Profis 09.03.2018 - 13:00 Uhr
Schalke mit besonderer Rolle im Abstiegskampf
Der heutige 05-Gegner in der OPEL ARENA spielt anschließend nacheinander gegen Wolfsburg, Freiburg und den HSV
Die Spielplangestalter der DFL haben es so eingerichtet, dass der FC Schalke 04 aus Sicht des 1. FSV Mainz 05 eine ganz besondere, vielleicht entscheidende Rolle einnimmt in diesem Abstiegskampf in der Bundesliga. Die Mannschaft von Sandro Schwarz hat zunächst heute Abend (20:30 Uhr) in der OPEL ARENA zum Auftakt des 26. Spieltages die Chance, ihre eigene Situation im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten zu verbessern. Nach dieser Begegnung werden die 05er weiterhin gespannt auf den Klub aus Gelsenkirchen schauen, denn die Schalker haben es anschließend auch noch mit den direkten Mainzer Konkurrenten zu tun: in Wolfsburg, zu Hause gegen Freiburg, danach in Hamburg und am 31. Spieltag in Köln. Das Team von Domenico Tedesco kann also diesen Abstiegskampf maßgeblich beeinflussen.
Der junge Schalker Trainer, dessen Ziel darauf ausgerichtet ist, Platz zwei zu verteidigen und die Champions-League-Teilnahme zu sichern, weiß aus eigener Erfahrung um die Schwierigkeiten, die sich in den Duellen mit Gegnern aus dem Tabellenkeller ergeben können. Ziemlich genau vor einem Jahr übernahm Tedesco die Regie beim stark abstiegsbedrohten Zweitligisten FC Erzgebirge Aue und führte die Sachsen zum Klassenverbleib. Der 32-Jährige kann sich deshalb gut in die Lage der 05er versetzen. „Grundsätzlich sind Mannschaften, die sich im Abstiegskampf befinden, enorm gefährlich. Wenn man in der Tabelle unten steht, kann man Kräfte entwickeln, an die du vorher gar nicht denkst. In so einer Situation kann man jede Mannschaft schlagen“, sagte der Coach in der Pressekonferenz vor dem Auftritt in Mainz.
Respekt vor den 05-Stärken
„In Aue haben wir unsere eigene Tabelle kreiert mit den letzten vier Mannschaften und versucht, diese zu gewinnen. Viel mehr war nicht möglich, aber das haben wir geschafft.“ Vor diesem Hintergrund geht Tedesco die heutige Partie mit entsprechendem Respekt an. „Mainz ist als Team nicht darüber zu definieren, dass es im Tabellenkeller steht, sondern über die sportlichen Facetten, sagte der Trainer und verwies auf den Auswärtssieg der 05er in Berlin. „Wie schwer es gegen Hertha ist, haben wir selbst erlebt. Die Mainzer haben sich dort zahlreiche Torchancen erarbeitet. Sie sind eine Truppe, die im positiven Sinne sehr aggressiv und mit unheimlich viel Herz agiert. Sie haben schnelle Stürmer, gehen gut auf den zweiten Ball, sind aber trotzdem variabel. Wir müssen in puncto Aggressivität, Körperhaltung und Mentalität mindestens gleichziehen, um eine Chance zu haben.“
Mit einem Sieg und zwei Unentschieden in den vergangenen drei Spielen haben sich die Mainzer zuletzt ganz gut behauptet. „Wir haben drei Spiele nicht verloren, dieses Gefühl müssen wir mitnehmen und einpacken ins Spiel gegen Schalke“, sagt der 05-Coach. In der Außenseiterrolle hat die Mannschaft meist gute Leistungen abrufen können. Darauf setzt Schwarz auch heute Abend. „Inhaltlich ran gehen. Mutig und aktiv sein. Versuchen, Antworten auf die Stärken und Schwächen des Gegners zu geben, die Schalker selbst vor ein paar Probleme stellen, mit denen sie nicht rechnen und vielleicht nicht klarkommen in diesem Spiel. Darum geht’s“. Man wolle vorher nicht thematisieren, was die Partie in der Tabellensituation auslösen kann. „Wir können unsere Situation verbessern. Der einzig sinnvolle Weg im Abstiegskampf ist der, mit dem Bewusstsein, dass es bis zum letzten Spieltag geht, Woche für Woche hart zu arbeiten und Schritt für Schritt voranzukommen. Wir wollen die Chance sehen, die Herausforderung, etwas gewinnen zu können. Rausgehen, Bock auf Fußball haben, kämpfen und siegen. Das ist die Marschrichtung.“
"Wir müssen aktiv sein"
Voraussetzung dafür ist und bleibt die defensive Stabilität. Gegen die Schalker mit ihrer großen Disziplin in der Arbeit gegen den Ball und einer Abwehr, die nur wenige Gegentore zulässt, wäre es wichtig, nicht wieder vorzeitig in Rückstand zu geraten.
„Wir müssen aktiv sein, auch in der Verteidigung“, sagt der 39-Jährige. „Defensive Stabilität heißt aber nicht, über 90 Minuten tief stehen, das ist nicht der Ansatz. Wir brauchen auch in der Umschaltbewegung eine Ausstrahlung. Wir wollen Momente kriegen, in der wir Torgefahr entwickeln.“