Schwarz: Auswärtssieg ist das Ziel

Ähnlich wie vor einer Woche sieht es der Spielplan so vor, dass der 1. FSV Mainz 05 beim Anpfiff seiner Partie am 31. Spieltag weiß, was die Konkurrenz im Abstiegskampf zuvor fabriziert hat. Die Mannschaft von Sandro Schwarz spielt am Sonntag (15:30 Uhr) beim FC Augsburg. Der punktgleiche VfL Wolfsburg muss bereits am Freitagabend in Mönchengladbach ran, die ebenfalls punktgleichen Freiburger treten nach der 0:2-Niederlage in der OPEL ARENA am Samstag beim Hamburger SV an. "Es ist nicht unser Thema, wem wir die Daumen drücken", sagte der 05-Trainer in der Pressekonferenz am Freitagmittag vor dem Spiel beim Tabellenelften. "Wir registrieren logischerweise die Ergebnisse, aber das hat keine Auswirkungen auf unseren Matchplan für Augsburg. Wir haben uns unsere Position erarbeitet und die Dinge selbst in der Hand. Für uns geht es ganz klar darum, unseren ersten Auswärtssieg in unserer Endrunde zu erzielen."

Das denkwürdige Montagspiel mit dem Erfolg gegen die Freiburger hat die Stimmungslage rund um den Bruchweg weiter verbessert. "Es ist doch klar, dass so ein Ergebnis gut tut, weil es auch die logische Folge der Leistungen gegen Gladbach und Köln war", sagte der 05-Trainer am Freitag. "Insgesamt ist bei uns in den Wochen nach der Länderspielpause das Gefühl gewachsen, dass es komplett in die richtige Richtung geht. Von der Mentalität her, von der Intensität her, von der Art und Weise, wie wir spielen. Dass die Leute das auch anerkennen und zufrieden damit sind, was wir für ein Bild abgeben. Das ist ein gutes Gefühl für alle Beteiligten, das uns die Zuversicht und den Glauben gibt, die Dinge gemeinsam regeln zu können. Das spürt man in der Mannschaft, im Verein, aber auch bei den Zuschauern.“

Schröder: Ein Gütesiegel

Zur Gefühlsverbesserung hat natürlich auch die Nachricht von der DFL beigetragen, die den 05ern am Donnerstag mitteilte, dass der Klub auch die Lizenz für die kommende Saison ohne Auflagen und Bedingungen erhält. "Dass wir die Lizenz immer wieder ohne Auflagen bekommen, ist ein Gütesiegel, was es immer wieder gilt zu bestätigen", betonte 05-Sportvorstand Rouven Schröder. "Das ist für uns als Verein die Herausforderung. Das darf auch nicht als normal gewertet werden, weil wir dafür hart arbeiten müssen. Wenn diese Bestätigung kommt, kann man in dem Moment ganz stolz sein."

Nun geht es also mit durchweg positiven Gedanken nach Augsburg, einem Gegner, der nach sehr starken Leistungen über die Saison hinweg, zuletzt etwas schwächelte, und die letzten vier Auftritte im eigenen Stadion verloren hat. Schwarz rechnet mit einem sehr kampfbetonten Spiel gegen ein Team, das auch in dieser Runde wieder viel Qualität im Offensivspiel zeigt, gut organisiert gegen den Ball und sehr aggressiv arbeitet und die Mannschaft in der Liga ist, die am meisten mit Flanken von außen agiert. Darauf sind die 05er vorbereitet. "Für uns gilt es, wie in den ersten drei Endrunden-Spielen, Präsenz zu haben, mit hoher Intensität zu agieren, griffig und aktiv zu sein, aber auch mit dem guten Gefühl reinzugehen, jetzt auch den ersten Auswärtssieg in unserer eigenen Endrunde einfahren zu wollen", erklärte der 05-Trainer.

Donati wieder spielberechtigt

"Wir sind seit Wochen sehr gut von der Intensität her, haben sehr gut als Gemeinschaft auf dem Platz gearbeitet. Darüber hinaus hatten wir im Freiburg-Spiel ein hohes Tempo in der zweiten Halbzeit, haben uns aus eigenem Ballbesitz heraus Torchancen erarbeitet", so der 39-Jährige. "Die Spieler waren in dieser Trainingswoche total fokussiert, die Konzentration war sehr hoch. Trotz aller Anspannung spürte man die Freude auf das, was am Sonntag kommt."

Personell gibt es nach wie vor einige Fragezeichen. Der Einsatz von Leon Balogun (Rippenprellung) ist offen, Stefan Bell und Yoshinori Muto haben zwar wieder einen Teil des Trainingsprogramms absolviert, waren aber einige Wochen lang raus und sind damit nicht im Spielrhythmus. Klar ist, dass Emil Berggreen noch nicht wieder einsatzfähig ist, auch Karim Onisiwo (Sprunggelenkverletzung) fällt sicher aus. Giulio Donati könnte nach seiner Spielsperre wieder ins Team rücken. "Es kann Verschiebungen geben, muss es aber nicht", sagte Schwarz. Vieles sei abhängig von der Besetzung der Innenverteidigerpositionen. "Wir müssen schauen, wie wir das Puzzle zusammensetzen. Wir haben noch zwei taktische Einheiten, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen."