Spielbericht 08.02.2020 - 00:00 Uhr
Quaison-Dreierpack: FSV siegt in der Haupstadt
Mit seinem zweiten Dreierpack (nach dem 5:0 bei Werder Bremen) der Saison hat Robin Quaison den 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag zu einem verdienten 3:1 (1:0)-Erfolg bei Hertha BSC geführt. Der Schwede hatte vor der Pause für die frühe Mainzer Führung gesorgt und in der Schlussphase das 2:0 nachgelegt. Nach einem Eigentor von Jeffrey Bruma machte der Torjäger dann in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt alles klar.
Achim Beierlorzer hatte gegenüber der Niederlage gegen Bayern München drei Veränderungen seiner Startelf vorgenommen und für Kunde, Jean-Paul Boëtius und Jean-Philippe Mateta Kapitän Danny Latza, Winter-Neuzugang Jeffrey Bruma sowie Routinier Ádám Szalai ins Team gebracht.
Mit Bruma in der Zentrale einer defensiven Dreierreihe sowie den beiden Außen Ridle Baku und Daniel Brosinski wollte der Cheftrainer defensiv stabil stehen, ohne die Offensive zu vernachlässigen. Und dieser Plan ging in der Anfangsphase durchaus auf: Denn mehr als Halbchancen auf beiden Seiten – durch Pascal Köpke (5.) sowie Szalai auf der anderen Seite (8.) – hatte die Anfangsviertelstunde nicht zu bieten. Mit der ersten echten Gelegenheit der Partie schlugen die 05ER dann nach 17 Minuten zu. Levin Öztunali hatte Quaison bedient, der Nationalspieler Niklas Stark aussteigen ließ und von der Strafraumgrenze überlegt zur Mainzer Führung einschob. Einen Doppelpack binnen nur zwei Minuten hätte der Schwede kurz darauf schnüren können: Öztunali hatte den Torjäger per Chip bedient, dem der Ball bei der Annahme einen Tick zu weit weg sprang, so dass Rune Jarstein im Hertha-Tor so eben noch klären konnte (19.). Der FSV präsentierte sich auch in der Folge kompakt, die Hertha fand zunächst kein Mittel gegen wechselweise hoch pressende und sich immer wieder auch zurückziehende 05ER.
Erstmals richtig eingreifen musste die Nummer eins des FSV Robin Zentner nach einer halben Stunde. Ein Schuss von Arne Maier aus der zweiten Reihe setzte gefährlich auf, doch das 05-Eigengewächs klärte problemlos (30.). Deutlich gefährlicher wurde es dafür sechs Minuten später erneut auf der gegenüberliegenden Seite. Latza schickte wieder Quaison mit einem gefühlvollen Pass auf die Reise, doch diesmal verpasste dieser seinen zehnten Saisontreffer freistehend vor Jarstein aufgrund eines Platzfehlers – das Leder landete neben dem Pfosten (36.). Das sollte es auch schon gewesen sein aus Durchgang eins, aus dem die Mainzer eine verdiente Führung mit in die Katakomben nahmen.
Mainzer weiter stabil, Quaison sorgt für Entscheidung
Während die 05ER unverändert in den zweiten Durchgang gingen, reagierte Hertha-Coach Jürgen Klinsmann gleich zweimal und brachte Dilrosun und Lukebakio für Stark und Grujic. Die Gastgeber taten sich weiter schwer, offensive Nadelstiche des FSV blieben zunächst jedoch ebenso aus. Erstmals halbwegs gefährlich wurde es nach einem Fernschuss des eingewechselten Lukebakio, der über den Querbalken strich (58.). Den ersten Mainzer Versuch nach dem Seitenwechsel gab Leandro Barreiro ab, verzog jedoch deutlich (59.). Es tat sich auch in der Folge nicht viel in beiden Strafräumen, woran der hohe Ballbesitzanteil der Berliner nichts änderte. Eher zufällig landete das Leder in der 68. Minute vor den Füßen von Köpke, der das Leder ans Außennetz drosch. In Minute 74 landete dann ein Versuch von Aarón, der für Brosinski in die Partie gekommen war, ebenfalls am Außennetz.
Die Entscheidung besorgen können hätte in der Schlussphase Szalai nach feiner Vorarbeit von Aarón, doch die Direktabnahme rutschte dem Ungarn über den Spann und am Pfosten vorbei (78.). Besser machte es wenig später dafür erneut Quaison: Perfekt in Szene gesetzt hatte ihn zuvor der gerade für Szalai eingewechselte Karim Onisiwo, der Schwede musste den Ball nur noch über die Linie drücken (82.). Wer bereits an die Vorentscheidung geglaubt hatte, sah sich nur drei Minuten später getäuscht, als die Hertha mit viel Glück zum Anschlusstreffer kam. Nach einer Berliner Ecke sprang der Ball Bruma an die Brust und von dort, für Zentner unhaltbar, über die Linie (85.). In einer umkämpften Schlussphase sah Marius Wolf auf Seiten der Gastgeber eine Minute vor dem Ende nach einem Ellbogenschlag gegen Onisiwo die Gelb-Rote Karte. In der Nachspielzeit kam der sehr agile Österreicher auf Seiten des FSV nochmal zum Abschluss, schlenzte das Leder jedoch knapp am Tor vorbei (90.+1). Dafür holte Onisiwo nur Sekunden später den entscheidenden Elfmeter heraus, den Quaison zu seinem zweiten Dreierpack der Saison nutzen und den Endstand von 3:1 besorgen konnte (90.+4). Die 05ER durften nach dem kurz darauffolgenden Schlusspfiff Saisonsieg Nummer sieben bejubeln, so dass der FSV nach nun 21 Spieltagen ebenso viele Zähler auf dem Konto hat. Am kommenden Sonntag (18 Uhr) gastiert dann Schalke 04 zum Fastnachtsheimspiel in der OPEL ARENA.