Das Halbfinal-Rückspiel in Leipzig gestaltete sich ähnlich wie das Hinspiel in Mainz: Zwei Mannschaften auf Augenhöhe schenkten sich nichts, am Ende hatten die Gastgeber das Glück auf ihrer Seite und gewannen mit 2:1.
Dabei begann es für die Mainzer recht ordentlich, Törles Knöll tauchte schon nach zwei Minuten allein vor RB-Keeper Sowade auf, konnte ihn aber nicht überwinden. Auch die Leipziger brauchten rund zehn Minuten, um konstruktive Ansätze auf den Platz zu bringen, dann wurde es aber auch direkt gefährlich. Cons Leinhos konnte in der Rückwärtsbewegung nicht klären, verlängerte stattdessen per Kopf in den Lauf von Marcel Becher. Doch der Stürmer verfehlte. Besser machte es Joshua Endres nur eine Minute später. Nachdem er von Marcel Becher mit einem starken Solo über den linken Flügel von der Grundlinie freigespielt wurde, traf er zum 1:0 (10. Minute).
Die Nullfünfer zeigten eine gute Reaktion auf den Rückstand und drängten weiter auf das Tor der Platzherren. Törles Knöll wurde direkt im Anschluss im Strafraum von den Beinen gegrätscht, doch Schiedsrichter Unger aus Halle verwehrte dem glasklaren Elfmeter ohne jeglichen Ballkontakt die Anerkennung. Heinz Mörschel und Jayson Breitenbach scheiterten bei weiteren guten Chancen im direkten Duell an Sowade. Mit mehr Ballbesitz und ansehnlichen Spielzügen hatten die Nullfünfer die Partie jetzt weitgehend unter Kontrolle. Marcel Becher fehlten auf der anderen Seite einige Meter beim Abschluss, so richtig brenzlig wurde es für Flo Müller zunächst nicht mehr. Törles Knöll sorgte nach feinem Zuspiel von Suat Serdar für den verdienten Ausgleich, der zugleich den Pausenstand bedeutete.
Auch nach dem Wiederanpfiff blieb das Spiel völlig offen. Beiden Teams sah man an, dass sie ins Finale wollten. So ergab sich ein Schlagabtausch auf hohem Niveau, dem auch die Kulisse der 3500 Zuschauer optisch wie akustisch gerecht wurde. Unterschedee auf dem Rasen waren nur in Kleinigkeiten zu finden, die Mainzer agierten etwas geordneter im Spielaufbau und suchten spielerische Lösungen, während Leipzig mit langen Bällen den direkten Weg in die Spitze suchte.
Und auch fand: Maximilian Schnabel, nach Ballgewinn weit angespielt, stand allein vor Keeper Müller und verwandelte zur erneuten Führung (57.).
Auch das beeindruckte die Mainzer aber nicht nachhaltig, in der Schlussphase warfen sie nochmal alles nach vorne. RB, vom Dauersupport der Zuschauer getragen, warf sich in jeden Schuss und spielte die Zeit geschickt herunter. Den Mainzern fehlte das nötige Quäntchen Glück, um das Spiel nochmal zu drehen. Wenngleich die überragende Saison der Mainzer B-Junioren so keine Krönung mit dem Finale findet, können die Nullfünfer erhobenen Hauptes aus dem Spiel und in die kurze Sommerpause gehen.
Trainerstimmen:
Thorsten Effgen: „Nach einem solchen Spiel in die Analyse zugehen, fällt extrem schwer. Vielmehr will ich heute herausstellen, dass die gesamte Mannschaft eine überragende Saison gespielt hat und heute an einem gleichwertigen Gegner nur unglücklich gescheitert ist. Auch wenn es schwer fällt: Niederlagen und Enttäuschungen gehören zum Sport dazu, damit haben wir 05er schon einige Erfahrungen gemacht, wenn man an die knapp verpassten Aufstiege der Profis denkt. Alle, Spieler und Verantwortliche, können gerade aus diesem Schmerz Energie ziehen und sich auf den Weg machen, um sich neue Ziele zu stecken.“
Meikel Schönweitz: „Während das Hinspiel noch recht zäh war, stand die Partie heute taktisch, technisch, physisch, aber auch in Sachen Mentalität auf einem sehr hohen Niveau und hatte eigentlich keinen Verlierer verdient. Wir haben Mainz 05 in unserem letzten Saisonspiel vor beeindruckender Kulisse noch einmal hervorragend präsentiert und können absolut stolz auf die Jungs und auf das in dieser Saison erreichte sein. Ich möchte mich am Ende dieser langen Saison noch einmal bei meinem Betreuerstab bedanken, Thorsten Effgen als Co, Torsten Körner und Edu Waschburger hatten einen sehr großen Anteil an dieser Saison. Und letztlich natürlich noch einmal ein Riesenkompliment an die Jungs, die in dieser Saison über sich hinausgewachsen sind und eine tolle Entwicklung mitgemacht haben.“
RB Leipzig - 1. FSV Mainz 05 2:1 (1:1)
Leipzig: | Sowade – Börner, Reichel, Vogel, Franke – Geister, Wagner (C), Beiersdorf (70. Barylla) – Becher (78. Winkler) – Endres (80. Rosin), Sonnekalb (38. Schnabel) |
Mainz: | Flo Müller – Breitenbach, Leinhos, Ech-Chad (72. Yüksel), Flühr (62. Weissmann) – Serdar (72. Gansmann), Andreas, Herr – Kern (60. Petermann), Mörschel, Knöll |
Tore: | 1:0 Endres (10.), 1:1 Knöll (34.), 2:1 Schnabel (57.) |
Schiedsrichter: | Marcel Unger (Halle) |
Zuschauer: | 3418 |