Profis 20.08.2019 - 15:00 Uhr
Schwarz: Reden uns jetzt nichts ein
05-Trainer und dessen Team nehmen die Herausforderung an und sehen der Heimspielpremiere gegen Mönchengladbach mit Zuversicht entgegen
Der Saisonstart beim 1. FSV Mainz 05 ist leider komplett anders verlaufen, als erhofft. Das Pokal-Aus in Kaiserslautern, nun die kuriose 0:3-Niederlage beim SC Freiburg zum Bundesligaauftakt. Vor der Saisonpremiere in der OPEL ARENA am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach appelliert der 05-Trainer nun daran, nicht alles an den Ergebnissen festzumachen. "Wir dürfen uns nicht in ein Stimmungstief begeben und nur ständig das Negativgefühl herausholen", sagt Sandro Schwarz.
Der 40-Jährige nutzte die turnusmäßige, am Dienstagmittag stattfindende, Medienrunde am Bruchweg, um im Kreis der Journalisten "die Situation zu schildern, wie wir sie einschätzen nach zwei Niederlagen in unterschiedlichen Wettbewerben". Die Vorbereitung sei sehr ordentlich gewesen. Die beiden Spiele, so Schwarz, "haben sich geähnelt von Struktur, Inhalten und Organisation. In vielen Phasen war das sehr ordentlich. Was uns gefehlt hat, war einfach die Effizienz bei unseren vielen herausgespielten Möglichkeiten im Abschluss."Substanz und QualitätDie Mannschaft habe die Substanz und Qualität, die sie künftig auch über die gesamte Distanz des Spiels abrufen müsse. "Wir reduzieren die beiden Niederlagen nicht auf Pech", so Schwarz klipp und klar. "Wir müssen unsere Angriffe mit mehr Ruhe zu Ende bringen, müssen bessere Entscheidungen im letzten Drittel treffen. Wir dürfen aber inhaltlich nicht alles daraus ableiten, was in den sechs Minuten in Freiburg passiert ist und aus der kuriosen Elfmetersituation in Kaiserslautern. Wir dürfen uns nicht nach zwei solchen Spielen Dinge einreden, die nicht da sind. Wir gehen mit einer großen Zuversicht, die auch berechtigt ist, an die Dinge ran. Wir haben eine klare Struktur im Spiel, eine klare Organisation, richtig gute fußballerische Abläufe. Wir haben Dinge entwickelt. Dass es dabei natürlich darum geht, Tore zu schießen, ist doch logisch."
Die 05ER News nach dem Bundesliga-Auftakt
Und da kommt dann etwas ins Spiel, über das Schwarz normalerweise nicht lamentiert, es gar nicht anführt, weil es nach Alibi klingen kann. Doch vorne fehlt mit Jean-Philippe Mateta der 14-Tore-Mann der vergangenen Saison, der Zielspieler, der Bälle behauptet, mit seinen Laufwegen stets Torgefahr ausstrahlt, eine Abwehr beschäftigt und Räume für die Mitspieler reißt. Dazu mit Ding-Won Ji ein Angreifer, der als zusätzliche Verstärkung des 05-Sturms geholt worden war. Und hinten sind mit Stefan Bell und Jeremiah St. Juste nun zwei erfahrene Innenverteidiger vorerst raus.
Schlüsselspieler fallen aus
"Diese Verletztensituation, die uns seit der Vorbereitung begleitet, ist neu für uns. So etwas hatten wir lange nicht. Dafür gibt es keinen Schuldigen, das hat dann tatsächlich viel mit Pech zu tun", sagte Schwarz. "Trotzdem dürfen wir das in der Bewertung der Spiele nicht vergessen. Auf zwei Schlüsselpositionen fehlen plötzlich vier Spieler. Die Qualität, die uns da weggebrochen ist, die tut uns schon sehr weh. Damit müssen wir aber nun umgehen, diese Herausforderung annehmen und Lösungsmöglichkeiten finden."
Am besten am Samstag im ersten Heimspiel der aktuellen Bundesligasaison. "Ein geiles Heimspiel", betonte der 05-Trainer. Nicht weil es diese außergewöhnliche Konstellation gibt, dass die Trainer der beiden Kontrahenten beste Freunde sind. Schwarz trifft auf Marco Rose, seinen ehemaligen WG-Mitbewohner, früheren Teamkollegen im 05-Team, der seit dieser Saison die Borussia coacht. Ein dominantes Thema im Vorfeld dieser Partie. Er habe am Montag mit Rose telefoniert und über alles Mögliche gesprochen, mehr werde nicht passieren, berichtete Schwarz. Er selbst habe noch gar kein Gefühl dafür, wie dieses Treffen aussehen werde. "Ich erwarte da eigentlich nichts Besonderes. Ich sehe die Aufgabe, die wir zu bewerkstelligen haben und meinen Job, den ich zu erledigen habe mit der Mannschaft am Samstag", so der 40-Jährige. "Wir haben dabei die Chance, mit dem Publikum im Rücken, die Dinge für uns zu regeln."