Spielbericht 20.09.2020 - 00:00 Uhr
05ER mit Auftaktniederlage in Leipzig
Bei RB Leipzig ist Mainz 05 am Sonntagnachmittag mit einer 1:3 (0:2)-Niederlage in sein 15. Bundesliga-Jahr der Vereinsgeschichte gestartet. Dabei machten es die 05ER den Gastgebern insbesondere in der ersten halben Stunde zu leicht, um durch Emil Forsberg (Foulelfmeter) und Yussuf Polusen auf 2:0 zu stellen. Weitere Gegentreffer verhinderten Robin Zentner oder aber das Aluminium. Die Mainzer Hoffnung auf Zählbares nach dem schnellen Anschlusstreffer unmittelbar nach Wiederbeginn durch Jean-Phillipe Mateta erstickte Amadou Haidara nur drei Minuten später im Keim. So treten die 05ER die Heimreise trotz der Leistungssteigerung in Durchgang zwei mit leeren Händen an.
Gleich vier Eigengewächse schickte Achim Beierlorzer in Leipzig ins Rennen: Neben Zentner im Tor begann Ridle Baku als Rechtsverteidiger, Leandro Barreiro neben Kapitän Danny Latza auf der Doppelsechs, während Jonny Burkardt in der Offensive Akzente setzen sollte. Zudem begannen in der Innenverteidigung Jeremiah St. Juste und Moussa Niakhaté, links startete Daniel Brosinski. Neben Burkardt sollten zudem Karim Onisiwo, Robin Quaison und Mateta die Defensive des Champions-League-Teilnehmers beschäftigen.
Die Gastgeber waren wie erwartet schon in den Anfangsminuten um Spielkontrolle bemüht und konnten in der vierten Minute den ersten Abschluss verzeichnen. Dani Olmo zog aus 20 Metern ab und zwang Zentner zwischen den Pfosten zu einer ersten starken Reaktion. Auch in der Folge spielte sich das Geschehen zunächst weitestgehend in der Hälfte der 05ER ab, jedoch ohne dass Leipzig in der Anfangsviertelstunde zu weiteren klaren Abschlusssituationen kam. Doch dann kam die 16. Spielminute, Olmo setzte im Strafraum zum Haken an, Barreiro kam zu spät und traf den Spanier am Fuß - Elfmeter! Forsberg blieb cool und verwandelte sicher ins rechte Eck, Zentner hatte sich für die andere Seite entschieden. Kurz darauf hatte RB bereits die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch Poulsen verzog aus der Drehung, drüber (18.). Nur drei Minuten später macht der Däne es dann schon besser: Die Mainzer konnten einen Standard zwar klären, das Leder blieb aber in der Gefahrenzone, Olmo flankte und Poulsen köpfte unbedrängt per Bogenlampe über Zentner hinweg ein (21.). In der 28. Minute kam der FSV zum ersten Abschluss. Nach einer gelungenen Pressing-Aktion lief Brosinski in Position, sein Schuss mit dem schwächeren linken Fuß landete aber über dem Gehäuse. Deutlich gefährlicher wurde es im Gegenzug auf der anderen Seite, wo erneut Poulsen Zentner prüfte, der diesmal aber abwehren konnte (29.). Machtlos wäre der Torhüter wohl nach einem Forsberg-Solo gewesen, an dessen Ende der Schwede den Ball an den Torpfosten spitzelte. Bis zur Pause hielten sich die Gäste dann defensiv weitestgehend schadlos, konnten aber selbst gleichfalls keine weiteren Nadelstiche setzen, so dass es mit dem 0:2 aus 05-Sicht in die Katakomben ging.
Impressionen aus Leipzig
Mateta eiskalt, Haidara antwortet blitzschnell - Nebel jüngster Bundesliga-Debütant
Beide Teams kamen personell unverändert zurück aufs Feld, die 05ER aber anders als in Durchgang eins deutlich zielstrebiger. Keine drei Minuten nach Wiederbeginn spielte Robin Quaison einen Traumpass in die Schnittstelle der Leipziger Abwehr, wo Mateta cool blieb und Peter Gulacsi aus zehn Metern zum schnellen Anschlusstreffer überwand (48.). Statt den Rückenwind mit zu nehmen und am Ausgleich zu schnuppern, ließen sich die Mainzer aber nur drei Minuten nach diesem Treffer erneut düpieren: Forsberg wühlte sich durch den Gäste-Strafraum und bediente Amadou Haidara, der Zentner aus kurzer Distanz keine Chance ließ - 3:1 (51.). Dafür reagierte der 25-Jährige fünf Minuten später gegen Olmos Schuss aus spitzem Winkel erneut glänzend. Mit gutem Stellungsspiel verhindert der Torhüter nach einer guten Stunden Gegentreffer Nummer vier gegen Poulsen, der frei auf ihn zugesteuert war, Zentner machte den Winkel spitz und anschließend klärte St. Juste auf der Linie (64.).
Die 05ER meldeten sich mit einem Brosinski-Freistoß (vorbei) in der 73. Minute wieder offensiv zu Wort, kurz zuvor hatte Beierlorzer mit Jean-Paul Boëtius und Levin Öztunali für Quaison und Burkardt frische Kräfte ins Rennen geschickt, um in der Schlussphase für Belebung zu sorgen. Dennoch war es erneut Mateta, der seinen zweiten Treffer hätte erzielen können, wenn nicht sogar müssen. Doch nach einer feinen Flanke von Brosinski setzte der Franzose das Leder aus vier Metern über den Kasten (77.). Während weitere Gelegenheiten ausblieben, verhalf der Cheftrainer in Minute 87 Eigengewächs Niklas Tauer, der Latza ersetzte, zum Bundesliga-Debüt. Vor den Toren tat sich zwar nichts mehr, umso bemerkenswerter war dann jedoch der letzte Mainzer Wechsel in der Nachspielzeit, mit dem Paul Nebel in der dreinmnütigen Nachspielzeit zum jüngsten Bundesliga-Spieler der Vereinsgeschichte aufsteigt. Zu wenig Zeit, um entscheidende Akzente zu setzen, einen Platz in der 05-Historie hat sich das Eigengewächs im Alter von 17 Jahren und 346 Tagen (bis dato 2007 Mario Vrancic mit 17 Jahren und 361 Tagen) dennoch gesichtert. Zwei Ballaktionen Nebels später war Schluss in Leipzig.
Am kommenden Samstagnachmittag (15.30 Uhr empfangen die 05ER Aufsteiger VfB Stuttgart vor bis zu 3.400 Zuschauern in der heimischen OPEL ARENA. Dauerkarteninhaber können sich noch bis Montagmorgen (8 Uhr) um Tickets bewerben. Alle Infos findet ihr hier.