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Profis 15.05.2018 - 10:00 Uhr

Schwarz: "Haben um Suat gekämpft“

Serdars Weggang schmerzt - 05-Personalplanungen laufen - Schröder: Kein Horror-Szenario zeichnen

Suat Serdar absolvierte in der Saison 2017/2018 unter Schwarz 28 Pflichtspiele für den FSV, in denen er drei Tore erzielte.

Die Profis des 1. FSV Mainz 05 haben sich nach den Feierlichkeiten zum erfolgreichen Ligaverbleib größtenteils in die Ferien verabschiedet. Nur für den Cheftrainer und den Sportvorstand geht die Arbeit weiter. Sandro Schwarz und Rouven Schröder werden in dieser Woche die abgelaufene Saison genauestens aufarbeiten und die Personalplanungen für die zehnte Bundesligasaison des Vereins in Folge auf den Weg bringen. Wie üblich nach einer Saison zeichnet sich ab, dass eine Menge Arbeit ansteht. Zumindest für Schröder ist ein Urlaub erstmal nicht in Sicht. "Wir hatten ja die Situation, dass wir längere Zeit nicht richtig planen konnten", sagt der 42-Jährige. "Wir haben nun aber viel Zeit, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das erste richtige Spiel ist das Pokalspiel am 17. August."

Das sind volle drei Monate, die der Sportvorstand in Abstimmung mit seinem Coach Zeit hat, um den Kader für die neue Spielzeit zusammenzustellen. Eine Entscheidung ist dem Klub allerdings bereits abgenommen worden. Suat Serdar hat den 05ern einen Tag vor dem Saisonfinale mitgeteilt, dass er den Verein definitiv verlassen wird. Der 21-jährige Mittelfeldspieler macht von einer vertraglich verankerten Ausstiegsklausel Gebrauch. "Es gibt gewisse Verträge, die du ohne Klauseln verlängert bekommst. Es gibt aber auch Verträge wie bei Suat, bei dem wir vor anderthalb Jahren enorme Konkurrenz hatten. Wir haben den Vertrag verlängert bekommen unter der Prämisse, dass da gewisse Situationen mit abgebildet werden. Es ist dann so, dass wir das letztlich akzeptieren müssen", sagt der Sportvorstand.

Eigengewächs reifte zum Stammspieler

Seit der U12 war das Eigengewächs ein 05er, reifte unter Schwarz in dessen Zeit als Junioren-, U23- und schließlich als Trainer der Profimannschaft zum U21-Nationalspieler und Stammkraft im Bundesligateam. "Ich kenne den Jungen so lange, habe ihn seit Jahren jeden Tag gesehen. Es ist sehr emotional für uns beide", sagt Schwarz. "Wir haben um Suat gekämpft, haben in Gesprächen versucht, ihn davon zu überzeugen, dass er hier den nächsten Schritt noch mal gehen kann. Trotzdem respektieren wir seinen Entschluss. Ich hätte mir aber gewünscht, weiter mit ihm zusammenzuarbeiten", so der 39-Jährige. "Es ist aber auch eine Bestätigung fürs Nachwuchsleistungszentrum, für alle Beteiligten, dass wir wieder den Nächsten begleitet haben für den nächsten Schritt. Wir haben jetzt Ridle Baku nachgeschossen auf derselben Position. Das ist für uns wichtig. Trotzdem tut dieser Weggang weh."

Auch der 05-Vorsitzende Stefan Hofmann hat die Entwicklung Serdars begleitet. "Unsere Philosophie beruht darauf, dass wir junge Spieler holen, besser machen, mit einem entsprechenden Erlös verkaufen und dadurch die Vereinsentwicklung vorantreiben“, sagt er, der dennoch die Überzeugung vertritt, dass Serdar ein weiteres Jahr in Mainz gut getan hätte. "Es muss aber jeder Spieler entscheiden, wie seine eigene Karriereplanung ist. Und die ist oftmals nicht nur alleine vom Spieler abhängig, sondern auch von anderen Faktoren."

In Ruhe die Gespräche suchen

Das gilt auch für weitere 05-Profis, die mit ihrer Leistung Begehrlichkeiten bei anderen Klubs geweckt haben und über deren möglichen Weggang derzeit spekuliert wird. "Wenn jetzt eine große Nachfrage nach unseren Spielern da ist, dann zeigt das auch, dass ein Sportvorstand Spieler mit großem Potenzial zu uns geholt hat. Dass Nachfrage da ist, ist ja erstmal eine positive Geschichte. Wichtig ist, dass wir diese Spieler haben", betont Hofmann.

Der Sportvorstand hält sich indes bedeckt, was mögliche Personalveränderungen angeht. "Wir müssen uns aber keine Sorgen machen für die neue Saison. Es wird immer ganz schnell ein Horror-Szenario gezeichnet, wer jetzt alles geht", sagt Schröder. "Es gehört dazu für Mainz 05, die Spieler so weiterzuentwickeln, dass es den einen oder anderen Interessenten gibt. Wir können uns gegen gewisse Mechanismen auf dem Markt nicht wehren. Das geht aber nicht nur uns so, sondern auch den Vereinen, die diese Spieler verpflichten und selbst auch wieder Spieler verlieren an größere Vereine. Das ist ein normales Gesetz im Markt. Wir müssen gucken, dass wir die richtigen Entscheidungen mit dem richtigen Einsatz von Geld treffen." Der Sportvorstand betont immer wieder, dass es gut sei, wenn man aufgrund von Vertragssituationen die weiteren Dinge in der Hand, das letzte Wort habe. "Wir werden jetzt in aller Ruhe die Gespräche suchen."