Vorberichte 27.04.2018 - 14:00 Uhr
Schwarz: "In unserer Stadt schon oft genug erlebt"
Trainer & Sportvorstand setzen vor dem Duell mit Leipzig auf Zusammenhalt in Stadt und Region sowie auf eine "Top-Leistung" der 05-Profis
Gegen Ende der Pressekonferenz zwei Tage vor dem vorletzten Heimspiel der Saison gegen RB Leipzig am Sonntagnachmittag (15:30 Uhr) in der OPEL ARENA blickte 05-Trainer Sandro Schwarz noch einmal kurz zurück auf eine Art Schlüsselmoment der letzten Wochen: "Nach dem Frankfurt-Spiel stellte sich für uns während der Länderspielpause die Frage, wie wir auch in den Köpfen der Spieler den 'Turnaround' einleiten könnten. Wir haben uns damals entschieden, diese Endrunde auszurufen, den Druck in Energie umzuwandeln und Freude daran zu haben, Leistungen abzuliefern, wie es uns nach der Pause bis zum Spiel in Augsburg gelungen ist", erklärte Schwarz den Ansatz. Die dadurch nun entstandene Ausgangssituation, nämlich die Chance, alles aus eigener Kraft regeln zu können im Kampf um den Klassenerhalt, wolle die Mannschaft jetzt nutzen und nach dem kleinen Dämpfer vom vergangenen Wochenende den nächsten kleinen Turnaround einleiten.
Wie? Frech, mutig und selbstbewusst wolle man auftreten, betonte der Ex-Profi, um gegen den letztjährigen Vizemeister mit den eigenen Fans im Rücken eine "Top-Leistung" abzurufen. Was dabei, neben der maximalen Bereitschaft der Profis, zu einem positiven Ergebnis könne, sei die Atmosphäre auf den Rängen der OPEL ARENA in diesem Spiel, für das bislang rund 27.000 Tickets verkauft worden sind. "Diese besondere Stimmung, die Mainz 05 immer ausgezeichnet hat, brauchen wir auch am Wochenende", fordert Schwarz. "Diesen Zusammenhalt haben wir in unserer Stadt schon oft genug bewiesen. Es muss jetzt ganz einfach jede Situation abgefeiert werden, denn jeder Zweikampf zählt", erinnert Schwarz auch an erfolgreich gemeisterte Abstiegskämpfe der Vergangenheit unter deutlich schlechteren Vorzeichen und Voraussetzungen. Dass dies nicht nur für Sonntag gilt, zeigte sich auch im bisherigen Verlauf der Trainingswoche, die von hoher Intensität geprägt war, wobei, und auch das betont der Cheftrainer, es gelte, in dieser Phase, die richtige Mischung zu finden aus "Schärfe und Entspanntheit". Die Freude am Fußball dürfe schließlich auch im Abstiegskampf niemals abhanden kommen.
In den kommenden Tagen und Trainingseinheiten muss Schwarz mit seinem Trainerteam nun das dazu passende personelle bzw. taktische Puzzle zusammensetzen. Dabei spielen, auch aufgrund der beim 2:2 im Hinspiel gewonnenen Erkenntnisse, Überlegungen ein Rolle, Systemveränderungen vorzunehmen. Seinerzeit waren die Mainzer im 3-5-2 aufgelaufen und hatten RB mit Gerrit Holtmann und Robin Quaison zwei schnelle Spitzen entgegengestellt, die zum einen aggressiv den Spielaufbau störten und zudem immer wieder gefährliche Nadelstiche als Anspielstationen an vorderster Front setzen konnten. "Wir haben für Sonntag viele Varianten im Kopf", wollte sich Schwarz aber am Freitagmittag weder festlegen noch in die Karten schauen lassen. "Wir werden aber eine Lösung finden, um die Stärken der Leipziger in den Umschaltmomenten und beim Gegenpressing zu begegnen", ist der Trainer überzeugt.
Guter Dinge war während der Pressekonferenz auch Rouven Schröder: "Wir stehen auf Platz 15 und haben die Möglichkeit, unser Etappenziel Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erreichen", so der Sportvorstand. Es hilft natürlich auch, dass wir schon in der letzten Saison knappe Momente hatten. Wir stehen nicht erst seit zwei Wochen da unten und haben gelernt, mit der Ausgangssituation umzugehen." Entscheidend sei die Ausstrahlung auf dem Platz sowie der gewachsene Zusammenhalt, geht auch Schröder davon aus, dass der Heimvorteil dem FSV am Sonntag in die Karten spielen wird in einer stimmungsvollen Arena. Das Ziel direkter Klassenerhalt, das spürte man, in dieser drittletzten Pressekonferenz der regulären Runde, es ist greifbar in Mainz. Die Mainzer müssen die offene Tür in den verbleibenden beiden Heimspielen gegen Leipzig und Bremen sowie im Auswärtsspiel beim BVB jetzt nur noch vollends durchschreiten.