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Profis 17.07.2018 - 15:00 Uhr

Schröder: Nie den roten Faden verlieren

Rouven Schröder: Richtiger Schritt, Sandro Schwarz als Trainer zu gewinnen – "Der Verein hat eine Basis und eine gute Zukunft"

An Sandro Schwarz hat Schröder bewusst festgehalten. Gemeinsam wollen sie den sportlichen Entwicklungsprozess am Bruchweg vorantreiben.

Die 05-Profis haben sich nach Teil eins der Saisonvorbereitungmit mit einem individuellen Trainingsplan im Gepäck in den Kurzurlaub verabschiedet. Durchschnaufen vor der zweiten Runde, in der es ab kommenden Montag dann richtig zur Sache geht: Training in Mainz, das Trainingslager in Österreich, der OPEL CUP mit den Partien gegen den AC Florenz und Atletico Bilbao. Dann will Sandro Schwarz mit seiner Mannschaft bereit sein für die zehnte Bundeslig-Saison der 05er in Folge. Wer den Trainer in der bisherigen Vorbereitung beobachtet hat, der konnte erkennen, dass der 39-Jährige gereift ist nach seinem schwierigen ersten Jahr als Chefcoach, überzeugt von seiner Arbeit, mit einem klaren Plan im Kopf. Schwarz ruht in sich, wirkt entspannt, offen, aber stets fokussiert und leistungsorientiert. "Unsere Vorbereitung wirkt sehr klar, sehr strukturiert, in sich stimmig. Die Mannschaft ist absolut gewillt, diesen Weg mit Sandro zu gehen", sagte Rouven Schröder nach dem einwöchigen ersten Trainingslager.

Der 05-Trainer strahle in diesem Sommer ganz deutlich aus, dass man zusammen eine schwierige Bergetappe geschafft habe: den Klassenverbleib im vom Schwarz ausgerufenen und erfolgreich bewältigten Endspurt. "Wir haben in der vorigen Saison gezeigt, dass wir als Gruppe Dinge umsetzen können, auch wenn es schwierig ist. Dieses Grundvertrauen, dass wir etwas zusammen erreichen können, das spürt man." Entscheidend dabei sei jedoch immer, dass es gut ausgehe, betont Schröder. "Das war die Bestätigung dafür, dass es absolut der richtige Schritt war, Sandro als Trainer zu gewinnen. Aber Bestätigung heißt nicht, dass man jetzt an dieser Stelle aufhört, sondern dass man weiterarbeitet. Wir sind ehrgeizig und wollen uns weiterentwickeln, die Dinge weiter forcieren."

Gefühl für Person und Situation

Es war Schröders Entscheidung, trotz allen Gegenwindes am Trainer festzuhalten. Sein Bauchgefühl habe ihn selten getäuscht, sagt der 42-Jährige. "Es war das Gefühl für die Person, das Gefühl für die Situation. In der Endverantwortung, die mein Bereich ist, kannst du es nur selber mit dir ausmachen, weil du verantwortlich für den Bereich Sport bist. Wenn das nicht funktioniert, bin ich derjenige, der gehen muss. Dann finde ich, sollte es auch meine Entscheidung sein. Diese Überzeugung muss man dann auch vertreten, gegen Widerstände angehen und es genauso durchziehen. Nicht immer bringt die schnelle Veränderung das Positive. Dann kommst du schnell in den Prozess rein, durch zu wechseln. Dann machen wir künftig nur noch Jahresverträge und nehmen das Wort Entwicklung nie wieder in den Mund", betont der Sportvorstand. "Wenn man für sich klar ist, geht es darum, gestärkt weiter zu gehen, sich nicht beeinflussen zu lassen. Natürlich kann man dazulernen und von seinem Weg auch mal ein bisschen abkommen, ohne seinen roten Faden zu verlieren. Das gehört zum Entwicklungsprozess und zum Dazulernen dazu."

Seit März 2016 ist der gebürtige Sauerländer nun in Mainz in der Verantwortung. Die ersten beiden Jahre seien vollgepackt gewesen, sehr unruhig. In einem Klub im Wandel: "Da war es wichtig, sich selber den Spiegel vorzuhalten. Das war ja nicht Mainz 05. Wir waren alles andere als das, haben uns selber Themenfelder aufgemacht, aber auch von außen sind Themen öffentlich bespielt worden. Dieser Verein hat eine tolle Vergangenheit, die man nicht kleinreden muss. Es ist aber doch klar, wenn dann wichtige Personen wegfallen, kann es nicht genauso weiterlaufen. Das braucht wirklich seine Zeit."

Grundvertrauen in die Personen

Unter diesen Voraussetzungen als Verein nicht abzusteigen, bezeichnet Schröder als große Leistung. "Wir haben den Abstieg mit sportlichen Mitteln verhindert. Daraus müssen wir Kraft ziehen." Jetzt habe der Klub die Basis dafür. "Mit Stefan Hofmann und Jan Lehmann an der Spitze, das fühlt sich gut an. Wir sind dabei Dinge zu entwickeln, wir hinterfragen uns ständig. Das Schöne ist, dass wir diese nächsten Schritte gehen und als Bundesligist alles hinterfragen können, das ist die Qualität. Wir können auf der höchsten Ebene etwas verändern, Dinge verbessern oder bestätigen", erklärt Schröder.

Der Verein sei auf einem guten Weg, habe eine gute Zukunft. "Wir arbeiten an den Schwächen, die wir erkannt haben. Wir dürfen nur die Grundwerte nicht verlieren. Wir müssen aus der Vergangenheit lernen, aber wir brauchen Grundvertrauen in die Personen. Über allem muss stehen, dass Mainz 05 auch 2019/2020 Bundesliga spielt."