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Profis 17.07.2019 - 15:00 Uhr

Schwarz: Gehofft, dass es genauso eintritt

05-Trainer freut sich über Karim Onisiwos Vertragsverlängerung und dessen Leistungs-Explosion in der abgelaufenen Saison als zweiter Stürmer im Zentrum

Onisiwo bejubelt seinen Treffer zum 3:0 gegen Schalke im Februar 2019.

Im Winter 2016 wechselte Karim Onisiwo vom SV Mattersburg zum 1. FSV Mainz 05. Nachdem der Bundesligist bereits im Frühjahr 2019 die Option auf ein weiteres Jahr gezogen hatte, verlängerte der Österreicher nun im Trainingslager in Grassau seinen Vertrag vorzeitig um weitere zwei Jahre. "Dass er jetzt verlängert, ist ein gutes Zeichen," sagt Sandro Schwarz.

Onisiwo habe eine gute Entwicklung genommen. Der Spieler sei erstmals lange gesund geblieben und habe gerade mit seiner Wucht und Dynamik viel Torgefahr ausgestrahlt. "Wir haben eine sehr gute Qualität vorne und mit ihm einen Spielertypen mit Power, gutem Anlaufverhalten, Geschwindigkeit und einem super Torabschluss. Deshalb ist es gut", erklärte der Trainer am Mittwoch in Grassau.

Erste Impulse in Grassau

Dass die Vertragsverlängerung gerade dort publik wird, ist interessant, denn die ersten Impulse der Veränderung im Spiel Onisiwos gab's vor zwei Jahren an gleicher Stelle, dem ersten Trainingslager unter der Leitung von Schwarz, der versuchte, den Außenstürmer umzuschulen. Der Österreicher war in der Saison zuvor nur auf 16 Bundesligaeinsätze im 05-Team gekommen, die meisten davon als Ein- oder Auswechselspieler. Onisiwo agierte zwar stets mit Ehrgeiz und Engagement, aber oft unglücklich. Schwarz verfolgte jedenfalls den Plan mit ihm rechts sowie dem mittlerweile nach Paderborn ausgeliehenen Gerrit Holtmann eine offensiv ausgerichtete Außenverteidigervariante einzustudieren: Onisiwo war so als Torschütze, aber auch als Vorbereiter in den Testspielen erfolgreich.

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So richtig überzeugt war der 05-Spieler jedoch nicht. "Meine Position ist rechts oder links im Mittelfeld. Dort bevorzuge ich es zu spielen", sagt er damals. Am Ende waren es dann aber sowieso wieder Verletzungen, die das Projekt ausbremsten. Der heute 27-Jährige kam in der folgenden Saison nur auf acht Einsätze.

Die Systemumstellung auf die Raute kam dem Angreifer dann gelegen. Auch, weil der 05-Coach auf die Idee kam, den schnellen, wuchtigen Spieler zur zweiten Sturmspitze umzufunktionieren. Vor allem in der Rückrunde war der Stürmer plötzlich wie ein Neuzugang, ein wegen seiner Leistungen plötzlich gefeierter Mann. "Wir haben viel darüber gesprochen, was der Trainer von mir sehen will im Spiel. Es hat eine Zeit lang gedauert, aber ich glaube, dass er zufrieden ist mit meinen Fortschritten", sagte der Profi im Frühjahr. "Dadurch, dass ich jetzt mehr im Zentrum spiele neben einem Mittelstürmer, ist der Weg zum Tor kürzer. Wenn ich einen Gegner überlaufen oder überspielen kann, dann bin ich direkt vor dem Tor. Wenn du sonst auf der Außenbahn spielst und in der eigenen Hälfte startest, ist es weit bis in den Strafraum. Als Teil einer Doppelspitze fühle ich mich viel, viel wohler."

Zwei Tore gegen Schalke

In einer 4-3-3-Grundordnung könne Onisiwo auch mal als  Außenbahnspieler eingesetzt werden, sagt Schwarz, "aber wir sehen seine Stärken vorne drin, weil er da die kürzeren Wege hat". Der Grundgedanke, erläutert der Coach, sei der gewesen, "dass wir in der Raute mehr Torgefahr erzeugen können und irgendwann ist die Sache gereift, dass wir gedacht haben, Karims Profil könnte echt gut passen. Zusammen mit Mateta, mit Quaison, mit Burkardt. Egal, mit welchem Sturmpartner. Eigentlich hatten wir die Hoffnung, dass es genauso eintritt."

Die konstante Fitness kam dazu. Er habe wieder das Gefühl gespürt, die Power zu haben wie vor seiner Zeit in Mainz, sagte Onisiwo kürzlich. "Hier war ich zunächst oft verletzt und jedesmal, wenn ich wieder richtig im Laufen war, kam wieder etwas Neues dazu. Das ist jetzt zum Glück längere Zeit nicht der Fall gewesen, deshalb fühle ich mich auch topfit."

Das Heimspiel gegen Schalke 04 im Februar war das Onisiwo-Spiel. Der Österreicher erzielte zwei schöne Treffer zum 3:0-Sieg und wurde anschließend immer wertvoller für die Mannschaft. Am Ende standen sieben Tore auf seinem Konto sowie mehrer Assists. Und als Belohnung erstmals seit Jahren wieder eine Nominierung für die Nationalmannschaft Österreichs.