Vorberichte 10.05.2019 - 14:40 Uhr
Schwarz: Haben nicht vor, Spalier zu stehen
Anerkennung für die Europapokal-Leistungen der Frankfurter Eintracht, aber 05er wollen am Sonntag im Derby eigenen Ansprüchen gerecht werden und etwas mitnehmen
Die Bundesliga macht sich bereit für den Endspurt. Und auch der 1. FSV Mainz 05 bereitet sich auf das vorletzte Saisonspiel vor. Da steht für die Mannschaft von Sandro Schwarz am Sonntagabend (18 Uhr) in der Commerzbank Arena das immer spannende und prestigeträchtige Rhein-Main-Derby bei Eintracht Frankfurt an. "Das wird ein geiles Spiel in einer besonderen Atmosphäre", sagte der 05-Trainer am Freitagmittag in der Presskonferenz zwei Tage vor dem Anpfiff. "Bei uns herrscht eine große Vorfreude, dort ins Spiel zu gehen und unseren Ansprüchen gerecht zu werden."
Die nächste Auflage des Nachbarschaftsduells findet diesmal ohnehin unter besonderen Voraussetzungen statt: Die Partie steigt exklusiv am Sonntag, alle übrigen Bundesliga-Begegnungen werden wie in den beiden abschließenden Saisonspielen üblich, zeitgleich am Samstagnachmittag ausgetragen. "Die Verlegung war die richtige Entscheidung, um der Eintracht die Zeit zu geben, sich zu regenerieren. Du benötigst diese Regenerationszeit einfach", erklärte Schwarz.
Eingestellt auf Intensität
Inwieweit die Frankfurter in der Lage sein werden, sich körperlich wie mental von diesem dramatischen Halbfinale in der Europa League zu erholen, in dem die Eintracht beim FC Chelsea trotz einer Klasseleistung über 120 Minuten im Elfmeterschießen ausschied und damit der Traum vom Europapokal-Finale zerplatzte, vermag derzeit niemand einzuschätzen. Der 05-Trainer geht allerdings von einem sehr stabilen Gegner aus, der im eigenen Stadion vor großer Kulisse eine Trotzreaktion zeigen möchte, "weil es doch sehr bitter war und enttäuschend, wie sie ausgeschieden sind. Sie haben ihr letztes Heimspiel und das große Ziel Champions-League-Teilnahme vor Augen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es ein sehr intensives Spiel wird", sagte der 40-Jährige. Doch das sei kein Problem, darauf habe sich die Mannschaft vorbereitet.
Und dass es im vergangenen Jahr zwei sehr unschöne Erlebnisse mit zwei bitteren Niederlagen in der Frankfurter Arena gegeben hat, daran will Schwarz am liebsten gar nicht mehr erinnert werden. "Wir wissen, wie wir uns gefühlt haben, in diesen beiden Spielen. Heute haben wir aber eine ganz andere Grundlage, was unsere Spielweise angeht, auch in Sachen Bereitschaft und Mentalität. Es gibt nie eine Garantie, aber wir fühlen uns schon bereit, alles an Leistung und Mentalität rauszufeuern. Wir sagen den Jungs nicht, wir hätten etwas gutzumachen dort, sondern wir wollen an unsere Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Gegen einen sehr guten Gegner. Das wird ein interessantes Spiel. Wir freuen uns darauf."
Onisiwo-Einsatz offen
Bekanntlich hat der Spielplan dafür gesorgt, dass die 05er in den beiden letzten Auftritten bei der Eintracht und zu Hause gegen die Hoffenheim die Vergabe der internationalen Startplätze beeinflussen können. "Das ist uns bewusst, aber in unserem Miteinander ist es kein großes Thema", so Schwarz. Auch nicht vor dem Derby. "Wir erkennen ihre Leistungen in der Saison an, und was sie international getan haben, weil es herausragend ist", betonte der 05-Trainer. "Wir haben aber nichts zu verschenken. Und wir haben nicht vor, am Sonntag Spalier zu stehen. Für uns geht es nicht darum, der Eintracht etwas vermasseln oder verbauen zu wollen. Für uns ist es auch ein wichtiges Spiel, weil wir uns gerecht werden wollen. Das ist für uns der Gradmesser. Wir wollen in Frankfurt und dann gegen Hoffenheim den Beweis antreten gegen zwei Top-Mannschaften, dass wir uns weiterentwickeln. Das ist für uns die Motivation. Und wir wollen mit einem positiven Gefühl aus dieser Saison rausgehen."
Offen ist noch, ob Karim Onisiwo nach der gegen Leipzig erlittenen Gehirnerschütterung wieder einsatzfähig ist. Es sei schwierig einzuschätzen, erklärte der Coach. Onisiwo habe keine Beschwerden, dennoch müsse man in der Belastungssteigerung Rücksicht auf die Verletzung nehmen.