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Profis 25.02.2019 - 10:00 Uhr

Schröder: "Die richtigen Antworten gegeben"

3:0-Sieg gegen Schalke 04 auch ein Erfolg des Kaders – Schwarz: "Nach den drei Niederlagen so zu reagieren, war super"

Nimmt man Kasper Hjulmand raus, der nur rund ein halbes Jahr im Amt war, dann ist Sandro Schwarz bisher der einzige Trainer des 1. FSV Mainz 05, der über einen längeren Zeitraum Regie führt und dabei in der Bundesliga noch nie vier Niederlagen am Stück hat verantworten müssen. Mit einer starken und reifen Leistung beendeten Schwarz und seine Profis eindrucksvoll ihre Serie von drei punktlosen Rückrunden-Auftritten und bezwangen den FC Schalke 04 in der OPEL ARENA mit einem auch in dieser Höhe verdienten 3:0-Erfolg. "Mainz war in allen Belangen überlegen, vor allem in Belangen körperlicher Natur. Von daher ist das Ergebnis gerechtfertigt", musste Gäste-Trainer Domenico Tedesco eingestehen.

"Unsere Mannschaft hat wirklich ein gutes Spiel gemacht und auf den Punkt genau die richtigen Antworten gegeben", sagte Rouven Schröder nach dem Abpfiff, während die Spieler mit ihren begeisterten Fans noch ausgelassen den Sieg und die fünfte Jahreszeit feierten. "Die Mannschaft war überzeugt, hat knifflige Situationen überstanden, aber das gehört dazu. Und nach drei Niederlagen ist es auch nicht normal, dass man das Spiel locker von der Leber weg bestreitet", sagte der Sportvorstand, der im Vorfeld bekanntlich den Vertrag mit dem 05-Trainer vorzeitig verlängert hatte. "Der Trainer hat die Mannschaft wieder sehr gut eingestellt, die Wechsel haben auch sehr gut funktioniert. Der Kader ist leistungstechnisch eng beieinander. Das haben wir immer gesagt, heute hat man hat es wieder gesehen. Wir sind sehr froh, dass wir dieses schwierige Spiel auch in dieser Höhe gewonnen haben."

Dem Gegner den Ball überlassen

Und das, obwohl der Coach sein Team wegen einer aufgetretenen Grippewelle und diversen Blessuren kräftig umbauen musste. Schwarz setzte taktisch deshalb zuerst auf intensive, schnörkellose Arbeit. Aufs Vorwärtsverteidigen und darauf, die Schalker mit energischem Pressing in ungefährliche Räume zu drängen, um dann über Balleroberungen im Spiel nach vorne Torgefahr zu entwickeln. "Unser Ansatz war, über die Balleroberung zu kommen, dem Gegner den Ball zu lassen und sich nicht nur über den Spielaufbau zu definieren. Die Reihenfolge war: Aktivität gegen den Ball in unterschiedlichen Höhen und geradlinig auf den Torerfolg zu gehen. Dafür brauchst du einen guten Spielverlauf. Den hatten wir", sagte Schwarz.

Die Balleroberung von Danny Latza gegen Daniel Caligiuri an der Außenlinie tief in der Schalker Hälfte stand sinnbildlich für diese Partie. Latza spielte scharf auf Karim Onisiwo, der zentral im Strafraum lauerte. Der Österreicher tippte die Kugel noch kurz an und versenkte sie vollspann zum 1:0. "Wir waren sehr aggressiv und giftig in der Arbeit gegen den Ball, hatten aus der Balleroberung gute Umschaltmomente, viel mehr Torgefahr als letzte Woche in Wolfsburg, waren viel geradliniger", sagte der 05-Trainer. Sowohl vor der Pause als auch danach spielten die Mainzer genügend Konter und Möglichkeiten heraus, um den mehr und mehr angeschlagen wirkenden Gegner noch wesentlich deutlicher zu besiegen. Jean-Philippe Matetas Kopfballtor nach Aarón-Flanke zum 2:0 war die Entscheidung. Diese Dramaturgie war nicht ungewollt. Schwarz hatte dem Mittelstürmer eine Pause gegönnt, Tony Ujah in die Startelf befördert, "damit sich andere mal vorne abarbeiten, und Mateta mit Wucht und Frische kommen kann." Der Franzose beherzigte dabei noch einen Punkt, für den der Coach ihn zuletzt kritisiert hatte. "Er hat sich diesmal vom Mann abgesetzt", sagte Schwarz. Onisiwo schließlich krönte seine starke Vorstellung mit seinem zweiten Tagestreffer.   

An kleinen Stellschrauben gedreht

"Ich bin froh über diese Leistung, weil es keine ganz einfache Phase für uns war. Nach den drei Niederlagen so zu reagieren, war super. Ich bin sehr glücklich darüber, wie die Mannschaft sich verhalten hat. Für uns war wichtig, die richtigen Erkenntnisse aus dem Wolfsburg-Spiel zu ziehen. Das haben die Jungs sehr gut umgesetzt. Es ist wichtig, dass du als Gruppe funktionierst, dass  auch die Jungs, die vermeintlich hinten dran sind, ihren Mann stehen, das ist ein gutes Signal", erklärte Schwarz.

Ein weiteres Signal war dabei das Defensivverhalten. Zu null haben die Mainzer schon länger nicht mehr gespielt. Die Schalker hatten insgesamt zwei Torchancen. "Der Schlüssel war die Körperlichkeit, die Energie, die Aggressivität, das Anlaufverhalten, die Raumaufteilung", sagte der 05-Trainer zufrieden. "Wir haben an einigen kleinen Stellschrauben gedreht, um wieder Punkte zu holen."