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Profis 13.12.2022 - 10:00 Uhr

Pekovic: "Ein paar gelbe Karten habe ich gesammelt"

Der 05-Legenden-Adventskalender: Türchen Nummer 13

Zehn Wochen ohne Bundesliga-Fußball unserer 05ER - das dauert viel zu lange, oder? Wir wollen diese Zeit mit gemeinsamen Erinnerungen überbrücken und haben uns etwas Besonderes ausgedacht: Der diesjährige Adventskalender steht ganz im Zeichen der 05-Legenden.

 

Passend zur früheren Rückennummer eines Ehemaligen präsentieren wir euch auf unserer Website täglich Mainzer Fußball-Geschichte und Geschichten zu unseren ehemaligen Profis. Unseren bewährten Adventskalender mit täglich neuen Gewinnchancen von Mainz 05 und unseren Partnern erreicht ihr auch über die Story auf unserem Instagram-Kanal.

 

Präsentiert wird der Kalender auch in diesem Jahr von Haupt- und Trikotsponsor Kömmerling.

Milorad Pekovic trug von 2005 bis Januar 2010 die Nummer 13 auf dem Trikot der 05ER und die ehrliche Arbeit auf dem Platz im Herzen. Ein defensiver Mittelfeldspieler, der sinnbildlich für die oft beschriebenen 05-Tugenden stand. Als intensiver Zweikämpfer und unermüdlicher Antreiber immer im Dienst der Mannschaft ließ er sein Herz auf dem Rasen und spielte sich in 139 Partien für den FSV in jene der 05-Fans.

"Ich weiß nicht, ob ich eine Legende bin, aber für Mainz 05 nehme ich mir immer Zeit", übt sich Pekovic am Telefon in Bescheidenheit, während er im Urlaub in seiner Heimat Montenegro weilt und zugibt: "Ohne Fußball geht es bei mir nicht." Nach seiner aktiven Karriere als Fußballer ist der 45-Jährige an die Seitenlinie gewechselt. Als Co-Trainer bei ZSKA Sofia in der ersten bulgarischen Liga ist er Tabellenführer mit seinem Team. Mit seinem langjährigen Freund Sasa Ilic als Chefcoach ist er seit Sommer bei dem Traditionsklub angestellt. Zuvor arbeiteten die beiden bereits in der ersten serbischen Liga zusammen, Pekovic war außerdem für den montenegrinischen Verband im Nachwuchsbereich tätig. Selbst mal Cheftrainer zu sein sei der nächste Schritt. "Im Moment ist es aber für mich am besten, Erfahrungen als Assistent zu sammeln bei einem großen Verein."

13.12.2022

Grüße von "Peko" aus Montenegro

Von Klopp und Tuchel gelernt

Gelernt hat "Peko", wie er in Mainz genannt wurde, schon als Spieler von zwei der besten Fußballlehrer, die zu Pekovic‘ Zeiten bei den Rheinhessen ihre Trainerkarrieren starteten: Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. "Wenn man Spieler ist, merkt man das gar nicht so richtig. Aber es ist natürlich ein großes Glück, wenn man mit Kloppo oder Thomas zusammengearbeitet hat. Das kann nur ein Vorteil sein. Die Erfahrungen, die ich damals gemacht habe, nutzen mir jetzt und bedeuten mir sehr viel", betont er.

Als der Montenegriner 2005 von Eintracht Trier zum FSV wechselte, spielten die 05ER unter Klopp ihre zweite Bundesliga-Saison, nahmen am UEFA Cup teil und begeisterten die Fans. "Es fühlte sich bei ihm immer wie zuhause an, wie in einer Familie. Zusammen mit dem Verein und der Mannschaft war jede Menge Motivation da. Jeden Tag, in jedem Training", erzählt Pekovic. Klopp wechselte 2008 zu Borussia Dortmund. Nach der Aufstiegssaison unter Jörn Andersen übernahm Tuchel das Amt des Cheftrainers und hinterließ ebenso Eindruck: "Bei Thomas waren es die taktischen Feinheiten und Kleinigkeiten. Wie, wenn man Schach spielt. Ein Perfektionist."

Pekovic hospitierte als angehender Trainer später bei beiden und saugte alles auf. "Das hat mir auch viel bedeutet", sagt er und erinnert sich, dass viele Spieler aus der damaligen Zeit eine Trainerkarriere einschlugen: "Beispielsweise Zsolt Löw, Marco Rose oder Bo Svensson." Dass sein damaliger Mitspieler mal 05-Chefcoach werden würde konnte auch Pekovic nicht absehen. "Aber er hat immer clever gespielt und den Fußball verstanden." Was Svensson jetzt in Mainz mache, sei "überragend". Man sehe es an den Ergebnissen: "Das ist super und spricht für Bo und seine Qualitäten. Er macht es perfekt.“

Viel gelernt: Von Jürgen Klopp nahm Pekovic viel für die eigene Trainerkarriere mit.

"Ich habe als Spieler und Typ gut reingepasst"

Nur positiv spricht Pekovic insgesamt über seine Zeit in Mainz, "die schönste in meiner Profikarriere". Schön und erfolgreich: "Highlights gab es einige, beispielsweise der Aufstieg und die Teilnahme am UEFA Cup. Damals habe ich auch in der Nationalmannschaft von Montenegro gespielt." Als Mensch und als Fußballspieler hätten ihn die viereinhalb Jahre weitergebracht.

Die Fans von Mainz 05 bewiesen schon oft ein gutes Gespür für solche Spieler. Pekovic war nicht der größte Fußballer auf diesem Planeten, aber die Anhänger liebten ihn für seine Einsatzfreude. "Ich habe als Spieler und Typ gut reingepasst in dieser Zeit, habe immer alles gegeben und mit Herz gespielt. Ein paar gelbe Karten habe ich auch gesammelt“, sagt er mit einem Augenzwinkern. 48-mal sah er den gelben Karton in Pflichtspielen, Gelb-Rot aber nie. "Mit Leidenschaft zu spielen war mir sehr wichtig. Wenn ich jetzt mit meinen Kumpels Fußball spiele, will ich immer noch gewinnen."

Immer 100 Prozent für Mainz 05: Pekovic ging dahin, wo es weh tut.

Zweite Heimat liegt in Mainz

In der Winterpause der Saison 2009/10 trennten sich die Wege, über Greuther Fürth und Hansa Rostock ging es zurück zur Trierer Eintracht, wo der 45-Jährige 2015 seine Spielerkarriere beendete. Die Verbindung nach Mainz blieb über all die Jahre bestehen. Mit ehemaligen Kollegen wie Nikolce Noveski, Elkin Soto oder Chadli Amri hat er regelmäßigen Kontakt. "Ich habe noch eine Wohnung in Mainz und es ist meine zweite Heimat geworden", so Pekovic.

Auch die sportliche Entwicklung verfolgt er genau. "Jedes Jahr hat sich der Verein weiterentwickelt, als ich noch da war. Mittlerweile ist Mainz 05 in der Bundesliga etabliert. Ich bin stolz, ein Teil der Geschichte des Klubs zu sein. Ein bisschen mitgewirkt habe ich an diesem Erfolg auch“, sagt er mit Zufriedenheit über den Verlauf seiner Karriere. "Ein großer Teil davon hat in Mainz stattgefunden. Ich habe sehr gute Erinnerungen daran. Das hat mich als Mensch geprägt.“