Profis 03.04.2018 - 16:00 Uhr
Schwarz: Damit können sich die Leute identifizeren
Der 05-Trainer lobt den Auftritt seines Teams gegen Gladbach und fordert gegen Köln die gleiche Intensität ein
Sandro Schwarz nahm sich viel Zeit am Dienstagmittag. Am einzigen trainingsfreien, für die 05-Profis der Regeneration bzw. individuellen Maßnahmen dienenden, Tag der Woche tauschte er sich am Bruchweg knapp 60 Minuten lang in entspannter Atmosphäre mit den anwesenden Journalisten aus. Hauptthema war dabei, wenig überraschend, der Start in die ausgerufene "Endrunde", also die erste von sieben über den Klassenerhalt entscheidenden Partien gegen Borussia Mönchengladbach am Ostersonntag. "Wenn wir sieben Mal alles reinwerfen, alles raushauen, dann ist das Mainz 05", betonte Schwarz, der seiner Mannschaft ebendiese Eigenschaften attestierte beim Auftritt seines Teams gegen die Borussia. Dass der eine Zähler letztlich zwei weniger bedeutet hatte als die anvisierte volle Ausbeute war eines der wenigen Mankos in einem intensiven Spiel vor über 30.000 Zuschauern in der OPEL ARENA gewesen.
Die 90 Minuten gegen die Mönchengladbach sollen dabei als "Messlatte" für die kommenden Wochen dienen, wie Schwarz es formulierte. Mit der gleichen Intensität sollen schließlich auch die kommenden Herausforderungen in Köln, gegen Freiburg, in Augsburg, beim 05er Familientag gegen RB Leipzig, in Dortmund und schließlich am 34. Spieltag gegen Werder Bremen bestritten werden. "Stimmt die Intensität im Spiel, hast du letztlich auch die Sicherheit im letzten Drittel", fasste der Cheftrainer des FSV zusammen, in welchem Bereich sein Team nun in erster Linie noch weiter zulegen müsse. In ebenjener Zone, in dem starke Leistungen vergoldet werden können - im gegnerischen Strafraum. "Wir waren aggressiv und haben immer wieder stark nach vorne verteidigt. Ich denke, wir haben am Sonntag das gezeigt, womit sich die Leute in Mainz identifizieren können und wollen. Wir hatten unheimlich viele Balleroberungen und eine Klasse-Laufleistung." Herausforderung und Ziel seien nun, diese Elemente im restlichen Saisonverlauf konstant abzurufen.
"Dann wird dieses Spiel Spaß machen"
Einziger Kritikpunkt des Trainers war, und dürfte insofern auch in den Trainingseinheiten vor dem Spiel beim Vorletzten aus Köln ein Schwerpunkt werden, die Ausbeute nach den erwähnten Balleroberungen , aus denen gegen Mönchengladbach zu selten echte Torgelegenheiten resultierten. "Unser Ansatz in Köln muss sein, von Beginn an auf Sieg zu spielen. Wir wollen die Leistung aus dem Heimspiel mit in den nächsten Spieltag nehmen. Für drei Punkte müssen wir in Umschaltsituationen noch zielstrebiger agieren, unsere Laufwege Richtung Tor weiter verbessern. Dann wird dieses Spiel vor 50.000 Zuschauern, die sicher nicht alle für Mainz 05 ins Stadion kommen werden, Spaß machen!"
Die 05er werden dabei eingestellt sein auf einen Gegner, der, ähnlich wie der Hamburger SV beim torlosen Remis am 25. Spieltag, zu allem entschlossen seine letzte Chance im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga suchen wird. Eine Tatsache, die Schwarz keine Sorgen bereitet, sei seine Elf doch durch die Erfahrungen der letzten Wochen gereift. "Das zuletzt Erlebte nehmen wir mit nach Köln. Diese schwierige Situation am Ende gemeinsam zu meistern, ist Motivation pur. Den meisten Druck machen wir uns dabei ohnehin alle selbst, und können diesen auch am besten kanalisieren. Wir haben gegen Mönchengladbach keinesfalls den Befreiungsschlag verpasst, sondern vielmehr den ausgerufenen Neustart vorgelebt, ein emotionales Spiel geliefert mit all dem, was Mainz 05 auszeichnet", ordnete Schwarz das Remis ein. Ein Remis, dass durch einen vollen Erfolg in Köln noch viel mehr Wert sein könnte. Der viel größere Druck lastet dabei ohnehin auf dem Gegner, für den die Partie die letzte Chance bedeuten dürfte, noch einmal Tuchfühlung mit dem derzeit vom FSV eingenommenen Relegationsplatz aufzunehmen. Eine weitere Bewertung der derzeitigen Situation rund um die 05er, in der sich Trainer Schwarz und die Journalisten am Ende der Gesprächsrunde einig waren.