• Home
  • News
  • Schröder: "Du musst dich einfach belohnen"

Profis 10.03.2019 - 14:30 Uhr

Schröder: "Du musst dich einfach belohnen"

Sportvorstand & Cheftrainer beklagen ärgerlich verlorene Punkte trotz deutlicher Überlegenheit in der OPEL ARENA gegen Tabellenvierten aus Gladbach

Niedergeschlagene 05-Profis nach der vierten Heimniederlage der Saison.

Nahezu die komplette Partie überlegen gestaltet, aber kein Tor geschossen. Den Gegner quasi nur zweimal überhaupt gefährlich in den eigenen Strafraum kommen lassen, einmal nicht aufgepasst und verloren. "Dass wir hier mit null Punkten rausgehen, ist maximal ärgerlich und frustrierend. Wir müssen aus diesem Spiel mindestens einen Zähler mitnehmen", sagte Rouven Schröder nach dem 0:1 vor gut 30.000 Zuschauern in der OPEL ARENA gegen Borussia Mönchengladbach. "Sie waren war nicht besser, aber sie hatten diese eine Standardsituation, die wir unglücklich verteidigt haben. Das sind die verlorenen Punkte, die einfach ärgern."

Es war diese 63. Minute, in der das Team von Sandro Schwarz letztlich entscheidend in Rückstand geriet: Fehlpass im Spielaufbau in die Füße des Gegners, schnelles Umschalten der Gladbacher. Moussa Niakhaté klärte im Laufduell gegen Denis Zakaria auf Kosten eines Eckballs. Thorgan Hazard spielte kurz auf Oscar Wendt, der von rechts auf den langen Pfosten flankte. Von Tobias Strobls Schienbein flog der Ball quer durch den Sechzehner genau vor die Füße von Nico Elvedi, der zum 1:0 vollstreckte. "Du musst da einfach am Mann sein", kritisierte der 05-Trainer nachher. "Wir haben in dieser Partie sehr viele Dinge gut verteidigt. Das jedoch nicht." Es gebe eine klare Zuordnung mit fünf Spielern gegen den Mann und zwei freien Leuten, die bei Bedarf die Lücken schließen müssten. Trotzdem durfte der gegnerische Innenverteidiger ungehindert abstauben.

Müllers Dreifach-Parade

Ansonsten hatte der Tabellenvierte genau eine weitere Torchance. Und zwar nach anderthalb Minuten, als Florian Müller in einer Szene zunächst zweimal gegen Lars Stindl und dann gegen Zakaria klärte. Mehr ließen die 05er gegen die gefürchtete Borussia-Offensive nicht zu. "Wir haben eine richtig gute Halbzeit gespielt, waren klar besser als Gladbach in allen Facetten. Du musst dich aber einfach auch belohnen, wenn du eine solche Halbzeit spielst gegen eine solche Mannschaft", erklärte der 05-Sportdirektor.

Seine Mannschaft habe nach der Gladbacher Chance zu Beginn etwa zehn Minuten Findungsphase gebraucht. "Dann hatten wir viel Struktur in unserem Spiel, haben viele Angriffe gestartet, waren oft in torgefährlichen Räumen. Wir hatten alles komplett im Griff, haben Konter abgeklemmt. Balleroberung, Gegenpressing, Restverteidigung, das alles war top", sagte Schwarz. "Wir haben viel Aufwand betrieben, dabei die Ruhe gehabt, Diagonalbälle gespielt, wenn es auf der einen Seite zu war. Dann hatten die Außenverteidiger Raum. Das war alles gut. Wir haben Fußball gespielt und den Ball laufen lassen, aber", so der 05-Trainer, "das Problem waren die Abschlüsse".

Die waren zu unpräzise. Ebenso die Flanken und die letzten Pässe. "In der Pause haben wir uns schon geärgert, dass es nur 0:0 steht. Wir wollten den Druck hoch halten in der zweiten Hälfte, wollten genauso ins letzte Angriffsdrittel reinkommen. Das ist uns nicht mehr so gelungen." Im Endeffekt waren es zu viele technische Fehler, zu viele unsauber gespielte Aktionen. "Wir haben nicht die richtigen Räume gefunden, und wenn wir mal durch waren, haben wir falsche Entscheidungen getroffen oder konnten uns nicht konsequent durchsetzen wegen technisch unsauberen Spiels."

120 Kilometer gelaufen

Insgesamt war es so, dass die 05er zunächst mit dem probaten Mittel, es gegen eine tiefstehende Abwehr aus der Distanz zu versuchen, keine Schusspräzision hatten und später im letzten Drittel zu wenig klare Chancen erarbeiteten. "Du brauchst das Tor um den Spielverlauf auf deine Seite zu ziehen. Das wäre möglich und auch verdient gewesen", so Schwarz. Er könne dem Team dennoch von der Bereitschaft her keinen Vorwurf machen. "Die Jungs haben alles versucht, sind viel gelaufen und gesprintet." Am Ende waren es über 120 Kilometer und 260 Sprints. "Es nervt tierisch, dieses Spiel heute so zu verlieren."

Das merkte man auch dem Sportvorstand an. "Wir haben eine gute Mannschaft, machen ein gutes Spiel und müssen hinterher erklären, warum wir trotzdem keine Punkte geholt haben", sagte Schröder. "Wir müssen lernen, mehr Kapital aus diesen Leistungen zu schlagen. Wenn du so überlegen bist und so gut spielst wie in der ersten Halbzeit, musst du den Gegner niederringen."