Profis 28.10.2016 - 12:23 Uhr
Schanzer im Aufwärtstrend
Trotz missglücktem Saisonstart: Ruhe & Optimismus beim FC Ingolstadt
Eine knappe Woche wird unser kommender Gegner am Samstagnachmittag bereits im Rhein-Main-Gebiet verbracht haben, wenn Schiedsrichter Manuel Gräfe die Partie der 05er gegen den FC Ingolstadt in der OPEL ARENA (15:30 Uhr) anpfeift. Vier Tage vor dem Auftritt am Rhein waren die Schanzer im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt gefordert, blieben gleich vor Ort und absolvierten ein Art Kurztrainingslager während der laufenden Saison. Doch wenn auch der Pokal-Auftritt in Frankfurt durch das Aus im Elfmeterschießen ein unglückliches Ende nahm und der Bundesliga-Auftakt mit zwei Punkten aus acht Partien bislang ebenfalls nur von mäßigem Erfolg gekrönt - Unruhe sucht man im Umfeld unseres morgigen Gegners in seiner zweiten Bundesliga-Saison vergebens. Vielmehr werden die letzten Ergebnisse, am vergangenen Wochenende hatte man immerhin Vizemeister Borussia Dortmund beim 3:3 am Rande einer Niederlage, als positive Entwicklungsschritte bewertet.
Der neue Trainer Markus Kauczinski, vor der Saison als Nachfolger von Aufstiegstrainer Ralph Hasenhüttl vom Karlsruher SC verpflichtet, und Sportdirektor Thomas Linke strahlen Ruhe und geben sich zuversichtlich, im Saisonverlauf die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln zu können.
„Die Saison ist noch lang“, setzt der Trainer daher zunächst auf den Zeitfaktor und ist überzeugt, dass sein Team sich in den kommenden Wochen für den hohen Aufwand belohnen wird. Trotz der drei Tore gegen den BVB im letzten Heimspiel geht es für sein Team in den nächsten Spielen darum, „eiskalt vor dem Tor zu sein,“ um effizienter zu werden. Dass es insbesondere hier noch hapert beim FCI zeigt auch ein Blick in die Statistik: So gaben die Ingolstädter in den bisherigen acht Spielen zwar 97 Torschüsse ab und damit zehn mehr als die 05er, erzielten dabei aber nur halb so viele Tore (7) wie der FSV mit 14.
Hoffnung schöpfen die Schanzer in erster Linie aus der aufsteigenden Form der vergangenen Wochen. So habe man laut Linke beim Spiel in Köln (1:2) am 7. Spieltag eine Art Neustart ausgerufen, der mit einer Systemanpassung einherging. „Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft sich belohnen wird, weil sie an das glaubt, was sie tut“, so der Sportdirektor optimistisch. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass man beim erst im Jahr 2004 gegründeten Klub seit über einem Jahr (1:0 in Bremen im September 2015) auf einen Auswärtssieg in der Bundesliga wartet. Vielmehr legt man in Ingolstadt darauf, dass man sich zuletzt viele Chancen herausgespielt habe und einen positiven Trend verzeichne. Zum Siegen verdammt sei der Trainer in Mainz daher keinesfalls, betont Linke. „Wir müssen aktuell auch ein Stück weit mit der Eichhörnchen-Taktik leben. Dass wir irgendwann ein Spiel gewinnen müssen, ist aber auch klar.“
Dass in Dario Lezcano nun einer von bislang nur drei Torschützen mit einer Oberschenkelzerrung aussetzen muss, ist aus Sicht von Kauczinski zwar ärgerlich, könne aber dank der Breite des Kaders aufgegangen werden. „Die Spieler aus der zweiten Reihe haben in Frankfurt gezeigt, dass wir uns auf sie verlassen können“, so der Trainer. Die Reise nach Mainz dürften die Schanzer jedenfalls mit besten Erinnerungen antreten. Immerhin gelang in der vergangenen Saison im ersten Bundesliga-Spiel durch einen 1:0-Auswärtserfolg der erste Bundesliga-Sieg, während auch das Rückspiel mit 2:0 siegreich gestaltet werden konnte. Für die 05er geht es daher am Samstag, neben dem angestrebten zweiten Heimsieg der Saison, auch darum, einen anderen statistischen Wert positiver zu gestalten. Immerhin ist der FCI bislang die einzige Mannschaft, gegen den der 1. FSV Mainz 05 in der Bundesliga jemals angetreten ist, ohne ein Tor zu erzielen. Unsere Gäste werden am Samstagnachmittag sicherlich alles daran setzen wollen, dass diese Statistik auch über den 9. Spieltag hinaus Bestand hat.