Profis 11.01.2016 - 09:18 Uhr

Positiver Lerneffekt

Nullfünfer beenden Trainingslager in Andalusien mit gutem Gefühl

Neun Tage weg von daheim und viel erlebt: Die Nullfünfer haben in der Schweiz einen Berg erklommen und in Zelten dem Frost getrotzt, im eigentlichen Trainingslager in Marbella haben sie hart gearbeitet, sich am ersten Testgegner Standard Lüttich aufgerieben, den Frust der Niederlage dann aber schnell in positive Energie umgesetzt. Das 2:0 vom Sonntagabend gegen den FC Brügge rückte aus Mainzer Sicht die Verhältnisse wieder ins rechte Licht und bescherte den Nullfünfern einen unmittelbaren, positiven Lerneffekt.

„Unser Spiel funktioniert nicht ohne Aggressivität. Diesmal waren wir viel aggressiver im Spiel als am Tag zuvor“, sagte Trainer Martin Schmidt nach dem Testspielerfolg gegen den FC Brügge, der seinerseits auch fußballerisch eine feinere Klinge führte und nicht so gallig auftrat wie tags zuvor Standard Lüttich. „Wir haben gesehen, dass unser Umschaltspiel greift, wenn wir gute Balleroberungen haben. Ich bin zufrieden mit der Leistung und dem Engagement. Diese Reaktion war mir wichtig. Das Resultat will ich nicht überbewerten, da man nicht weiß wie es ausgeht, wenn Brügge in der einen oder anderen Situation einen Elfmeter bekommt“, so Schmidt.

Doch unabhängig von den in diesen Testspielen beinahe unvermeidbaren Diskussionen um die Entscheidungen der (auf diesem Spielniveau meist unerfahrenen) einheimischen Referees dürfen Mannschaft und Trainer positive Erkenntnisse für sich verbuchen. Beispielsweise, dass die Mannschaft auch in einer von der präferierten 4-2-3-1-Grundordnung abweichenden taktischen Aufstellung stabil funktioniert. Oder dass die personellen Alternativen weiter angewachsen sind. Durch die Rückkehr der verletzten Leon Balogun und Henrique Sereno, die sich in Marbella topfit präsentierten, ist die Auswahl in allen Mannschaftsteilen ähnlich groß. In der Offensive entwickelt sich Jhon Cordoba mit einer physischen Stärke und der Fähigkeit, Bälle im Angriffszentrum zu halten, zur neuen Variablen, bei der Yoshinori Muto auf der Außenposition seine Dynamik entfalten kann.

Zwei Tage kann die Mannschaft nun entspannen. Am Montag ist Rückreisetag aus Marbella, einer leichten Regenerationseinheit am Morgen im Hotel folgen die Rückflüge über Zürich nach Frankfurt. Dienstag ist frei „Heute ist die Mannschaft müde, die Signale bekommen wir von ihr. Aber das muss auch so sein, sonst hätten wir in der Vorbereitung, in der wir ja die Grundlagen für die Rückrunde gelegt haben, etwas falsch gemacht. Nach den zwei freien Tagen packen wir es dann wieder an“, sagte Schmidt. Nach einem weiteren Testspiel am kommenden Wochenende kann die erste Wettkampfwoche mit dem Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt 04 also bald kommen.