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Spielbericht 19.12.2018 - 00:00 Uhr

Remis in packendem Rhein-Main-Derby

Jovic kontert Quaison vor der Pause zweimal - Baku feiert Comeback

2:2 (2:2)-Unentschieden trennten sich der 1. FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt am Mittwochabend in einem vor allem in Durchgang eins packenden Rhein-Main-Derby, in dem der über weite Strecken überlegene FSV eine zweimalige Führung nicht in drei Punkte ummünzen konnte. Die Treffer von Robin Quaison zum 1:0 (10. Minute) und 2:1 (36.), gleichzeitig seinem ersten Doppelpack im Oberhaus, glich jeweils Luka Jovic (31. + 45.+1) noch vor der Pause aus.

Sandro Schwarz hatte nach der Partie in Leipzig in seinem 50. Bundesliga-Spiel auf der Trainerbank zwei Umstellungen vorgenommen. Jean Paul Boetius und Kunde Malong ersetzten im Rhein-Main-Derby Levin Öztunali und Karim Onisiwo in der Startelf, die erneut aus einer 4-4-2-Grundordnung mit Mittelfeld-Raute heraus agierte. Die ersten zaghaften Torannäherungen in der Anfangsphase sahen die Zuschauer dabei nach Schüssen von Filip Kostic für die Gäste (3.) und Boetius für die 05er eine Minute später. Echte Gefahr erzeugte jedoch keiner der Versuche. Das 1:0 auf dem Fuss hatte dafür Jean-Philippe Mateta nach einem weiten Ball von Danny Latza. Evan Ndicka störte aber entscheidend, der Schuss aus zwölf Metern landete am Außennetz (6.). Drei Minuten später verfehlte ein weiterer Versuch von Kostic den Mainzer Torwinkel nach einem Freistoß deutlich (9.). Im direkten Gegenzug dann die Führung für den FSV. Boetius erkämpfte das Leder im Mittelfeld, Mateta leitete direkt weiter auf Sturmpartner Quaison, der aus 14 Metern mit seinem schwächeren linken Fuß abzog und sein zweites Saisontor erzielte (10.). Spätestens jetzt waren die Gastgeber voll drin im Derby, ließen den Ball durch die eigenen Reihen laufen und kamen kurz darauf zur nächsten Gelegenheit. Mateta tanzte sich bis zur Strafraumgrenze durch die Gäste-Abwehr, zog ab und verfehlte den rechten Torpfosten nur um Zentimeter (13.). In der 18. Spielminute dann ein Freistoß für die Mainzer von der Strafraumgrenze, nachdem Stefan Bell zu Fall gebracht worden war: Standard-Experte Daniel Brosinski versuchte es direkt, scheiterte aber mit seinem Schlenzer an der Mauer. In der 23. Minute dann mal wieder die Gäste aus Frankfurt: Nach einer Flanke von rechts gewann Eintracht-Torjäger Sébastian Haller das Kopfball-Duell gegen Bell, zielte aber nicht genau genug. Der Ball verfehlte den Kasten von Robin Zentner um rund einen halben Meter.

Die 05er hatten den Kampf gegen die in Europa und der Bundesliga bislang so starken Frankfurter angenommen und sich die Führung Mitte der ersten Halbzeit verdient. Den Ausgleich aus heiterem Himmel nach einer guten halben Stunde leitete der FSV dann selbst ein. Gbamin verlor den Ball in der gegnerischen Hälfte, über Haller, De Guzman und Kostic landete der Ball beim in der Mitte lauernden Luka Jovic, der Zentner aus zehn Metern keine Abwehrchance ließ (31.). Beeindrucken ließ der FSV SICH dadurch keinesfalls, nahm den Kampf an und belohnte sich nur fünf Minuten später mit der erneuten Führung. Nach einem weiteren gewonnenen Zweikampf in der gegnerischen Hälfte kam Boetius auf dem linken Flügel frei zum Flanken. Die Hereingabe war perfekt getimt, so dass Quaison nach einem perfekten Laufweg am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten musste (36.). Es war nun ein packendes Derby, weiter mit Vorteilen für die Gastgeber, die die Führung durch Mateta zweimal hätten ausbauen können. Doch Eintracht-Keeper Kevin Trapp parierte einen Kopfball des Franzosen (37.) und musste beim Gewaltschuss des Stürmers nicht eingreifen – drüber (39.). Als sich alle Rot-Weißen unter den 30.805 Zuschauern bereits auf die knappe Halbzeitführung eingestellt hatten schlug Jovic in der Nachspielzeit von Durchgang eins erneut zu. Nach einem Eckball gewann er das Duell mit Aarón Martín und köpfte aus zehn Metern ein. Quasi mit dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Daniel Siebert hatten die Frankfurter erneut ausgeglichen.

FSV dominiert Schlussphase

Unverändert kamen beide Teams aus den Katakomben, und unverändert intensiv blieb auch die Partie. Die erste Gelegenheit bot sich den Gästen, als Haller Zentner nach einer Jovic-Flanke prüfte (51.). In den beiden Strafräumen tat sich in der Anfangsphase der zweiten 45 Minuten ansonsten wenig. Weil die 05er nicht mehr so zielstrebig nach vorne agierten wie vor der Pause und die Frankfurter ihrerseits nur selten Lücken fanden in der nun wieder besser organisierten Mainzer Defensive. Die erste richtig gefährliche Strafraum-Aktion des FSV ließ zwar bis zur 75. Minute auf sich warten, hatte es aber umso mehr in sich. Zunächst blockte Salcedo einen Schuss von Martín mit Oberkörper und Oberarm, den Nachschuss aus zwölf Metern von Boetius blockte dann Simon Falette. Trapp wäre machtlos gewesen.

In der Schlussphase feierte dann Ridle Baku sein Comeback. Er ersetzte Kunde und war gleich an der nächsten brenzligen Situation beteiligt. Latza bediente nach einem Zuspiel des Jokers mit einem feinen Steilpass Boetius, der Trapp aus zehn Metern nicht überwinden konnte (80.). Der FSV hatte die Zügel wieder angezogen und war dem Siegtreffer nun deutlich näher als die Gäste. Doch auch ein Kopfball des ebenfalls eingewechselten Onisiwo verfehlte den Frankfurter Kasten in der 85. Minute. In der 87. Minute landete der Nachsuss von Baku nach einem abgewehrten Freistoß über dem Querbalken. In der Nachspielzeit dann fast der späte Knockout für den FSV. Aus dem Nichts tauchte Ante Rebic frei vor Zentner auf, der jedoch kühlen Kopf bewahrte und so zumindest einen Zähler festhielt. Dennoch war deutlich mehr drin gewesen für die 05er. Am letzten Hinrunden-Spieltag gastiert der FSV am Sonntagabend (18 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim.