Profis 11.09.2020 - 22:40 Uhr
05ER nach Arbeitssieg in Runde zwei des DFB-Pokals
Mainzer ringen Regionalligist Havelse nach Rückstand zur Pause in der Schlussphase nieder - Mateta mit Dreierpack
Pflichtaufgabe erfüllt: Lange hat sich der 1. FSV Mainz 05 am Freitagabend in der ersten Runde des DFB-Pokals schwer getan gegen Außenseiter Havelse, sich nach einem Sturmlauf in Durchgang zwei aber letztlich verdient mit 5:1 (0:1) gegen den Regionalligisten durchsetzen können. Einen 0:1-Pausenrückstand drehten nach dem Seitenwechsel vor 1000 Zuschauern in der OPEL ARENA Jean-Philippe Mateta (3), Ádám Szalai und Robin Quaison.
Vor der Partie war mit Spannung erwartet worden, wer den Platz zwischen den Pfosten der 05ER einnehmen würde. Cheftrainer Achim Beierlorzer hatte sich am Donnerstag für Robin Zentner entschieden und vor dem Anpfiff der Partie von einem ganz knappen Vorsprung des 25-Jährigen gegenüber Konkurrent Flo Müller gesprochen. Darüber hinaus agierten die 05ER aus einer offensiven 4-4-2-Grundordnung, mit dem kreativen Jean-Paul Boëtius an der Seite von Kapitän Danny Latza auf der Doppelsechs, heraus.
Havelse sieht Gelb & trifft
Der Regionalligist präsentierte sich in der Anfangsphase äußerst aggressiv, mit der Folge, dass der Unparteiische Arne Aarnink nach weniger als 120 Sekunden bereits zweimal den gelben Karton hatte zücken müssen. Völlig zurecht im Übrigen, nachdem zunächst Moussa Niakhaté und wenig später Latza hart angegangen worden waren. Den ersten Warnschuss der Begegnung gab dann Eigengewächs Jonny Burkardt aus der zweiten Reihe ab, doch Havelses Schlussmann Norman Quindt, der an diesem Abend noch beste Eigenwerbung betreiben sollte, war zur Stelle (4.). Im Anschluss an die darauffolgende Ecke kam Jeremiah St. Juste völlig frei zum Kopfball, den der Innenverteidiger aber neben das Gehäuse setzte. Der FSV übernahm im Anschluss die Kontrolle, während der Underdog zunächst um eine stabile Defensive bemüht war. In der Folge fanden die 05ER in diesem engmaschigen Geflecht zunächst nur wenig Lücken, mussten sich in Geduld üben und erspielten sich allenfalls Halbchancen. Aus dem Nichts dann der Schock für den Bundesligisten, als die Mainzer nach einem Einwurf kurz unaufmerksam agierten und Noah Plume Zentner aus dem Rückraum keine Chance ließ (17.). Nur eine Minute später lief der TSV schon wieder an, doch mehrere Abwehrbeine des FSV klärten im Verbund mit Zentner letztlich in höchster Not (18.).
Nach einer knappen halben Stunde brachte ein ruhender Ball die Chance zum Ausgleich, doch Daniel Brosinski zirkelte das Leder knapp am linken Torpfosten vorbei (30.). Kurz vor der Pause bot sich den Rot-Weißen dann noch eine Dopplchance, als erst Burkardt und dann Boëtius jeweils an Quindt scheiterten (44.). Glücklich, aber auch nicht ganz unverdient nahm der Regionaligist die Führung mit in die Pause.
Turbulenter Wiederbeginn
Beide Teams gingen unverändert in den zweiten Durchgang und nach nur knapp drei Minuten musste sich Zentner mächtig strecken, um das 0:2 aus 05-Sicht durch Yannik Jaeschke zu verhindern (48.).Wenig später trat dann erstmals Torjäger Mateta in Erscheinung, scheiterte aber nach Flanke von Ridle Baku völlig freistehend an an einem starken Reflex von Quindt (51.). Sechs Minuten später ließ der Franzose dem Torhüter dann aber keine Chance. Nach schönem Ball in die Tiefe von Boëtius behauptete er sich gegen einen Verteidiger und schloss humorlos zum Ausgleich ab (57.). Per Kopf nach Flanke von Brosinski hätte er den zweiten Treffer gleich nachlegen können, doch diesmal war Quindt wieder zur Stelle (59.). Der FSV wollte nun keinen Zweifel mehr aufkommen lassen, wer Herr ist über die OPEL ARENA gegen weiter wacker kämpfende Gäste aus dem Norden.
Impressionen aus der OPEL ARENA
Es glich nun einem Anrennen. Nach einer guten Stunde hätte der kurz zuvor eingewechselte Szalai für die Führung sorgen können, nachdem die Eigengewächse Baku und Nebel sich über den rechten Flügel schön durchkombiniert hatten, er fand aber ebenso im Schlussmann seinen Meister (63.). Quindt lief an diesem Freitabend zur Höchstform auf und vereitelte auch den nächsten, noch abgefälschten, Versuch Szalais (68.). Der Führungstreffer der 05ER schien in dieser Phase nur eine Frage der Zeit. Doch anschließend gelang es dem TSV zunächst weitere Hochkaräter zu verhindern, der FSV, der sich quasi nur noch im Vorwärtsgang befand, suchte die Lücke. Diese fanden die Rheinhessen dann nach einem ruhenden Ball in der Schlussphase. Brosinski flankte und im dritten Versuch ließ Szalai Quaindt per Kopf aus sechs Metern keine Abwehrchance (77.). Den Sack zu machte zwei Minuten später wieder Mateta, der nach einem Konter aus zwölf Metern das 3:1 markierte (79.). In der 86. Minute durfte dann auch der beste Mainzer Torschütze der abgelaufenen Saison ran, als auch Quaison als Joker stach und nach maßgenauer Baku-Flanke in der 86. Minute per Kopf Treffer Nummer vier markierte. Für den Schlusspunkt sorgte quasi mit dem Abpfiff erneut Mateta und sicherte sich mit dem Treffer zum 5:1-Endstand letztlich gar noch einen Dreierpack. Den Assist hatte Nebel geliefert. Nach dem Einzug in die zweite DFB-Pokal-Runde wartet am kommenden Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) der Bundesliga-Auftakt bei RB Leipzig auf die 05ER.
TSV Havelse - Mainz 05 1:5 (1:0)
Havelse: Quindt - Schleef , Tasky , Sonnenberg , N. Teichgräber (81. Kina) - Plume , Tor. Bremer , K. Schumacher (64. Damer), Cicek (11. Langfeld), Fölster (82. Meien) - Jaeschke (64. Lakenmacher)
Mainz 05: Zentner - Baku, St. Juste, Niakhaté, Brosinski - Latza (84. Tauer), Boëtius (84. Barreiro), Burkardt (77. Quaison), Öztunali (60. Nebel) - Issah (60. Szalai), Mateta
Tore: 1:0 Plume (17.), 1:1 Mateta (57.), 1:2 Szalai (77.), 1:3 Mateta (79.), 1:4 Quaison (86.), 1:5 Mateta (90.)
Zuschauer: 1000
Schiedsrichter: Arne Aarnink