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Vorberichte 17.08.2018 - 11:30 Uhr

Schwarz lässt Systemfrage offen

Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal beim FC Erzgebirge Aue – 05er wollen die guten Eindrücke der Vorbereitung bestätigen und in Runde zwei einziehen

Im Oktober 2012 setzten sich Nikolvce Noveski und Bo Svensson mit den 05ern in Runde zwei mit 2:0 gegen Aue durch.

Fast acht Wochen sind vergangen, seit der 1. FSV Mainz 05 mit seinen Vorbereitungen auf die neue Saison begonnen hat. Zehn Testspiele haben die Profis in dieser Zeit absolviert. Das letzte, quasi die Generalprobe, brachte einen 2:1-Erfolg beim spanischen Erstligisten Celta Vigo. Eine Woche vor dem Bundesliga-Start steht nun das erste Pflichtspiel der Saison 2018/19 auf dem Terminplan. Die Mannschaft von Sandro Schwarz reist in der ersten Runde des DFB-Pokals zum Zweitligisten FC Erzgebirge Aue. "Für uns ist das ein sehr wichtiger Beginn", sagt Rouven Schröder vor der Partie am Samstag (18.30 Uhr) im Erzgebirgsstadion. "Wir sind alle im Modus der vollsten Konzentration. Wir rechnen mit einem schweren Spiel, wollen unser Selbstvertrauen auf den Platz bringen, mit einer guten Leistung nach einer guten Vorbereitung dort gewinnen, ohne dabei den Respekt zu verlieren."

Das Los hat dem Bundesligisten sicherlich eine der schwierigsten und unangenehmsten Aufgaben in dieser ersten Pokal-Runde beschert. Dennoch wollen die 05er ihrer Favoritenrolle gerecht werden und die guten Eindrücke der Vorbereitung nun in diesem Wettbewerb bestätigen. "Man sagt immer, der Pokal ist der kürzeste Weg nach Europa", so der 05-Sportvorstand. Und zudem eine gute Gelegenheit, mit wenigen Spielen eine besondere Atmosphäre im Verein herzustellen. In der vergangenen Saison ging's für das Team bis ins Viertelfinale, wo dann gegen den späteren Cup-Sieger Eintracht Frankfurt Feierabend war. Nun folgt ein neuer Anlauf. Der Gegner ist kein Unbekannter in diesem Wettbewerb. Zweimal schon kamen die 05er gegen den FC Aue eine Runde weiter. Vor 17 Jahren gab's im Erzgebirgsstadion in der ersten Hauptrunde einen 2:1-Erfolg nach Verlängerung, in der Saison 2012/13 einen 2:0-Sieg in Runde zwei in der OPEL ARENA.

Viel Ballbesitz

Der 05-Trainer rechnet mit einer hitzigen Angelegenheit und stellt seine Mannschaft auf einen starken Gegner ein. "Aue ist eine Mannschaft, die sehr kompakt auftritt, sehr defensivstark mit einer guten Organisation gegen den Ball. Uns erwartet die Aufgabe, dass wir sicher viel Ballbesitz haben werden, deshalb die Räume gut belaufen müssen, um immer wieder Tiefgang zu kriegen", sagt Schwarz. "Der Gegner spielt sehr mannorientiert, normalerweise in einer Dreier- bzw. Fünferkette. Wir werden darauf reagieren müssen in der Grundordnung."

Klar ist, dass Schwarz seine Mannschaft mit einer Viererkette ins Rennen schickt. Diese Variante hat sich in der Vorbereitung deutlich herauskristallisiert und dem Team die notwendige Stabilität gegeben. "Die letzte Entscheidung wird sein, ob wir es in einem 4-3-3, im 4-4-2 oder im 4-2-3-1 angehen werden", sagt der 39-Jährige, der bis auf die verletzten oder noch im Aufbautraining steckenden René Adler, Alexander Hack, Levin Öztunali, Danny Latza und Emil Berggreen auf den kompletten Kader zurückgreifen kann, um eine erfolgsversprechende Startformation auf den Platz zu bringen.

Kalig glaubt an die Chance

"Wir sind voller Vorfreude, weil wir ein interessantes Los erwischt haben", sagt Daniel Meyer, der Trainer der Auer, die in der abgelaufenen Saison nachsitzen musste und sich erst in zwei Spielen gegen den Karlsruher SC den Zweitliga-Startplatz sicherten. "Der Vorteil der Relegation war in dem Fall, dass wir im Amateurtopf gelandet sind und ein Heimspiel gegen einen Erstligisten bekommen haben." Im Gegensatz zu den 05ern haben die Sachsen bereits zwei Liga-Spiele hinter sich, ein 0:1 bei Union Berlin sowie zuletzt ein 0:0 im eigenen Stadion gegen Magdeburg. "Wir sind etwas besser drin. Das kann ein Vorteil sein, muss aber nicht", sagt Meyer, "die Mainzer können noch nicht so gefestigt sein in dieser Phase. Vielleicht liegt darin eine Chance".

Die sieht auch Fabian Kalig, der vor zwei Jahren von den 05ern zum FC Erzgebirge wechselte. "Ich habe neun Jahre in Mainz gespielt und freue mich darauf, die alten Gesichter mal wieder zu sehen und es denen auf dem Platz zu zeigen", sagt der Verteidiger. "Natürlich sind wir nicht der Favorit. Trotzdem wissen wir, dass im Pokal immer was möglich ist. Wir müssen alles reinwerfen, um so vielleicht als geschlossene Einheit mit den Fans im Rücken den Nachteil, den wir haben, was die individuelle Qualität angeht, wettzumachen", so Kalig. "Dann kann so ein Spiel eine ganz besondere Dynamik entwickeln und für uns auch gut ausgehen." Die 05-Profis werden ihrerseits alles dafür tun, genau dies zu verhindern.