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Vorberichte 21.09.2018 - 15:30 Uhr

Schwarz: Die Grenzen nach oben schrauben

Trotz des Tabellenstandes empfindet der Trainer Bayer Leverkusen als große Hausnummer - 05er kassierten saisonübergreifend in zehn Spielen die wenigsten Gegentore in der Liga

Vier Mal ist der FSV in Leverkusen bislang als Sieger vom Platz gegangen. Sandro Schwarz will mit den 05ern am Sonntag Sieg Nummer fünf feiern.

Die Konstellation vor diesem vierten Bundesliga-Spieltag ist schon etwas überraschend und aus Sicht des 1. FSV Mainz 05 eher ungewöhnlich: Die Mannschaft von Sandro Schwarz tritt am Sonntag (15.30 Uhr) als Tabellensechster bei Bayer Leverkusen an, das noch ganz ohne Punktgewinn auf dem letzten Platz steht. "Wir werden sie natürlich nicht daran messen, sondern an ihrer Qualität. Wenn der Schiedsrichter anpfeift, interessiert es niemanden, was in den Spielen davor war. Da geht es nur darum, die Leistung und die Form zu untermauern. Die Form haben wir, wir müssen sie aber auch vom Anpfiff an zeigen", sagte der 05-Trainer in der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Auswärtsspiel. 

Nimmt man saisonübergreifend die letzten zehn Bundesligaspiele, dann liegen die 05er mit 18 Zählern auf Platz drei der Tabelle hinter den Bayern und der TSG 1899 Hoffenheim. Die Mainzer haben dabei sogar mit acht Treffern die wenigsten Gegentore aller Mannschaften kassiert. Das ist eine Basis, mit der sich arbeiten lässt. Auch und vor allem gegen einen Gegner, dem es in der Liga aktuell nicht so gut geht. "Wir sind aber generell nicht bereit, Leverkusen zu unterschätzen. Egal, in welcher Situation sie gerade sind. Für uns ist das trotzdem eine große Hausnummer. Da gilt es, die Grenzen nach oben zu schrauben und zwar für jeden einzelnen Spieler", sagte Schwarz. Die Bayer-Elf sei eine herausragende Mannschaft mit großer individueller Qualität und habe viel Zug zum Tor. Was die Elf am Donnerstag beim 3:2-Erfolg in der Europa League im bulgarischen Rasgrad bewiesen habe. 

Nadelstiche setzen

"Wir müssen dran bleiben an der Mentalität, mit der wir gegen Augsburg aufgehört haben. Wichtig wird eine sehr gute Verteidigungsleistung sein und darüber hinaus effektiv zu sein in unseren Angriffen, Tempo zu haben im Umschaltspiel, um Nadelstiche zu setzen, die den Gegner beeindrucken", formulierte Schwarz seinen Anspruch ans Team. "Nicht passiv werden, in die aktive Rolle kommen, in der Zweikampfquote bleiben, sauber Fußball spielen und uns ein gutes Gefühl holen mit jeder Balleroberung und jedem Angriff. Wir wollen dem Gegner immer zeigen, dass es schwer wird. Wenn wir selbst aktiv sind, haben wir für uns das beste Gefühl und große Möglichkeiten."

Personell sieht es bei den 05ern wieder besser aus, auch wenn Niko Bungert nach seiner Verletzung aus dem Augsburg-Spiel wohl nicht zur Verfügung steht, Karim Onisiwo und Robin Quaison in dieser Woche noch kein Training absolviert haben und sich Emil Berggreen einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Es könnte also Veränderungen geben, auch im Hinblick auf die Englische Woche, die mit dieser Partie beginnt. "Wir werden nicht dreimal hintereinander mit derselben Aufstellung spielen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir bis zum nächsten Länderspielblock mit Leverkusen, Wolfsburg, Schalke und Hertha vier richtige Kaliber vor der Brust haben", betonte der Trainer. "Die Aufstellung für Sonntag ist dennoch klar darauf ausgerichtet, dieses Spiel zu gewinnen."

Optionen auf der Außenbahn

Stefan Bell wird wohl wieder in die Innenverteidigung rücken. Jean-Philippe Gbamin ist wieder fit und einsatzbereit. Anthony Ujah hat sich mit seinen Toren empfohlen. "Tony nimmt die Situation überragend an. Wer das Training verfolgt, sieht seine gute Verfassung", sagte Schwarz, der die Möglichkeit nicht ausschließen will, Ujah zusammen Jean-Philippe Mateta ins Angriffszentrum zu schicken. "Dann hätten wir viel Wucht vorne, dann muss aber auch das Flügelspiel gestärkt werden."

Die Möglichkeiten dafür sind vorhanden. Denn auch Levin Öztunali ist wieder bereit. Der Außenstürmer zeige nach der langen Pause gute Ausdauerwerte und trainiere gut. Jonathan Burkardt hat sich mit seiner Vorstellung gegen den FC Augsburg nachdrücklich empfohlen. Issah Abass hat nach seiner Krankheit die erste komplette Trainingswoche absolviert. "Er macht einen guten Eindruck in der Arbeit gegen den Ball, von der Geschwindigkeit her und vor allem vor dem Tor. Issah bringt ein Element rein, dass die Qualität im Abschluss erhöht. Er ist eine Option", sagte Schwarz, der für Sonntag auch noch Jean-Paul Boëtius für die Bahn in der Hinterhand hat.