Vorberichte 29.03.2018 - 17:00 Uhr
Schwarz: "Wir haben uns neu justiert"
Bundesliga-Endspurt beginnt am Ostersonntag mit dem Heimspiel der 05er gegen Mönchengladbach - Bungert für Diallo? – Torhüterfrage offen
Die letzte Länderspielpause der Saison ist vorüber. Jetzt beginnt die Phase, in der es um die Wurst geht. Der 1. FSV Mainz 05 schließt diesen anstehenden 28. Spieltag am Ostersonntag (18 Uhr) mit dem Heimspiel in der OPEL ARENA gegen Borussia Mönchengladbach ab. Das erste von sieben Endrundenspielen im Kampf gegen den Abstieg. Die erste Partie nach der 0:3-Niederlage von Frankfurt, jener Niederlage, die dazu geführt hatte, dass die Verantwortlichen im Klub nun eine Neuausrichtung proklamiert haben für den Endspurt, in dem das Team von Sandro Schwarz die Voraussetzungen für eine weitere Bundesliga-Saison schaffen soll. "Nach der berechtigten Kritik muss die Blickrichtung nun nach vorne gehen", sagte der 05-Trainer in der Pressekonferenz drei Tage vor dem Spiel.
"Die Pause war ein wichtiger Break. Wir haben Luft geholt. Jetzt haben wir sieben Spiele, plus eventuell zwei Relegationsspiele vor uns, in der wir unsere Ausgangslage eindeutig verbessern können. Das muss auf dem Platz zu sehen sein", sagte Schwarz, der sich in dieser Pause bekanntlich zusammen mit dem 05-Vorstand der massiven Kritik der Anhänger stellte und in einer bemerkenswerten Veranstaltung in der OPEL ARENA in den Dialog mit den 600 Fans gegangen war. "Ich glaube dass es berechtigt ist, dass die Leute nach einem Auftritt wie in Frankfurt das Gefühl haben, dass bei uns der Kampf und die Einstellung fehlt", betonte Schwarz. "Die Leute erwarten von uns nicht, dass wir den Gegner an die Wand spielen, sondern dass wir in unserer Situation mit maximaler Intensität, mit Physis, mit Zweikampfschärfe, mit großer Bereitschaft in diese Spiele reingehen. Es war sehr gut, sich dieser Kritik zu stellen und in den Dialog reinzugehen. Für mich war wichtig, dass am Ende alle das Gefühl hatten, wir schauen in dieselbe Richtung nach vorne. Jetzt kommt es darauf an, das alles am Sonntag mit Leistung zu untermauern."
Ansprache vor komplettem Kader
Man habe sehr viel mit der Mannschaft besprochen in den vergangenen 14 Tagen, erklärte der 39-Jährige. "Es war wichtig, diesen Endspurt einzuläuten. Wir haben die Länderspielpause genutzt und uns neu justiert. Ich habe am Donnerstagmorgen, als der Kader wieder komplett war, noch einmal eine Ansprache gehalten. Wir sind mit unserer Ausgangslage von 25 Punkten nicht zufrieden, aber wir dürfen nicht mehr in der Vergangenheit kramen. Wenn der Schiri anpfeift, muss jeder merken, wir setzen es in die Tat um, was wir besprochen haben. Jetzt muss Leistung und maximale Intensität auf den Platz, damit jeder im Stadion das Gefühl kriegt, wir sind bereit für diese Endrunde", sagte Schwarz. "Jetzt gibt’s keinen Break mehr, sondern Woche für Woche eine klare Aufgabe. Wir haben trotz allem die Chance, auf Tabellenplatz 15 zu kommen. Dazu gehört als erster Schritt die richtige Leistung gegen Gladbach. Da muss nicht jeder Pass ankommen, aber man muss das Gefühl haben, wir sind drin im Endspurt, also Feuer frei."
Im Prinzip müsse man vor dieser Partie eigentlich gar nichts mehr sagen, unterstrich Rouven Schröder. "Wir werden aufgrund des Auftritts der Mannschaft sehen, ob und wie wir das alles umsetzen, welche Taten wir den Worten folgen lassen.“ Der 05-Sportvorstand ist jedoch zuversichtlich, dass die Mannschaft das entsprechende Gesicht zeigt. "Wir sind zuversichtlich, weil wir das Team jeden Tag im Training sehen, weil wir jeden Tag miteinander kommunizieren, Dinge ansprechen, reflektieren, uns ein Feedback einholen", sagte Schröder. Die Mannschaft müsse sich ab sofort auf ihre Stärken besinnen, die sie in dieser Saison schon gezeigt habe – nicht zuletzt in den Heimspielen. "Die Jungs haben in dieser Saison schon bewiesen, dass sie die nötige Mentalität dafür haben", sagte der Trainer. "Uns fehlt nur die Konstanz. Das ist die Grundproblematik." Schwarz will gegen die favorisierte Borussia eine Mannschaft aufs Feld schicken, "mit der wir die größtmögliche Chance sehen, das Spiel zu wuppen. Der Faktor Mentalität ist dabei ein Kriterium für die Startformation. Wer ist in der Lage, in diesen kommenden Spielen konstant die Leistung abzurufen, mit der wir die Dinge selbst regeln können?“
Trainer entscheidet kurzfristig
Klar ist, dass Abdou Diallo wegen seines Nasenbeinbruchs nicht zur Verfügung steht. Möglicherweise führt dies zum Comeback des 05-Kapitäns, der in dieser Saison noch gar nicht zum Einsatz kam. Niko Bungert habe im Training über einen längeren Zeitraum einen guten Eindruck hinterlassen und seine muskulären Probleme überwunden.
"Niko ist ein Kandidat für den Kader und die Startelf", sagte der Trainer, der mit Alexander Hack, Leon Balogun oder Jean-Philippe Gbamin weitere Optionen hat, um Diallo zu ersetzen. Florian Müller, der wegen einer Daumenverletzung vorzeitig von der U21-Nationalelf zurückgekehrt war, hat wieder trainiert und könnte spielen. Schwarz will sich bis Sonntag Zeit lassen und dann kurzfristig entscheiden, ob er Müller, René Adler oder Robin Zentner ins Tor stellt.