Profis 13.02.2020 - 12:30 Uhr
Quaison: "Das muss unser Anspruch sein"
05-Torjäger fordert gegen Schalke ähnliche Einstellung und Stabilität wie beim Sieg in Berlin
Mit dem zweiten Dreierpack dieser Spielzeit, mit dem Robin Quaison den 3:1-Auswärtssieg in Berlin sicherte, hat sich der der aktuell beste Torschütze des 1. FSV Mainz 05 in gute Gesellschaft geschossen: Der 26-Jährige gehört zum Elf-Tore-Quartett mit Reus, Niederlechner und Hennings, das sich hinter den beiden Top-Vollstreckern Lewandowski (22) und Werner (20) sowie Sancho (12) in der Torjägerliste etabliert hat. Nun freut sich der 05-Profi auf das Fastnachtsheimspiel am Sonntag (18 Uhr) in der OPEL ARENA gegen den FC Schalke 04.
Für den Auftritt in der Hauptstadt erntete Quaison Lob von allen Seiten. Wegen seiner drei Tore, aber auch wegen der unermüdlichen Arbeit im Verbund mit Ádám Szalai und Levin Öztunali als hartnäckige Anläufer, die das Aufbauspiel der Hertha immer wieder schon im Ansatz massiv störten. "Robin hat ein gutes Gefühl für den Raum, hat richtig Geschwindigkeit und er hat einen sehr guten Abschluss", beschreibt Achim Beierlorzer die Offensiv-Qualitäten seines Stürmers. Man könne nicht jeden Tag dreimal treffen, so der 05-Trainer, aber der Auftrag für das Spiel gegen Schalke laute, an die Gesamtleistung anzuknüpfen, an die Arbeit nach hinten und Konstanz zu finden.
"Ein perfekter Tag"
"Ich habe mich einfach sehr gut gefühlt. Wir haben drei Punkte geholt, ich habe drei Tore geschossen. Es war ein perfekter Tag", sagt der schwedische Nationalspieler. "Es war aber jetzt nur ein Spiel, das wir gewonnen haben, die Saison ist noch lange nicht fertig. Es gibt genügend Dinge, die wir noch machen besser müssen." Und die das Team nun gegen die Königsblauen möglicherweise noch besser machen muss als in Berlin.
"Natürlich treten wir an, um dieses Spiel zu gewinnen und weitere drei Punkte einzufahren", sagt Quaison. "Wir müssen erneut sehr konzentriert sein, wenig Fehler machen und unsere Chancen nutzen. Wir sind ein Team, das wirklich gut Fußball spielen kann. Unsere Probleme bisher lagen ja eher darin, dass wir zu viele leichte Gegentore bekommen haben. Wir haben gegen Leverkusen sehr gut gespielt, gegen Freiburg und Gladbach, gegen Bayern auch eine Stunde lang. Wir waren aber in den entscheidenden Momenten nicht konzentriert, nicht wach genug. Das hat uns Punkte gekostet."
In Berlin überzeugten die Mainzer mit einer stabilen Defensiv-Vorstellung. Vielleicht auch dank Jeffrey Bruma, dem Innenverteidiger, der sein Debüt gab. "Jeffrey ist eine sehr gute Ergänzung fürs Team. Das hat er bewiesen. Unsere Abwehr war zuletzt insgesamt aber auch nicht schlecht. Nur haben wir immer wieder die Konzentration verloren. In Gladbach war ich es, der Plea beim Freistoß aus den Augen verloren hat und er schießt das Tor. Das Problem ist nicht unsere Defensive als solche, sondern, dass wir es zu oft nicht schaffen, über 90 Minuten und mehr stabil zu bleiben. So, wie in Berlin, das muss unser Anspruch sein. Wir müssen diese Stabilität, die wir in vielen Spielen über weite Strecken hatten, konstant auf den Platz bringen", so der 05-Profi.
Tor-Rekord als Ansporn
Schalke 04 sei ein wirklich harter Brocken. Man müsse nur die Tabelle verfolgen in dieser Saison. "Dennoch: Jedes Spiel in der Bundesliga ist hart, und wir werden alles tun, um zu gewinnen. Unsere Tabellensituation reflektiert nicht das, was wir in den meisten Spielen geleistet haben. Wir spielen nicht so schlecht, aber wir verlieren meist aus denselben Gründen", erklärt Quaison. "Wir müssen uns ausschließlich auf uns konzentrieren und darauf, dass wir Schritt für Schritt, Match für Match versuchen, unsere Punkte zu holen. Wenn wir das tun, dann habe ich keine Angst, dass wir es am Ende nicht schaffen könnten, unsere Ziele zu erreichen."
Rein persönlich möchte Quaison dabei gerne die Rekordspieler André Schürrle und Shinji Okazaki einholen, die mit jeweils 15 Treffern in einer Saison die besten 05-Torschützen waren. Jean-Philippe Mateta kam dem Duo in der Vorsaison mit 14 Toren bisher am nächsten. "Das ist für mich natürlich zusätzlicher Ansporn. Und es ist möglich, ohne Zweifel", sagt der Torjäger.