Fans 03.12.2024 - 17:30 Uhr
Niko Springer: "Gab nie einen anderen Klub als Mainz 05"
Der Dartspieler aus Mainz nimmt in diesem Jahr erstmals an der Weltmeisterschaft in London teil und spricht über seine beiden großen Leidenschaften
Beim Heimsieg der 05ER gegen die TSG Hoffenheim am vergangenen Sonntag begrüßte der FSV den Dartspieler Niko Springer in der heimischen MEWA ARENA. Der 24-Jährige bereitet sich gerade auf seine erste Teilnahme an der Weltmeisterschaft vor, die ab dem 15. Dezember im berühmten Londoner “Ally Pally“ stattfindet. Vorher ließ er es sich aber nicht nehmen, nochmal bei seinem Heimat- und Herzensverein vorbeizuschauen.
An der Scheibe mit den 05-Profis
Zuvor wurde Springer, gebürtiger Mainzer, allerdings von mehreren 05-Profis überrascht. “Das Treffen mit den Mainzer Spielern kam durch mein Management zustande. Ich war eigentlich schon fast auf dem Weg zu einem Turnier in Hildesheim und hatte noch eine letzte Trainingseinheit – dort haben mich dann Jonny Burkardt, Andreas Hanche-Olsen, Robin Zentner und Lasse Rieß erwartet. Wir haben eine Runde Darts gespielt und uns ein bisschen ausgetauscht“, so Springer über seine Partie gegen die FSV-Akteure. Zwei 05ER hätten ihn dabei besonders beeindruckt: “Alle haben wirklich erstaunlich gut gespielt. Robin und Lasse würde ich hervorheben – vielleicht liegt das an den Fähigkeiten, die sie als Torhüter mitbringen. Aber auch Hanche-Olsen ist mit dem Sport vertraut und hatte sogar sein eigenes Dart-Case dabei“, berichtet der Mainzer.
"Seit ich denken kann, ist Mainz 05 mein Herzensverein"
Neben dem Dartspielen gibt es für Springer allerdings noch einen zweiten sportlichen Schwerpunkt. “Ich habe zehn Jahre lang selbst Fußball gespielt und musste dann wegen einer Verletzung aufhören. Der Sport war und ist aber nach wie vor meine große Leidenschaft. Wenn ich mal nicht am Dartboard stehe, bin ich entweder auf dem Fußballplatz oder sitze vor dem Fernseher, um die Mainzer zu unterstützen“, so Springer über seine Leidenschaft als Fan der 05ER. “Seit ich denken kann, ist Mainz 05 mein Herzensverein – es gab nie einen anderen Klub und daran wird sich auch nichts ändern.“
Die laufende Bundesliga-Saison der Rheinhessen verfolgt Springer gleichermaßen interessiert wie zufrieden. “Ich bin sehr froh, dass wir im Moment weit weg vom Abstiegskampf sind. Die vergangene Saison war in der Hinsicht sehr intensiv und nervenaufreibend, deshalb freut es mich, dass es gerade so gut läuft.“ Die hohe Reisetätigkeit, die Springer als Dartspieler aufbringen muss, mache es ihm jedoch nicht leicht, ausnahmslos jede Partie des FSV zu schauen. “Alle Spiele zu verfolgen, ist natürlich schwierig, weil ich viel unterwegs bin. Wann immer es geht, schaue ich aber die Spiele von Mainz und fiebere mit. Das ist einfach meine Leidenschaft.“
"Traum, der in Erfüllung geht"
Eigentlich, so sagt der 24-Jährige, hatte er sich vorgenommen, kurz vor Beginn der Darts WM keine Medientermine mehr wahrzunehmen – eigentlich. “Von Mainz 05 angefragt zu werden, ist wie ein Traum, der in Erfüllung geht. Als ich zu einem Stadionbesuch beim Spiel gegen Hoffenheim eingeladen wurde und zusätzlich der Vorschlag kam, ob ich nicht auch an den Bruchweg kommen möchte, konnte ich natürlich nicht absagen – das muss ich einfach mitnehmen“, so der Mainzer über die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen seines Klubs werfen zu können.
"Das Beste draus machen und alles aufsaugen"
Springer reist als WM-Debütant nach London – für das Auftaktduell wurde ihm direkt ein starker Kontrahent zugelost. “Scott Williams ist mein erster Gegner. Das ist auf jeden Fall ein schweres Los, er stand letztes Jahr im Halbfinale. Sollte ich mich gegen ihn durchsetzen, spiele ich danach gegen Rob Cross, einen ehemaligen Weltmeister und aktuell die Nummer fünf der Welt“, so der Mainzer hinsichtlich der kommenden Aufgaben bei der WM. Über seine Rolle als Außenseiter sei er sich durchaus bewusst. “Ich bin definitiv der Underdog, aber den Kampf nehme ich absolut an und versuche einfach, alles zu genießen.“ Rund zwei Wochen vor dem Turnierstart überwiegt bei Springer die Vorfreude und Zuversicht. “Gerade fühle ich mich sehr gut. Anfang des Jahres habe ich mich verstärkt auf meine Ausbildung als Justizfachwirt fokussiert, deshalb hatte ich zu diesem Zeitpunkt eine etwas schleppende Phase, weil mir das Training gefehlt hat. Danach wurde es von Turnier zu Turnier aber immer besser und im Moment läuft es richtig gut.“
Ein konkretes Ziel setzt sich der 24-Jährige für das Turnier nicht. “Ich möchte die WM in erster Linie einfach genießen und schaue von Spiel zu Spiel. Es bringt nichts, zu weit in die Zukunft zu schauen – das hat auch etwas mit Respekt zu tun, weil jeder, der an der WM teilnimmt, es auch verdient hat, dort zu sein. Ich versuche einfach, das Beste draus zu machen und alles aufzusaugen.“