Schmidt erwartet "kernige Duelle"

Nur zwei volle Tage bleiben den 05ern nach dem überzeugenden 3:1-Heimsieg gegen den HSV bis zum letzten Auftritt des Jahres am Dienstagabend bei Eintracht Frankfurt (Anpfiff: 20 Uhr). Zwei Tage, um noch ein letztes Mal in 2016 die Sinne zu schärfen und bereit zu sein für den "Leckerbissen" am Jahresende, wie Trainer Martin Schmidt auf der Pressekonferenz am Tag vor der Partie forderte. Dank des Sieges gegen Hamburg habe seine Mannschaft Selbstbewusstsein getankt. "Bei vielen Spielern und auch im Umfeld hat sich am Samstag etwas gelöst. Dementsprechend groß war die Freude darüber, dass wir abgeliefert haben. Morgen Abend werden wir gut regeneriert sein und sind voll fokussiert auf die Aufgabe in Frankfurt." Immerhin haben die Mainzer etwas gutzumachen im Nachbarschaftsduell, nachdem der FSV in Frankfurt im Frühling eine ärgerliche 1:2-Niederlage hatte einstecken müssen.

Trotz der guten Verfassung der Eintracht (26 Punkte, Rang 6), die aktuell sechs Punkte und zwei Tabellenplätze von den Mainzern trennen (20 Punkte, Rang 8), betont Schmidt, dass ein Sieg in jedem Spiel der "höchste Anspruch" seiner Profis sei. Das gelte auch in der Commerzbank Arena. Die Reise werde sein Team mit dem Rückenwind aus dem Sieg gegen Hamburg noch mutiger antreten, wenn auch Schmidt die Schwere der Aufgabe bewusst ist: "Die Eintracht steht zurecht dort oben. Sie hat ihr Potenzial schon im Frühling angedeutet, im Sommer gut eingekauft und sich dank Niko Kovac noch einmal enorm weiterentwickelt." Der guten Defensivstruktur und robuster Zweikampfführung des Gegners will der 05-Trainer morgen Abend mit den im HSV-Spiel umgesetzten Tugenden begegnen. "Wir haben ab der 20. Minute die Zweikampfstatistik dominiert und auch spielerisch gute Ansätze gezeigt", unterstrich Schmidt. Dynamik und Kreativität sind in den Augen des Schweizers zwei weitere Mittel der Wahl, mit denen die 05er versuchen wollen, in Frankfurt zu punkten.

"Jhon freut sich auf die Duelle"

Um die Frankfurter Defensive, die im Saisonverlauf erst zwölf Gegentore hat hinnehmen müssen und somit über die zweitbeste Abwehrabteilung verfügt, zu knacken, werde es daher nicht zuletzt auf Griffigkeit und Willenstärke im Umschaltspiel sowie an vorderster Front kommen. Eine besondere Aufgabe dürfte in diesem Zusammenhang auf Jhon Córdoba zukommen, der sich bereits beim Auftritt im April in zahlreichen Zweikämpfen mit Eintracht-Innenverteidiger David Abraham aufgerieben hatte. "Jhon freut sich auf die Duelle", ist Schmidt aber überzeugt davon, dass es dem kolumbianischen Torjäger gelingen wird, die Defensive der Eintracht vor Probleme zu stellen. "Es wird sicher ein Spiel mit kernigen Duellen", so der FSV-Trainer, der zudem die gute Raumaufteilung im Rückraum des Gegners lobt. In die wenigen sich auftuenden Zwischenräume wollen die Mainzer morgen Abend durchbrechen, um die aktuell solide Bilanz von 20 Zählern auszubauen und mit einem positiven Erlebnis in die kurze Winterpause zu gehen.

Im Gegensatz zum Auftritt im Frühling, als sein Team "vielleicht nicht zu 100 Prozent vorbereitet" gewesen sei, auf das was es erwartet, rechnet Schmidt mit einem anderen Auftritt seiner Mannschaft, die er trotz des Sieges gegen Hamburg auch den Anforderungen in Frankfurt anpassen könnte. "Möglicherweise sind in Frankfurt andere Spielertypen gefordert. Fakt ist aber, dass wir eine homogene Mannschaft aufbieten werden, um all unseren Ansprüchen gerecht zu werden." Mit dabei sein in der Startelf dürfte am Main aber wohl ohne Zweifel der dreifache Torschütze aus dem HSV-Spiel. Mit Danny Latza sei der "Kronprinz" nach langer Verletzungspause auf den Platz zurückgekehrt, was den Konkurrenzkampf auf der Doppelsechs wie auch in den anderen Mannschaftsteilen noch einmal zusätzlich erhöht. Mit Ausnahme von Emil Berggreen, der nach wie vor an seinem Comeback arbeitet, aber die Reise ins Trainingslager in Marbella im Januar mit antreten soll, können die 05er morgen Abend aus dem Vollen schöpfen, so dass Schmidt bei der Zusammenstellung des 18er Kaders die Qual der Wahl hat.