Vorberichte 25.09.2018 - 14:00 Uhr
Schwarz: "Sturheit & Klarheit in unseren Prinzipien"
Die 05er wollen am Mittwochabend gegen Wolfsburg an zweite Hälfte in Leverkusen anknüpfen - 05-Trainer findet "Entwicklung der Mannschaft total spannend"
Die letzte Bundesliga-Partie unter Flutlicht hat der 1. FSV Mainz 05 vor gut fünf Monaten gegen den SC Freiburg absolviert. Dabei gelang ein richtungsweisender 2:0-Erfolg, der den Weg zum Klassenerhalt wenige Wochen später ebnen sollte. Auch am Mittwoch steht den 05ern morgen ein langer Tag bevor, bis zum Anpfiff der Partie gegen den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr) in der OPEL ARENA. So gilt es erneut, die Spannung über den Tag hochzuhalten, weswegen sich der FSV an den Abläufen von damals orientieren wird, wie Sandro Schwarz auf der Pressekonferenz am Dienstagmittag berichtete. "Wir werden uns um 9.30 treffen, frühstücken vor dem Anschwitzen gemeinsam am Bruchweg, gehen dann ins Tageshotel, werden einen Spaziergang machen und im Anschluss an unsere Abschlusssitzung noch ein sogenanntes Pre-Match-Meal haben", so der Cheftrainer. Langeweile, davon ist der ehemalige 05-Profi überzeugt, werde so keine aufkommen bis zum Anpfiff der Partie, für die bislang rund 17.000 Karten verkauft worden sind.
Nach der ersten Niederlage der Saison in Leverkusen sollen zum einen die beschriebenen Abläufe ihren Teil dazu beitragen, gegen den ebenfalls mit sieben Zählern aus vier Partien ausgestatteten Kontrahenten an die Leistung der zweiten Halbzeit in der BayArena anzuknüpfen und sich im dritten Heimspiel der noch jungen Saison den "dritten Heimsieg zu schnappen", wie Schwarz sagte. Zuversicht bezieht der 05-Trainer zum anderen aber eben auch aus den bislang gezeigten Leistungen und dem angesprochenen zweiten Durchgang vom Sonntag. Die aus fußballerischer Sicht bislang beste Halbzeit der Saison hätten seine Profis dort gespielt, so der 39-Jährige, der eine Einschränkung hinterherschob: "Bis zur Box." Genau hier wollen die 05er gegen Wolfsburg wieder zwingender agieren, nachdem man in Leverkusen zu oft falsche Entscheidungen getroffen habe.
Entwicklungsprozess erlaubt Fehler
"Wir haben unsere Prinzipien in beiden Strafräumen schriftlich festgehalten und werden stur an ihnen festhalten. Wie gut wir sind, wenn wir unsere Linie durchziehen, haben wir schon oft genug unter Beweis gestellt. Wir befinden uns auch hier noch in einem Entwicklungsprozess, wollen aus Fehlern lernen und die Dinge Woche für Woche ein Stück weit besser machen", so Schwarz. Zusammengefasst fordert der Trainer morgen und in den kommenden Partien auf Schalke am Samstag und eine Woche später in der OPEL ARENA gegen Hertha BSC vor der Länderspielpause weiterhin "Sturheit und Klarheit in unseren Prinzipien" gepaart mit mutigem Freilaufverhalten und hohe Aktivität im Spiel gegen den Ball.
Wenn auch der Fokus in erster Linie auf dem eigenen Spiel liegen soll, hat sich das Trainerteam in den vergangenen Tagen dennoch auch mit dem Gegner auseinandergesetzt, der am Wochenende beim 1:3 gegen Freiburg ebenfalls erstmals in der laufenden Runde als Verlierer vom Platz gegangen war. "Ich rechne dennoch mit selbstbewussten Wolfsburgern, die in den ersten Spielen absolut überzeugen konnten und in der Regel aus einer 4-4-3-Grundordnung heraus agiert haben. Bei Standards werden wir aufgrund der Körpergröße des Gegners wieder hellwach sein müssen und stellen uns auf ein intensives Spiel ein."
Personelle Wechsel denkbar
Welche Grundordnung Schwarz, der nach wie vor auf René Adler, Gerrit Holtmann, Emil Berggreen und Niko Bungert verzichten muss, wählt, ließ der Cheftrainer am Tag vor der Partie noch offen. Personelle Wechsel schließt er in einer eng getakteten Englischen Woche allerdings nicht aus. "Wechsel sind definitiv möglich, wir werden hier aber in erster Linie anhand der Frische entscheiden, um von Anfang bis Ende aktiv zu sein und aus den 90 Minuten ein echtes Heimspiel zu machen", so Schwarz, der auf zahlreiche Optionen verwies, die er in der Hinterhand habe.
Dass die 05er in Sachen Personalentscheidungen für Überraschungen gut sind, hatte der Trainer zuletzt im Heimspiel gegen den FC Augsburg bewiesen, als Jonathan Burkardt und Ahmet Gürleyen aus dem eigenen Nachwuchs jeweils ihr Bundesliga-Debüt gefeiert hatten. "Die Entwicklung und Arbeit dieser jungen Mannschaft ist total spannend und macht als Cheftrainer einfach Spaß", betonte der Trainer abschließend. Heimsieg Nummer drei würde ihn in dieser Ansicht morgen Abend nach der Partie gegen Wolfsburg sicher noch einmal bestärken – und den rot-weißen Anhang ähnlich zufrieden die Heimreise antreten lassen wie seinerzeit gegen Freiburg.