Profis 28.04.2015 - 12:09 Uhr

Nur für Mathematiker

Gerettet oder nicht? Dem FSV fehlt nur noch ein kleiner Schritt …

Mit der abnehmenden Anzahl der Spieltage wird die Ausgangslage für die Klubs im Abstiegskampf immer klarer. Den Nullfünfern ist mit den Siegen in Freiburg und gegen Schalke 04 die emotionale Befreiung gelungen, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch der Ligaverbleib. Vier Partien vor Saisonende ist der 1. FSV Mainz 05 mit nunmehr 37 Punkten und neun Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang nur noch rechnerisch in Gefahr abzusteigen.

Aber das ist eher ein Fall für Mathematiker und die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Auf die praktische Ebene heruntergebrochen können die Mainzer mit einem weiteren Dreier aus eigener Kraft und ohne auf andere Plätze zu schauen den Vorsprung auf den Relegationsrang definitiv halten. Aktuell belegen der Hamburger SV, der SC Paderborn (beide 28 Punkte) und der VfB Stuttgart (27 Punkte) die letzten drei Plätze. Der eigene Anspruch ist klar formuliert, dieses Ziel in den Partien gegen den HSV, beim VfB Stuttgart, gegen den 1. FC Köln und beim FC Bayern München zu erreichen. Mindestens.

Aber selbst wenn die Nullfünfer in den folgenden vier Partien leer ausgehen sollten, dürften diese 37 Zähler reichen, um am Ende drei Teams hinter sich zu lassen. Denn um den auch mit dem deutlich besseren Torverhältnis ausgestatteten FSV noch zu überholen, müssten der HSV und der SC Paderborn jeweils zehn Punkte aus vier Spielen schnappen, also drei Spiele gewinnen und ein Remis holen. Der VfB Stuttgart müsste sogar elf Punkte auf die Mainzer gut machen, was bei vier ausstehenden Spielen nur durch vier Siege möglich wäre. Mit anderen Worten: jedes dieser drei Teams, das an den kommenden Spieltagen noch einmal verliert, holt den FSV nicht mehr ein.

Außerdem liegen zwischen den Nullfünfern und den Abstiegsrängen aktuell noch fünf weitere Klubs. Um in Gefahr zu geraten, müssten auch die ebenfalls vom Abstieg bedrohten Hannover 96 (29 Zähler) oder der SC Freiburg (30) noch überdurchschnittlich gut punkten, um zum FSV aufzuschließen. Diese Rechnung steht, wie gesagt, nur für eine Kalkulation ohne eigene Punktausbeute der Nullfünfer.

Es lohnt sich allerdings wirklich, sich von diesen Rechnungen schnellstmöglich frei zu machen. Ansonsten leitet einen der diesjährige Abstiegskampf womöglich in den fußballerischen Wahnsinn. Denn die Bundesliga bezieht ihre Spannung in diesem Jahr vor allem aus dem Kampf gegen die Zweite Liga. Die Dramaturgie ist perfekt, die Spieltage 31 bis 34 halten allesamt direkte Abstiegsduelle bereit, die den Begriff „Endspiele“ für die beteiligten Teams auch wirklich verdienen. Die ganze Geschichte könnte dann am letzten Spieltag in den Duellen zwischen dem SC Paderborn und dem VfB Stuttgart sowie zwischen Hannover 96 und dem SC Freiburg gipfeln. Reine Nervensache. Das ersparen sich die Nullfünfer als Zaungast der Meisterfeier des FC Bayern München wirklich gerne.

Das Restprogramm im Tabellenkeller:

Mainz 05 (Platz 10, 37 Punkte): Hamburger SV (H), VfB Stuttgart (A), 1. FC Köln (H), FC Bayern (A)

SC Freiburg (Platz 14, 30 Punkte): SC Paderborn (H), Hamburger SV (A), FC Bayern (H), Hannover 96 (A)

Hannover 96 (Platz 15, 29 Punkte): VfL Wolfsburg (A), Werder Bremen (H), Schalke 04 (A), SC Freiburg (H)

Hamburger SV (Platz 16, 28 Punkte): Mainz 05 (A), SC Freiburg (H), VfB Stuttgart (A), Schalke 04 (H)

SC Paderborn (Platz 17, 28 Punkte): SC Freiburg (A), VfL Wolfsburg (H), Schalke 04 (A), VfB Stuttgart (H)

VfB Stuttgart (Platz 18, 27 Punkte): Schalke 04 (A), Mainz 05 (H), Hamburger SV (H), SC Paderborn (A)

Vielleicht sollten wir auch einfach erst mal das Duell gegen den Hamburger SV am Sonntag spielen.