so überrascht über die starke Hinrunde der Nullfünfer wie manche „Experten“. Die Rückrunde der vergangenen Saison war schon top, Trainer Sandro Schwarz macht einen super Job und es kamen sogar noch Verstärkungen dazu.“
Wer geht am Samstag als Sieger vom Platz?
Mounir Bouziane: „Im Idealfall die bessere Mannschaft. Ich bin Profi - trotz der Verbundenheit zu Mainz hoffe ich, dass wir das sein werden.“
Mounir, vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns aufs Wiedersehen am Samstag.