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Vorberichte 15.03.2018 - 15:00 Uhr

Ohne Tunnelblick nach Frankfurt

Schwarz bietet "Perspektivwechsel", Schröder wählt den "Blick nach vorne"

Sandro Schwarz auf der Pressekonferenz in der OPEL ARENA vor der Partie bei Eintracht Frankfurt.

Gerne zurück denken an das Pokal-Aus bei Eintracht Frankfurt im Februar mag im 05-Lager naturgemäß niemand. Zu präsent ist sie noch, die Enttäuschung über das Viertelfinal-Aus und dessen Zustandekommen in der Commerzbank-Arena. Dennoch, und das bleibt mit Blick auf die vergangenen Wochen positiv zu vermerken, diente die Niederlage seinerzeit als eine Art Schlüsselerlebnis, wie Sandro Schwarz auf der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Wiedersehen mit den hessischen Nachbarn (Samstag: 15:30 Uhr) nochmals durchblicken ließ. "Die 90 Minuten haben klar gezeigt, dass wir uns noch eingehender mit defensiver Stabilität beschäftigen müssen", so der Cheftrainer der 05er, dessen Team in den letzten vier Spielen zwei Mal zu 'Null' gespielt hat. "In dieser Hinsicht war das Spiel lehrreich, sorgt aber bei uns keinesfalls für eine veränderte Motivationslage."

Um Wiedergutmachung geht es den Mainzern am Wochenende also nicht, vielmehr schlicht und ergreifend darum, "unsere eigene Situation zu verbessern" und nach dem 27. Spieltag Zählbares mit zurück an den Bruchweg zu nehmen. Die unglückliche Heimniederlage gegen Schalke 04 jedenfalls hat keine sichtbaren Spuren hinterlassen, das unterstrich auch Schwarz: "Wir hatten in den letzten Tagen nicht das Gefühl, dass die Spieler mit hängenden Schultern rumgelaufen sind. Die guten Dinge haben wir in unseren Analysen herausgestrichen und wollen uns offensiv noch weiter steigern", so der Trainer. "Die Jungs präsentieren sich in der Trainingswoche unheimlich willig und kämpferisch."

In einer Trainingswoche, in der der 05-Trainer sowohl die zuletzt überwiegend praktizierte Dreier- aber auch das in der Schlussphase gegen Schalke gewählte 4-4-2-System trainieren lässt, sich hinsichtlich der Grundordnung aber noch nicht in die Karten schauen lassen möchte. Personell können die Mainzer beim Rhein-Main-Rivalen zudem nach der bevorstehenden Rückkehr von Emil Berggreen ins Mannschaftstraining annähernd aus dem Vollen schöpfen. Einzig Robin Zentner und Kapitän Niko Bungert (muskuläre Probleme) werden Schwarz in Frankfurt definitiv nicht zur Verfügung stehen. 

Mit Trauerflor ins Rhein-Main-Duell. (Quelle: twitter.com/1FSVMainz05)

Eine besondere Drucksituation vor dem Duell bei der Eintracht, die sich acht Spieltage vor Saisonende anschickt, die Europa-League- oder gar Königsklassen-Qualifikation ins Visier zu nehmen, empfinden die um den Klassenerhalt kämpfenden 05er vor der anstehenden Länderspielpause jedenfalls keine: "Es ist in solchen Phasen auch wichtig, den Spielern Perspektivwechsel zu bieten und alles rein auf den Fußball zu reduzieren", schilderte Schwarz den Ansatz des Trainerteams. "Natürlich benötigen wir Ergebnisse und Punkte, aber wir üben alle unsere Leidenschaft aus. Den Blick dafür, aus welchen Motiven, mit welchem Riesenspaß, wir alle einmal mit dem Fußball angefangen haben, gilt es beizubehalten." 

Eine Ansicht, in der ihm Sportvorstand Rouven Schröder beipflichtet. "Die Mannschaft wie auch das Umfeld gehen mit der Situation derzeit sehr gut um. Jeder weiß um was es geht und dass wir nichts beschönigen dürfen." Alle seien hochfokussiert und das Gefühl dafür vorhanden, im richtigen Moment die richtigen Worte zu finden. "Nur noch den Tunnelblick einzunehmen bringt gar nichts", betonte Schröder. "Ein gewisses Maß an Lockerheit ist wichtig. Wir schauen nicht zurück, sondern nur nach vorne." In die Zukunft, in der der angestrebte Klassenerhalt stehen soll. Die Partie am Wochenende in Frankfurt könnte auf diesem Weg erneut zu einer Art Schlüsselerlebnis werden, aus 05-Sicht darf es diesmal gerne positiver Natur sein.