Schmidt startet mit Derbysieg

Die Bundesliga-Premiere von Martin Schmidt begann genau so, wie es der neue Trainer des 1. FSV Mainz 05 angekündigt hatte. „Zügel los und nach vorne“, starteten die Nullfünfer druckvoll ins Rhein-Main-Derby gegen Eintracht Frankfurt. Die Fans in der Coface Arena sahen ein „typisches Mainz-05-Heimspiel“. Druckvoll und mit Vollgas spielte die Schmidt-Elf vom Anpfiff an nach vorne. Yunus Malli drang in der zweiten Spielminute erstmals gefährlich in den Frankfurter Strafraum ein. Nach einer Flanke von Daniel Brosinski verpasste Eintracht-Verteidiger Carlos Zambrano. Davon überrascht verpasste leider auch Shinji Okazaki den Ball, der bei Pablo De Blasis landete. Der Argentinier legte auf für Julian Baumgartlinger, der mit einem Direktschuss Kevin Trapp prüfte. Der Frankfurter Keeper klärte per Fußabwehr (5.).

Der große Anfangsdruck der Nullfünfer flaute dann ab, die Gäste aus der Mainmetropole kamen jetzt besser ins Spiel und hatten nach einem präzisen Pass von Marc Stendera die erste Torchance. Statt direkt aufs Tor zu schießen, legte Stefan Aigner aber noch einmal quer zu Alex Meier, der von Niko Bungert am Abschluss gehindert wurde (28.). Der Rechtsaußen der Gäste zog seine Konsequenzen aus dieser Szene und probierte es beim nächsten Versuch direkt: dabei gelang ihm der Frankfurter Führungstreffer. Den Pass hatte diesmal Haris Seferovic gespielt, Aigner aus spitzem Winkel Loris Karius überwunden (35.). Die Gäste-Führung hielt nicht lange. Nach einem  langen Ball auf Okazaki legte dieser quer auf Christian Clemens, der nur noch einschieben musste – 1:1 (38.).

Die Hessen konnten froh sein, mit elf Mann in die Halbzeitpause gehen zu dürfen. Nach hartem Einsteigen gegen Brosinski hätte sich Lucas Piazon auch über Rot nicht beschweren können (33.). Schiedsrichter Dr. Brych beließ es bei einer gelben Karte.

Die zweite Hälfte des Rhein-Main-Derbys hätte nicht besser beginnen können: einen Freistoß in der Nähe der Eckfahne verwandelte Johannes Geis direkt zum 2:1 (47.) und kurz darauf erzielte Yunus Malli, nach Vorlage von De Blasis, das 3:1 für unsere Nullfünfer (50.). Im Rhein-Main-Derby war nun mächtig Feuer drin, auch weil sich die Eintracht noch nicht aufgegeben hatte. Dass die Gäste nun das Risiko erhöhen mussten, eröffneten unseren Nullfünfern auch Räume. So zum Beispiel bei einem Konter über Malli und Clemens, der aber leider ohne Torabschluss blieb (65.).

Frankfurt setzte mit dem Wechsel, Sonny Kittel für Marco Russ, auf mehr Offensive (69.), während Martin Schmidt seinen ersten Wechsel positionstreu vornahm. Jairo kam für den ungemein emsigen Clemens, der sich heute mit seinem ersten Bundesligator für die Nullfünfer selbst belohnt hatte (73.). Kurz darauf bracht der 05-Coach Ja-Cheol Koo für Okazaki (77.). Auch wenn es den Mainzer Angriffen an der letzten Präzision fehlte, hielten sich die Nullfünfer so die Eintracht vom eigenen Tor fern. Die Gäste kamen in dieser Phase kaum einmal in Tornähe.

Bei einem Konter war Jairo dann der Gäste-Abwehr auf und davon, doch Keeper Trapp kam rechtzeitig aus seinem Tor und konnte das vierte Mainzer Tor verhindern (82.). Nach Foul an De Blasis sah Carlos Zambrano die gelb-rote Karte (84.). Mit seinem zweiten Wechsel – Verteidiger Anderson für den offensiven Lucas Piazon (86.) – signalisierte Gästetrainer Thomas Schaaf seinen Team in der Schlussphase, dass es jetzt nur noch um Schadensbegrenzung ging. Der eingewechselte Elkin Soto hatte in der Nachspielzeit noch das 4:1 auf dem Fuß, am Ende feierten unsere Nullfünfer zur Bundesliga-Premiere von Trainer Martin Schmidt einen hochverdienten 3:1-Sieg im Rhein-Main-Derby.

1. FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt 3:1 (1:1)