Mit dem FSV Frankfurt erwarten die Nullfünfer am Sonntagmittag einen Zweitliga-Absteiger, der sich nach Startschwierigkeiten gefangen hat: Seit neun Ligaspielen sind die Bornheimer ungeschlagen, auch die überraschende 0:5-Pleite im Hessenpokal gegen den Regionalligisten TSV Steinbach trübt das Bild nicht. „Frankfurt tritt sehr, sehr stabil auf“, weiß 05-Trainer Sandro Schwarz angesichts der besten Tordifferenz der Liga. „Mit sehr guten Fußballern im Zentrum, viel Struktur im Ballbesitz und starken Anläufern“ sieht der Coach einen spielstarken Gegner im „kleinen Rhein-Main-Derby“.
Für seine Mannschaft gelte es, die „Zuliefererdienste abzuklemmen“. Die Frankfurter Passgeber permanent unter Druck zu setzen und selbst die letzte Konsequenz in den Strafraum zu bringen, so die Marschrichtung für das Wochenende: „Wir sind klar in der Außenseiterrolle, aber wir nehmen diese Rolle mit einer selbstbewussten Haltung an.“ Die haben sich die Mainzer nicht nur mit guten sportlichen Leistungen, sondern auch mit hohem mentalem Widerstandsgeist erarbeitet, wie der Trainer lobt. „Wie die Jungs mit der Situation umgehen und sich jeden Tag mit voller Intensität dagegenstemmen, nötigt mir allergrößten Respekt und Hochachtung ab. Das ist großer Sport, solche Nackenschläge wie zuletzt in Halle einzustecken und mit voller Überzeugung weiterzumarschieren.“
Über den Spieltag hinaus will Sandro Schwarz „die Voraussetzung schaffen, im Januar eine Mission 2017 zu starten“. Zweifellos gehören dazu auch Punkte, in erster Linie aber weiterhin der praktische Beweis, Spiele auf Augenhöhe bestreiten zu können, um das Matchglück wieder auf die eigene Seite zu zwingen. „Wir wissen, dass wir absolut wettbewerbsfähig sind und dass wir viele Dinge gut machen und auch besser machen als andere – aber wir wissen auch, wo unsere Defizite liegen, die wir abstellen werden“, fasst Schwarz zusammen. Effektivität im gegnerischen Strafraum, aber auch Konsequenz im eigenen: „Das sind die Bereiche, in denen wir die ein, zwei entscheidenden Situationen noch besser gestalten müssen, um uns für gute Leistungen nach neunzig Minuten belohnen zu können.“
Neben Daniel Bohl, Dennis Franzin, Niki Zimling, Bilal Kamarieh und Noah Korczowski drohen auch Patrick Schorr und Matti Steinmann auszufallen. Aaron Seydel dagegen gab gestern Abend sein Debüt in der ersten Mannschaft und kam im Europa League-Spiel bei St. Etienne zum Einsatz. Zumindest sein U23-Sturmpartner Felix Lohkemper ist nach auskurierter Verletzung wieder eine Option für Sonntagmittag, Anpfiff des Spiels ist um 14 Uhr im Bruchwegstadion.