Sieg in Frankfurt: Zweite wird Zweiter

Für beide Mannschaften hatte das Spiel einiges an Motivation zu bieten, für die Nullfünfer lockte der Aufstiegsrelegationsplatz 2, die Frankfurter Kicker einen Heimsieg im Rücken und nach Bekanntgabe der Abmeldung ihrer U23 zur kommenden Saison Grund genug, sich für eine Zukunft im Fußball zu bewerben.

Entsprechend ambitioniert ging es auf dem Platz zur Sache, Marco Müller brachte eine Flanke in den Strafraum der Mainzer, aber kein Problem für Keeper Zentner. Fast im direkten Gegenzug zeigten sich die Nullfünfer effektiver, Dennis Franzin verwandelte eine Flanke von Tobias Schilk per Vollspann-Hammer zum Führungstreffer (9. Minute). Der schien die Eintracht aber wenig zu beeindrucken, solide stemmten sie sich gegen die Offensivaktionen der Gäste, ohne dabei selbst so richtig gefährlich zu werden. Tobias Schilk versuchte es mit einem Haken nach innen, den Abschluss hielt Aykut Özer. Auch Daniel Bohl fehlte es an Präzision, sein Schussversuch vom linken Strafraumeck ging über die Latte. Auf der Gegenseite brachte der Ex-Mainzer Toni Reljic den Ball nicht an der 05-Defensive vorbei. Fabian Kalig köpfte nach Ecke aufs Tor, doch Özer stand wieder gut und konnte den Ball sicher aufnehmen. Auch Sebastian Polter biss sich am Frankfurter Keeper die Zähne aus, so ging es mit der knappen Führung in die Pause.

Nach dem Wiederanpfiff wollten es die Gastgeber wissen: Ugur Albayrak verfehlte den Mainzer Kasten nur knapp, Robin Zentner parierte stark gegen André Fliess (53. und 55. Minute). Plötzlich war der Ball im Netz, Albayrak setzte schon zum Jubel an, doch der Schiedsrichter-Assistent hatte die Fahne oben – Abseits. Der eingewechselte Benedikt Saller versuchte es auf der anderen Seite aus rund zwanzig Metern, der Ball ging drüber und es blieb weiter richtig spannend. Mit Damian Roßbach für Dennis Franzin erschöpfte 05-Coach Martin Schmidt sein Wechselkontingent vollständig, die Teams auf dem Rasen hatten aber auf beiden Seiten noch was zu bieten. Marc Oliver Kempf köpfte über das Mainzer Tor, Steven Lewerenz traf dafür nach starker Einzelaktion in die Maschen der Eintracht zum 2:0 (87.). Aber auch damit waren die Frankfurter noch nicht geschlagen. Sommer und Maslanka zogen beide den Kürzeren gegen Robin Zentner, doch Jannik Sommer blieb ein Aktivposten. Zunächst traf er nur das Außennetz, kurz vor dem Schlusspfiff sorgte er dann per Kopf für den Anschlusstreffer und Restspannung für die Nachspielzeit. Die verteidigten die Mainzer aber souverän bis zum Schlusspfiff und brachten den Sieg nach Hause.

„Das war heute ein erkämpfter und glücklicher Sieg“, gestand Martin Schmidt. „Im eigenen Ballbesitz war das wahrscheinlich unser schwächstes Spiel in diesem Jahr. Das zu gewinnen spricht ganz klar für unsere Entwicklung in den letzten Monaten, heute hatte auch Robin Zentner einen nicht unerheblichen Anteil daran. Frankfurt präsentierte sich überraschend spielstark und hat uns viel Kraft gekostet. Nach der Anfangsphase, in der wir spielbestimmend waren, schien die Eintracht vom Gegentreffer aufgeweckt und hat gut mitgespielt. Jetzt bleibt es spannend, in den nächsten Wochen zu beobachten, wie wir mit der neuen Situation umgehen, auch etwas verlieren zu können.“

Eintracht Frankfurt U23 - 1. FSV Mainz 05 U23 1:2 (0:1)