Profis 20.04.2021 - 14:40 Uhr
Lachen bleibt die beste Medizin
Jean-Paul Boëtius zu Gast bei: "UffgeBASt & RangeKLOTZt – der 05ER.fm Audiobeweis" - Über die Mutter als Ratgeber & einen gemeinsamen Traum mit "Familienmitglied" St. Juste
"Die Mannschaft hat nur einen Gedanken, und das ist der Klassenerhalt. Wir wussten am Donnerstag, dass das Spiel gegen Berlin abgesagt wird und hatten genug Zeit, um uns auf Bremen einzustellen. Wir wissen, dass es ein Sechs-Punkte-Spiel ist, aber wir wissen auch, was wir zu tun haben." Voll fokussiert äußert sich Jean-Paul Boëtius im 05-Podcast (hier in voller Länge abrufbar).
Zu Beginn der nun etwas abgespeckter ausfallenden Englischen Woche nahm sich der Mittelfeldspieler Zeit, ausführlich mit Tim Klotz und Mario Bast zu sprechen. Dabei machte der 27-Jährige deutlich, dass die Mannschaft nicht über das Auswärtsspiel bei Werder Bremen hinausschaut und keine Gedanken an das anspruchsvolle Restprogramm verschwendet: "Wenn wir gegen Bremen gewinnen, ist es ein Riesenschritt, wir können sie in der Tabelle überholen. Dafür wollen wir alles geben. Wer danach kommt, spielt heute keine Rolle." Zudem, so Boëtius, habe man in der Vergangenheit durchaus gezeigt, dass man auch gegen Mannschaften wie Borussia Dortmund oder Eintracht Frankfurt drei Punkte holen kann.
Am Bruchweg ist der Profi vor allem unter seinem Spitznamen "Djanga" bekannt. Diesen trägt der Niederländer, seit er zwölf Jahre alt ist. "Einer meiner Freunde hat damals damit angefangen, ich weiß gar nicht, ob irgendeine Bedeutung hinter diesem Namen steckt. Aber er gefiel mir von Beginn an und ich bin froh, dass er so weit verbreitet ist." Heiterkeit und Frohsinn gehören zu den Charaktereigenschaften, die untrennbar mit Boëtius verbunden zu sein scheint. Schon als Kind habe seine Mutter ihn ermutigt, das Leben zu genießen. Ein Rat, den sich der heute 27-Jährige zu Herzen genommen hat. "Wenn ich einen Tag nicht lache, habe ich diesen Tag nicht gelebt", erklärt er sein Motto, welches ihm seine lebensbejahende Haltung auch in komplizierten oder gar schmerzhaften Zeiten ermöglicht. Von seiner Mutter hat der Niederländer allerdings nicht nur wertvolle Ratschläge mitbekommen, sondern auch sein fußballerisches Talent. "Sie war es, die früher Fußball gespielt hat, nicht mein Vater", verrät der bislang einmalige Nationalspieler seines Heimatlands, der 2018 von Feyenoord Rotterdam an den Bruchweg wechselte.
Unglaubliche Stimmung im Mai 2019
Viele denkwürdige Spiele hat er in seiner Zeit beim FSV bereits erlebt, doch eines ist ihm besonders in Erinnerung geblieben: das 4:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim vom letzten Spieltag der Saison 2018/2019. Und das nicht nur, weil Boëtius zwei Treffer zu diesem Sieg beisteuern konnte, wie er erläutert. "Es war das letzte Spiel von Niko Bungert und auch von Klaus Hafner als Stadionsprecher. Die Stimmung im Stadion war absolut unglaublich, das werde ich nie vergessen."
Sein engster Vertrauter im Team ist Jeremiah St. Juste, den Boëtius als "Familie" bezeichnet und der ihm auch in der schwierigen Zeit in dieser Saison geholfen hat, in der es nur zu vereinzelten Einsätzen von der Bank reichte. Kennengelernt haben sich die beiden in der U17-Nationalmannschaft der Niederlande. Nachdem St. Juste von Bondscoach Frank de Boer für die letzten Länderspiele in den Kader der niederländischen Nationalmannschaft berufen wurde, stellt sich zwangsläufig die Frage nach einem möglichen Comeback für Boëtius im Kader der Elftal. 2014 war er für sein bisher einziges Länderspiel in den Kader der A-Mannschaft berufen worden. Trainer damals: Louis van Gaal. "Ein ganz besonderer Mensch. Er ist sehr interessiert an dir als Persönlichkeit, nicht nur als Fußballer", findet Boëtius nur lobende Worte über den ehemaligen Nationaltrainer. Das Spiel gegen Frankreich ging seinerzeit 2014 mit 0:2 verloren, der Mittelfeldspieler durfte über 70 Minuten mitwirken. "Mit Jer zusammen in der Nationalmannschaft zu spielen ist auf jeden Fall ein Traum, den wir beide haben."
Im Podcast verrät 'Djanga' Boëtius außerdem noch, wer sein fußballerisches Vorbild ist, woher die Idee zu dem Tanz nach seinem Treffer gegen den 1. FC Köln kam, und welcher Film ganz oben auf seiner Favoritenliste steht.