Spielbericht 14.05.2022 - 00:00 Uhr
FSV sichert sich Rang acht
Mit einem 2:2 (1:2)-Remis gegen Eintracht Frankfurt hat sich der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag in der MEWA ARENA von seinen Fans verabschiedet. Die Mainzer Führung durch Marcus Ingvartsen konterten die Hessen dabei durch Treffer von Tuta und Rafael Borré noch vor der Pause. Den Endstand stellte erneut der Däne bereits kurz nach dem Seitenwechsel her. Während das Ergebnis zwar nicht zweitrangig war, gehörten zu diesem 34. Spieltag dennoch auch reichlich Emotionen abseits des Geschehens. Nicht zuletzt wurde Daniel Brosinski nach acht Jahren im FSV-Trikot bei seiner Auswechslung nach 71 Minuten gebührend und mit Standing Ovations verabschiedet.
Im letzten Saisonspiel bekam der 05-Routinier seinen verdienten Ausstand und war nach acht Jahren ein letztes Mal für die Startelf des FSV nominiert worden. Er stand für den erkrankten Silvan Widmer auf dem Platz, während der angeschlagene Karim Onisiwo von Ingvartsen ersetzte wurde und an der Seite von Jonny Burkardt agierte.
Guter Start, Führung & Rückschläge
Die 05ER zeigten von der ersten Sekunde an, dass sie gewillt waren, das i-Tüpfelchen auf eine schon jetzt starke (Heim-) Saison zu setzen und erspielten sich in den ersten Minuten ein klares Übergewicht. Die erste Gelegenheit sollte sich Burkardt bieten, der nach knapp acht Minuten aus spitzem Winkel abzog und Kevin Trapp im Frankfurter Tor erstmals zum Eingreifen zwang (8.). Und mit der zweiten Gelegenheit in dieser überlegen gestalteten Anfangsphase sollten die 05ER wenig später in Führung gehen: Die Gastgeber hatten im Frankfurter Strafraum nicht locker gelassen und aus einer Drucksituation heraus die verdiente Führung erzielt, weil Ingvartsen aus der Drehung die Übersicht behielt und das Leder unter dem Querbalken platziert im Netz unterbrachte (10.).
Und auch danach blieben die Mainzer das spielbestimmende Team, ohne sich jedoch weitere zwingenden Gelegenheiten zu erarbeiten: Die Zahlen sprachen nach gut 20 Minuten dennoch eine klare Sprache, hatte der FSV doch sechs zu null Torschüsse zu verzeichnen und zudem 77 Prozent der Zweikämpfe für sich entscheiden können. Angesichts dieser Statistik fiel der Frankfurter Ausgleich in der 25. Minute dann komplett aus dem Nichts: Eine Freistoß-Hereingabe aus dem Halbfeld erreichte Rafael Borré, dessen Kopfball Dahmen entschärfen konnte, gegen den Nachschuss von Tuta dann aber machtlos war. In einer Partie, die danach zunächst ausgeglichen war und vor sich hinplätscherte, sollten es nach einer guten halben Stunde wieder die Gäste sein, die jubeln durften. Nach einem Fehler des FSV im Spielaufbau schaltete Ansgar Knauff blitzschnell und bediente Borré, der Dahmen aus kurzer Distanz zur Frankfurter Führung überwinden konnte (35.). Die Rheinhessen sollten im ersten Durchgang noch eine Möglichkeit bekommen, zurückzuschlagen, als das Leder nach einem Abpraller bei Anton Stach landete, dessen Dropkick das Eintracht-Tor allerdings um zwei Meter verfehlte (44.). So ging es mit dem 1:2 in die Katakomben.
Ingvartsen mit der Antwort, Burkardt im Pech
Während der FSV unverändert in den zweiten Durchgang startete, ersetzte bei der Eintracht Kristijan Jakic Kapitän Sebastian Rode. Und die Gastgeber kamen griffig aus der Kabine, hatten nach nur zwei Minuten die erste dicke Gelegenheit auf den Ausgleich: Nach einer Stach-Ecke verlängerte Alexander Hack den Ball, den Burkardt am zweiten Pfosten nur knapp verpasste (48.). Nur rund 60 Sekunden später sollte es dann aber doch erneut im Gehäuse der Hessen klingeln, als der Ball über Kohr bei Stach auf dem rechten Flügel landete, dessen präzise Hereingabe erneut Ingvartsen - diesmal per Direktabnahme - im Tor unterbrachte - 2:2 (49.). Dieser Auftakt in den zweiten Durchgang tat den Mainzern gut, und wäre beinahe im dritten Treffer gemündet, als Burkardt Aarón schickte, dessen Schuss vom Innenpfosten zurück ins Feld prallte (55.).
Als sich im Anschluss ein mit offenem Visier ausgetragenes Duell entwickelte, reagierte auch Svensson erstmals und brachte Kevin Stöger und Leandro Barreiro für Jean-Paul Boetius und Stach ins Spiel. Emotional wurde es dann in der 71. Minute, als Niklas Tauer für Brosinski in die Partie kam, der nach acht Jahren sein letztes Spiel im 05-Trikot absolvierte. 33.305 Zuschauer in der MEWA ARENA erhoben sich von ihren Plätzen und ließen den 33-Jährigen hochleben. Die Chance, nach einem unterhaltsamen Spielverlauf auf 3:2 zu stellen, bot sich dann gleich mehrfach Burkardt, der zudem Pech hatte, dass ihm ein Treffer in der 75. Minute aberkannt wurde, weil Schiedsrichter Martin Petersen ein Handspiel erkannt hatte. Dass der Ball nur die Schulter touchiert hatte, gab eine objektive Betrachtung der Szene allerdings ebenso her. Viel tat sich in diesem Duell auf Augenhöhe dann nicht mehr bis tief in die Nachspielzeit hinein, als Burkardt nochmal flankte und Stöger den Siegtreffer bei seinem Volley nur knapp verpasste (90.+2). So blieb es in diesem Rhein-Main-Duell bei einer unter dem Strich verdienten Punkteteilung.
Der FSV schließt die Saison nach dem Remis gegen den Europa-League-Finalisten mit 46 Zählern auf Rang acht ab, weil Hoffenheim in Mönchengladbach leer ausging.
Verabschiedet wurden neben Brosinski nach der Partie auch noch Jeremiah St. Juste, Stöger, Ádám Szalai, der kurzfristig angereist war, sowie Jean-Paul Boetius.