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Profis 12.02.2019 - 15:30 Uhr

Schwarz: Vielleicht noch etwas zu früh

Sandro Schwarz räumt ein, der Offensiv-Ansatz beim 1:5 gegen Leverkusen könnte zu ambitioniert für den Entwicklungsstand der 05er gewesen sein – Turnier-Loser müssen Frühstücksdienst leisten

Seit Montagnachmittag läuft der Trainingsbetrieb beim 1. FSV Mainz 05 wieder. Die 1:5-Niederlage im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen war eine bittere Pille, die das junge Team von Sandro Schwarz schlucken musste. Auch für den 05-Trainer selbst war die Auftaktpartie des 21. Bundesligaspieltags in der OPEL ARENA eine lehrreiche Veranstaltung. Das räumte der 40-Jährige am Dienstag in der kleinen Medienrunde am Bruchweg ein. "Die Jungs waren natürlich enttäuscht und sauer. Ich vorneweg, weil ich es vorgegeben habe. Ich musste erkennen, dass ich vielleicht für unseren aktuellen Entwicklungsstand zu weit nach vorne gedacht habe."

Der Plan, gegen die komplett offensiv ausgerichteten Leverkusener, selbst mutig, aktiv und offensiv zu verteidigen, mit drei Innenverteidigern, zwei hoch anlaufenden Außenverteidigern und zwei Zehnern hinter einer Spitze, war risikobehaftet. "Für den jetzigen Stand, das muss ich dann sagen, war das wohl einen Tick zu früh für uns. Dann kann es vorkommen, dass es in die komplett andere Richtung geht, als du es dir vorstellst", sagte Schwarz. "Es wird sicherlich irgendwann wieder einen Zeitpunkt geben, an dem man diesen Plan erneut rausholen kann. Ich will es auch nicht rechtfertigen, es wird jedoch immer meine Idee und die von Mainz 05 sein, dass wir die Dinge aktiv gestalten und nicht tief hinten drin hängen wollen und gucken, was passiert."

Fehler gnadenlos bestraft

Der Versuch hätte schließlich auch in eine andere Richtung laufen können mit dem richtigen Spielverlauf. Also mit selbst erzielten Toren nach vorhandenen Möglichkeiten und weniger individuellen Fehlern. "Wir hatten die ersten Balleroberungen. Schon direkt der Ballgewinn durch Aarón und die Großchance von Jean-Philippe Mateta, das war überragend gespielt." Solche Szenen hatten die 05er mehrere, allerdings auch genügend Fehler im eigenen Ballbesitz und nach eroberten Bällen, die der Gegner brutal bestrafte.

"Wir können es sachlich einordnen und müssen nicht grundsätzlich werden", betonte der Coach, der seit Freitagabend viele Gespräche mit seinen Profis geführt und dabei nicht den Eindruck bekommen hat, "dass alles weggeblasen ist, was wir uns an Prinzipien aufgebaut haben. Wir hatten Phasen in der Saison, da mussten wir uns darüber unterhalten, dass wir keine Tore geschossen haben. Jetzt müssen wir wieder dahinkommen, dass wir sauber, seriös und konsequent verteidigen. Auch die Situationen im letzten Drittel. Das betrifft nicht einzelne Spieler, sondern das ganze Kollektiv."

"Die Alten haben gewonnen"

Wegen der zunehmenden Anzahl an Gegentreffern (in den vier Begegnungen der Rückrunde kassierten die 05er elf davon, nur der SC Freiburg und der VfB Stuttgart mit jeweils zwölf fingen sich mehr ein) hat sich Schwarz im Dienstagstraining etwas Besonderes einfallen lassen. Ein Zweikampf-Turnier mit Folgen für die Verlierer. "Das war ein geiles Training", sagte der Coach nach der Vormittags-Einheit. "Es ist zwar die absolute Ausnahme, dass bei uns mal kein Zug drin ist im Training, trotzdem gilt es immer, mit besonderen Maßnahmen die Sinne zu schärfen."

Training am Dienstagvormittag

Wettbewerbe kommen da immer gut an. Diesmal galt es, das eigene Tor zu verteidigen und zu gewinnen. Und zwar immer im Duell zwei gegen zwei. In fünf Teams mit jeweils zwei Zweiermannschaften Punkte sammeln für die Gesamtwertung. Die einzelnen Teams waren nach Alter zusammengestellt. Von den vier ältesten Spielern in einer Gruppe bis hin zu den Jüngsten. "Die Alten haben gewonnen", sagte Schwarz, der allerdings nicht verriet, wer die Verlierer waren. Die jedenfalls müssen im März zwei Wochen lang Frühstücksdienst für den Kader leisten. "Sie sind verantwortlich dafür, in Abstimmung mit den Athletiktrainern, gesunde Sachen einzukaufen." Und natürlich das Frühstück herzurichten.

Am Samstagnachmittag geht's zum VfL Wolfsburg. Eine neue Chance, in die Spur zurückzufinden, defensiv wie offensiv. "Jedes Spiel hat eine Konsequenz für das nächste", erklärte der 05-Trainer. "Wir werden unsere Schlüsse aus der Leverkusen-Partie ziehen und mit den Puzzleteilen der Gegnerbetrachtung Wolfsburg verbinden. Gut verteidigen wollen wir aber immer. Und das wird der Ansatz sein am Samstag."