Profis 27.03.2025 - 10:45 Uhr
Moritz Jenz: Ein gebürtiger Berliner auf Europareise
In der neuesten Folge des 05-Podcasts "Einmal Mainzer, immer Mainzer" spricht Jenz unter anderem über seinen bisherigen Karriereverlauf, den Umgang mit Kälte & den besonderen Teamspirit beim FSV

England, Schweiz, Frankreich, Schottland, Deutschland - was wie ein abwechslungsreicher Roadtrip klingt, ist nichts anderes als die Reihenfolge der Länder, in denen Moritz Jenz bislang Profifußball gespielt hat. Der Verteidiger, der aktuell als Leihspieler vom VfL Wolfsburg bei den Mainzern unter Vertrag steht, hat mit 25 Jahren schon viel gesehen - seine Reise durch Europa startete er bereits im Jahr 2015 als Nachwuchsspieler beim FC Fulham. "Wir sind schon mit der Familie immer viel gereist und haben durch Urlaube viele verschiedene Kulturen kennengelernt. Ich glaube, das ist der Grund dafür, dass ich diese Sehnsucht in mir hatte, etwas Neues kennenzulernen", so Jenz in der neuesten Ausgabe des 05-Podcasts 'Einmal Mainzer, immer Mainzer' über den frühen Umzug ins Ausland. Insgesamt fünf Jahre verbrachte der gebürtige Berliner im Westen Londons - so lange wie bei bislang keiner anderen Station seiner Karriere. Nach seiner Zeit in England zog es den Defensivakteur im Jahr 2020 weiter in die Schweiz zum FC Lausanne-Sport. "Ich war sehr klar in der Entscheidung, wusste genau, was ich wollte und habe dort auch einen Weg für mich gesehen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, das Training, der Trainer und die Mannschaft waren super und die Lage am Genfer See war toll", berichtet Jenz von seiner zweiten Station im Ausland.
Die Reise geht weiter
Nach einem Jahr in Lausanne wechselte der heute 25-Jährige nach Frankreich zum FC Lorient - der Einstieg wurde ihm dort leichtgemacht. "Ich bin dem Verein sehr dankbar, da ich dort sofort 100 Prozent Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten gespürt habe. Bis heute bin ich mit dem Sportchef von Lorient in Kontakt, er ist zudem der Pate von meinem Sohn", so Jenz über eindrückliche zwei Jahre in Frankreich. Ein ganz bestimmtes Spiel aus dieser Zeit bleibt dem 05-Profi bis heute im Gedächtnis. "Kurz vor Weihnachten haben wir zuhause gegen Paris St. Germain gespielt - das war der Hammer. Damals haben unter anderem Kylian Mbappé, Neymar und Lionel Messi für PSG auf dem Platz gestanden. Das haben wir aber komplett ausgeblendet, losgelegt wie die Feuerwehr und sind sogar in Führung gegangen - in der Nachspielzeit hat Paris dann allerdings den Ausgleich erzielt." Die bislang letzte Station im Ausland durchlief Jenz in seinem Jahr bei Celtic Glasgow - dort beeindruckte ihn vor allem die Spielstätte bei seinem ersten Besuch. "Der Celtic Park ist einfach riesig und man spürt sofort die Geschichte des Klubs, wenn man im Stadion steht. Der Verein ist sehr stolz auf das, was er bisher erreicht hat und dieses Gefühl, dass man sich nicht verstecken muss, hat sich auch auf uns Spieler auf dem Platz übertragen", berichtet der gebürtige Berliner von seiner Ankunft in Schottland, wo er es witterungsbedingt mit einer ungewohnt hartnäckigen Kälte zu tun bekommen hatte. "Ich habe mich schon während meiner Zeit bei Fulham daran gewöhnt, bei Wind und Wetter in kurzer Hose zu spielen - da ich wusste, dass es in Schottland ähnlich kalt werden kann, war mir klar, was mich dort erwartet. Es ist tough, aber ich mag es, so zu spielen."
DER GANZE PODCAST als Video BEI 05ER.TV
Nach insgesamt vier ausländischen Klubs kehrte Jenz im Januar 2023 nach Deutschland zurück und wechselte von Lorient auf Leihbasis zum FC Schalke 04. "Für mich war das sehr speziell und ein besonderer Moment, bei so einem riesigen Klub unterschreiben zu dürfen. Sportlich war der Verein in einer schwierigen Situation, als ich dort ankam, aber ich wusste, dass ich Schalke mit meinem Input weiterhelfen kann", berichtet Jenz über seinen ersten deutschen Profiklub. "Es war eine echt schöne Zeit, obwohl wir am Ende der Saison leider abgestiegen sind. Wir hatten trotzdem diesen gewissen Ehrgeiz und das Selbstbewusstsein als Mannschaft, das haben die Fans auch gespürt", so der 25-Jährige über den Abstiegskampf mit den Königsblauen.
Über Wolfsburg nach Mainz
Auf Schalke folgte im Sommer 2023 der feste Wechsel zum VfL Wolfsburg: "Niko Kovac hatte mich zum Verein geholt - er ist ein fantastischer Trainer und wir hatten immer eine gute Beziehung zueinander. Es war eine interessante Zeit, weil wir gut gestartet sind, dann aber viele Hochs und Tiefs durchlebt haben. Mit dem Trainerwechsel gab es später neue Impulse und andere Ideen, in denen ich eine nicht mehr ganz so große Rolle gespielt habe", lässt Jenz das Jahr in Wolfsburg Revue passieren. Im vergangenen Sommer wechselte der Verteidiger schließlich per Leihe zu den Rheinhessen. Dass der gebürtige Berliner und die 05ER gut zusammenpassen, hat der 25-Jährige schon früh bemerkt. "Als ich in Mainz angekommen bin, ist mir sofort aufgefallen, dass wirklich jeder Bock hat, zu arbeiten und dass uns der Trainer ein richtig gutes Gefühl gibt. Das Training ist sehr intensiv und wir sind mit der Zeit auch taktisch immer besser geworden", zeigt sich Jenz mit der Entwicklung des Teams zufrieden. "Gerade stimmt wirklich alles - wir sind eine Mannschaft, die immer 100 Prozent gibt und haargenau weiß, was sie tun muss. Der Trainer hat das vollste Vertrauen in uns und weiß, dass wir unseren Job erledigen, dadurch muss er uns nur in wichtigen Momenten den entscheidenden Push geben - und das macht er richtig gut."
Was sich Moritz Jenz für seine berufliche Zukunft nach der Karriere als Profifußballer vorstellen könnte, welchem Hobby er mit großer Leidenschaft nachgeht und wer in seiner persönlichen Top-Elf einen Platz findet - das und vieles mehr gibt es in der neuen Folge "Einmal Mainzer, immer Mainzer" zu hören. Der offizielle Podcast von Mainz 05 erscheint überall dort, wo es Podcasts gibt sowie als Video bei 05ER.tv.

Nach dem zwischenzeitlichen 2:1-Führungstreffer gegen Freiburg durch Andreas Hanche-Olsen gehörte Moritz Jenz zu den ersten Gratulanten.