Nie aufgegeben, aber verloren

Die erste Halbzeit im Bundesliga-Heimspiel des 1. FSV Mainz 05 gegen Bayer 04 Leverkusen gestaltete sich zäh. Das Team von Trainer Martin Schmidt verzeichnete nach dem ersten Durchgang zwar mehr Ballbesitz und eine positive Zweikampfbilanz, die Gäste hatten jedoch mehr Laufkilometer, mehr Torschüsse und vor allem ein Tor mehr auf dem Konto.

Gleich in der Anfangsphase war die Werkself das gefährlichere Team. Zunächst konnte Daniel Brosinski Heung-Min Son noch stoppen (10.). Bei seinem zweiten Mal kam der Südkoreaner zum Abschluss, zielte aber daneben (14.). Im dritten Versuch, frei am zweiten Pfosten lauernd, war er dann aber erfolgreich. Hakan Calhanoglu hatte per Freistoß zum Führungstreffer serviert (15.). Zuvor musste Loris Karius bereits einen Kopfball von Lars Bender von der Linie kratzen (12.).

Die einzige 05-Chance in der Anfangsviertelstunde ergab sich nach einer Aktion von Shinji Okazaki. Der Japaner ging mit dem Ball in den Strafraum, kam im Zweikampf mit seinem Gegenspieler zwar ins Straucheln, ließ sicher aber nicht fallen, sondern flankte auf Pablo De Blasis, der per Dropkick am Tor vorbeischoss (13.). Im weiteren Verlauf waren unsere Nullfünfer hauptsächlich bei den Standards von Johannes Geis gefährlich (23./31.). Aber auch Karius war noch einmal bei einem Freistoß der Gäste gefordert: den Schuss von Calhanoglu hielt er im Nachfassen (18.). Auch einen Fehler seines Vordermanns Stefan Bell bügelte der 05-Keeper kurz vor der Pause noch aus (45.). Mit dem knappen Rückstand ging es schließlich in die Pause.

Nach Wiederanpfiff kämpften beide Mannschaften weiter mit offenem Visier, bisweilen aber nicht ganz so strukturiert um ein Tor. Der erste gute Angriff – De Blasis bediente Brosinski im gegnerischen Strafraum – wurde leider nicht konsequent genug zu Ende gespielt (48.). Weitaus kläglicher vergab jedoch auf der Gegenseite Son eine gute Leverkusener Möglichkeit – als er ganz allein auf Karius zugelaufen war (52.).

Die Mainzer Hoffnungen erhielten dann einen herben Dämpfer: nach einem Befreiungsschlag war Kießling plötzlich frei vor Karius und überwand den Mainzer Keeper, der beim Herauslaufen kurz gezögert hatte – 0:2 (59.). Doch es sollte noch schlimmer kommen: mit einem direkt verwandelten Freistoß erhöhte Calhanoglu auf 0:3 (73.). Geschlagen waren unsere Nullfünfer aber noch lange nicht! Nach einem Foul an Okazaki entschied Schiedsrichter Winkmann auf Strafstoß. Ja-Cheol Koo schickte Bernd Leno in die falsche Ecke, verwandelte sicher zum 1:3 (78.). Wenige Augenblicke später lag beinahe der Anschlusstreffer in der Luft – nach einer Flanke von Stefan Bell wurde Okazaki erst im letzten Moment am Torabschluss gehindert (80.), doch Mannschaft und Fans schöpften neuen Mut. Mit Jairo für Julian Baumgartlinger setzte auch Martin Schmidt jetzt voll auf Offensive.

Ein furioses Dribbling von Brosinski, das der Rechtsverteidiger mit einem feinen Pass auf Okazaki abschloss, folgte. Als der Japaner mit einem Lupfer über Leno die Latte traf, war die Fahne des Assistenten aber bereits oben – Abseits (85.).

Nach einem Schubser an Jairo zeigte Winkmann erneut auf den Punkt, Koo verwandelte wieder sicher – nur noch 2:3 (90.+1). Die Zeit lief unseren Nullfünfern nun aber leider davon. Trotz des Elfer-Doppelpacks des Koreaners musste sich das Team am Ende den Leverkusenern geschlagen geben.

1. FSV Mainz 05 - Bayer 04 Leverkusen 2:3 (0:1)