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Profis 23.08.2018 - 15:30 Uhr

Schwarz zu Gbamin: "Sehr gutes Signal zum Start"

05-Trainer sieht Vertragsverlängerung von Jean-Philippe Gbamin als Auszeichnung und Vertrauensbeweis

Gbamin & 05-Cheftrainer Sandro Schwarz bejubeln den 3:0-Sieg gegen Leipzig Ende April.

Es ist ein überragendes Zeichen zum richtigen Zeitpunkt: Kurz vor dem Bundesliga-Start am Sonntag gegen den VfB Stuttgart verlängert Jean-Philippe Gbamin seinen ohnehin bis 2022 gültigen Vertrag beim 1. FSV Mainz 05 um ein weiteres Jahr. Der Franzose unterstrich damit das, was seit Beginn dieser Saisonvorbereitung täglich zu sehen ist. Nämlich, dass der 22-Jährige sich zu 100 Prozent mit seinem aktuellen Klub identifiziert und der Mannschaft als Führungsspieler in der bevorstehenden Spielzeit seinen Stempel aufdrücken möchte. "Jean ist ein außergewöhnlich guter Bundesligaspieler. Wir können alle davon ausgehen, dass er seine Karriere nicht in Mainz beenden wird, dafür brauchen wir keinen Propheten. Er wird seinen Weg machen, aber dass er ihn so macht mit uns, ist eine Auszeichnung für den Verein und zeugt von beiderseitigem Vertrauen", sagt Sandro Schwarz.

Gbamin machte vom ersten Tag der Vorbereitung an nie den Eindruck, dass er ein Problem damit haben könnte, weiterhin für den Bundesligisten zu spielen und seine Fähigkeiten in das neuformierte Team einzubringen. Obwohl der Mittelffeldspieler begehrt war, besonders bei einigen Top-Klubs in England. "So, wie er sich gegeben hat vom ersten Trainingstag an, hat er nie das Gefühl aufkommen lassen, dass er sich wirklich mit anderen Gedanken beschäftigt", sagt Schwarz. Nur einmal sorgte Gbamin kurzfristig für Verwirrung in der Öffentlichkeit, als er in einem Mediengespräch von seinem Traum sprach, einmal beim FC Liverpool oder Manchester United zu spielen. Rouven Schröder bestätigte zudem, dass es quasi parallel dazu ein extrem lukratives Angebot für den Franzosen gegeben habe.  "Das Schöne ist, dass ein Mondangebot schon da war, aber wir haben es klar und deutlich verneint. Jean-Philippe bleibt", sagte der 05-Vorstand damals. Damit war auch das geklärt. Gbamin trainierte am nächsten Tag im Trainingslager in Tirol, als sei nie etwas gewesen. "Wir haben uns angeguckt im Training. Er musste grinsen, ich musste grinsen. Es war total entspannt und nie ein Thema bei uns", sagt der 05-Trainer.

Wichtig in allen Belangen

"Seine Vertragsverlängerung ist ein sehr gutes Signal. Ein Top-Zeichen für uns vor dem Start", erklärt Schwarz. "Jean ist ein extrem wichtiger Spieler für uns in allen Belangen." Das habe man jetzt wieder gesehen, als er im Pokal als Innenverteidiger ran musste. "Aber vor allem auf der Sechser-oder Achterposition. Wie er das interpretiert, ist inhaltlich sehr wichtig für uns. Er übernimmt Verantwortung auf dem Platz, aber auch außerhalb. Er ist total wertvoll für uns, auch weil er ein richtig guter Typ ist. Du bist gerne mit ihm zusammen. Du hast nie das Gefühl gehabt, dass er sich unwohl fühlen würde mit seiner Situation, sondern dass er sich vollkommen unserer Sache verschreibt."

Das habe schon im Urlaub begonnen, erläutert der Cheftrainer: "Wir hatten alle drei Tage SMS-Kontakt. Es ging aber nicht um das Thema Wechsel, sondern er wollte wissen, wie es läuft mit der Mannschaft, mit der Planung. Er hat ständig großes Interesse gezeigt. Wir mussten mit ihm keinen Termin ausmachen, um ihn in einem persönlichen Gespräch nochmal zum Bleiben zu überreden. Er hat von sich aus die ersten Schritte gemacht mit großer Offenheit. Jean hat Freude ausgestrahlt ab dem ersten Trainingstag und eine Führungsrolle übernommen. Er hat uns relativ früh das Gefühl vermittelt, dass er sich auf die neue Saison in unserem Trikot freut."

Dynamik und Ausstrahlung

Das hat der hochbegabt Franzose in den Trainingseinheiten und Testspielen permanent unterstrichen. Mit seiner körperlichen Präsenz, mit Dynamik und Ausstrahlung. Mit seinen technischen Fähigkeiten, dem Überwinden von großen Räumen, mit seiner Spielweise und seiner Präsenz im Ballbesitz. "Es tut ihm gut, diesen Schritt zu machen in der Persönlichkeits-Struktur, aber auch inhaltlich nochmal das eine oder andere zu verbessern. Es war wichtig, dass der Spieler von sich aus diese Signale gesendet hat", sagt Schwarz. "Ich habe gehört, dass Jean eher schüchtern war, als er damals gekommen ist. Jetzt ist er total offen. Er lacht viel in der Kabine, geht auf die Jungs zu. Klar, er hat Verbindung zu den französisch sprechenden Spielern. Er kann aber auch immer besser englisch und hat jetzt auch schon mal einen deutschen Spruch drauf. Er taut komplett auf." Und möchte als frisch in den neuen Mannschaftsrat gewähltes Mitglied als Anführer auf und neben dem Platz zukünftig noch mehr Verantwortung übernehmen.