05ER Klassenzimmer 04.02.2015 - 09:53 Uhr

Show Racism the Red Card!

Gutenbergschule Wiesbaden und Shinji Okazaki zeigen dem Rassismus die rote Karte

„Wenn man Leute nicht kennt, urteilt man oftmals nach dem Aussehen“, stellte Lona, Siebtklässlerin der Gutenbergschule Wiesbaden, fest. Sie und ihre 27 Mitschüler waren zu Gast in der Coface Arena und „zeigten Rassismus die rote Karte“.

Gemeinsam mit den Teamern des gleichnamigen Vereins, erarbeiteten sie die Begrifflichkeiten „Vorurteile“, „Diskriminierung“ und „Rassismus“. Als Einstieg in die Thematik diente ein Bilderrätsel, mit welchem den Schülern bewusst werden sollte, dass man sich sehr leicht dazu verleiten lässt durch äußerliche Merkmale Einschätzungen über Personen zu  treffen.

Es wurde darüber diskutiert in welchem Bezug Rassismus auftreten und welche Folgen dieser haben kann. Nationalität, Aussehen oder Religion - Mobbing, Angst oder Gewalt wurden unter anderem hierbei genannt. Zur Sprache kam auch die bundesweit agierende Aktionsgruppe „Hooligans gegen Salafisten“, deren Demonstration im vergangenen Herbst in Köln viele der Schüler zum Nachdenken brachte.

Nach einer kurzen Pause wurde den Schülern ein Dokumentarfilm vorgespielt, in welchem auch heutzutage Rassismus in den Fußballstadien noch eine Rolle spielt. Gezeigt wurde eine Szene, in welcher Kevin Prince Boateng, damals noch Spieler bei AC Mailand, von gegnerischen Fans mit Affengeräuschen rassistisch beleidigt wurde. Die Folge, Boteng verließ den Platz und das Spiel wurde abgebrochen.

Per Los wurden die Kinder in verschiedene Gruppen eingeteilt, in denen sie zusammen mögliche Handlungsoptionen verschiedener Teilnehmer diskutierten. Anschließend stellte die Klasse eine fiktive Pressekonferenz zu dem Zwischenfall des berühmten Spielers nach. In dieser mussten sie Stellung zu ihrer Partei beziehen und die eigene Meinung vertreten. „Wenn man improvisieren muss versteht man das Thema viel besser“, stellte Luca, in der Rolle des Trainers, fest. Mitschüler Leon erkannte, dass der rassistische Stadionbesucher wohl nicht nur im Stadion derartige Äußerungen tätigt, sondern „auch abseits des Stadions wohl rassistisch bleibt“. Deshalb erarbeitete die Gruppe zum Schluss gemeinsam Handlungsoptionen, welche im Alltag bei rassistischen Vorfällen hilfreich sein könnten.

Als ganz besonderes Highlight an diesem Tag und als Zeichen, dass auch der 1. FSV Mainz 05 Rassismus nicht duldet, zeigte Topstürmer Shinji Okazaki gemeinsam mit den Schülern Rassismus die rote Karte! Ein großes Dankeschön geht an die Bundesliga-Stiftung und Mainz 05 hilft e.V., welche die Realisierung dieses Workshops möglich gemacht haben.