Profis 10.01.2023 - 18:30 Uhr
Siegreicher Abschluss des Trainingslagers
Mainzer schlagen FC Luzern in 120-minütigem Test am Ende deutlich / Svensson: "Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns"
Zum Ende des einwöchigen Trainingslagers im spanischen Marbella setzte sich der 1. FSV Mainz 05 im ersten und einzigen Testspiel während der Zeit in Andalusien nach insgesamt 120 Spielminuten mit 5:1 (2:0) gegen den Schweizer Erstligisten FC Luzern durch (Das gesamte Spiel im Re-Live bei 05ER.tv). Leandro Barreiro brachte den FSV im Marbella Football Center früh in Führung (2.), Aarón erhöhte nach 45. Minuten auf 2:0. Nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang spielten zu Beginn der zweiten Spielhälfte fast nur noch die 05ER, die folgerichtig erhöhten. Zunächst traf Ben Bobzien per Strafstoß zum 3:0 (71.), anschließend schossen Jae-sung Lee (77.) und Karim Onisiwo (81.) die in dieser Phase auch in der Höhe verdiente, zwischenzeitliche 5:0-Führung heraus. Den Schlusspunkt setzte Samuele Campo mit seinem Treffer zum 1:5 (105.).
Noch Luft nach oben
Bewusst hatten die 05ER auf weitere Testspiele im Rahmen des Trainingslagers verzichtet, arbeiteten stattdessen intensiv in den Übungseinheiten auf dem Trainingsplatz und im Kraftraum. Umso wichtiger für die Standortbestimmung war also dieses erste zweier Testspiele vor dem Bundesliga-Restart (am Samstag, den 21. Januar um 15:30 Uhr beim VfB Stuttgart, hier gibt es Tickets) gegen den FCL. "In allen Phasen hatten wir Probleme, zu genug Balleroberungen zu kommen. Wenn wir diese hatten, haben wir viel zu unsauber gespielt und die Räume hinter der Kette ohne Druck auf den Ball weggegeben. Der Gegner hat es geschafft, hinter unsere Kette zu kommen. Das sind Dinge, an denen wir definitiv arbeiten müssen“, sah Chefcoach Bo Svensson trotz des klaren Sieges in allen Mannschaftsteilen "Luft nach oben".
Unterstützung von den Rängen - auch in Spanien
Schweizer dominieren nach früher 05-Führung
Die 05ER starteten im gewohnten 5-3-2 furios in eine nicht immer hochklassige, aber stets intensive Partie und gingen bereits in der zweiten Spielminute im Anschluss an einen Eckball in Führung. Aarón brachte den Standard scharf vor das Luzerner Tor, wo der Ball verlängert wurde. Am zweiten Pfosten hatte Barreiro keine Probleme, das Spielgerät über die Linie zu drücken.
Die Schweizer übernahmen in der Folge die Spielkontrolle und hatten durch Pascal Schürpf (7.) und Sofyan Chader (28.) die besten Gelegenheiten des ersten Durchgangs, beide scheiterten jedoch am aufmerksamen Robin Zentner im Mainzer Tor. "Wenn wir es inhaltlich betrachten, hatten wir besonders in den ersten 30 Minuten richtig Probleme. Das war auch die Phase, in der das Spiel am meisten Tempo hatte und der Gegner richtig gut war. Da haben mir einige Sachen nicht so gut gefallen", war Svensson mit der Anfangsphase seiner Mannschaft nicht vollends zufrieden.
2:0-Führung gibt Rückenwind
Erst unmittelbar nach der zweiten Gelegenheit der Schweizer spielten sich die 05ER, die in der Anfangsphase vorwiegend auf schnelle Umschaltmomente spekulierten oder durch Ecken in den gegnerischen Strafraum kamen, erneut gefährlich vor das Luzerner Tor. Der für den mit einer Fußverletzung ausgewechselten Delano Burgzorg reingekommene Bobzien legte nach einem langen Ball auf Barreiro ab, dieser erwischte die Kugel allerdings nicht richtig (29.). Einige Minuten später war es erneut der junge Mainzer Stürmer, der die Luzerner Abwehr vor Probleme stellte – und dieses Mal etwas Zählbares initiierte. Nach Zuspiel von Dominik Kohr steckte Bobzien auf Aarón durch, der unhaltbar ins lange Eck einschoss (45.).
Die zu diesem Zeitpunkt etwas schmeichelhafte 2:0-Führung schien den Rheinhessen Rückenwind zu geben, denn die Svensson-Elf hatte in der Schlussviertelstunde des 60-minütigen ersten Durchgangs mehr vom Spiel und durch Aymen Barkok (48.) auch direkt die Chance, auf 3:0 zu erhöhen, sparten sich die Tore jedoch für die zweite Spielhälfte auf.
Impressionen vom ersten Durchgang
Mainzer machen es nach dem Seitenwechsel deutlich
Zur Pause tauschten die 05ER personell durch und agierten fortan mit einer Viererkette und zahlreichen Nachwuchsakteuren im 4-3-3. Immer wieder sorgten die agilen Mainzer Offensivspieler mit ihrem Tempo und sehenswerten Kombinationen für Gefahr und holten so in der 71. Minute einen Elfmeter heraus. Bobzien wurde zunächst im Strafraum zu Fall gebracht und verwandelte anschließend selbst zum 3:0. Lee erhöhte nur sechs Minuten später nach einer punktgenauen Flanke von Onisiwo per Kopf (77.). Wiederum nur wenige Minuten später holte Bobzien einen Freistoß an der Strafraumkante heraus, den Timothé Rupil mit viel Gefühl an den Pfosten setzte. Onisiwo reagierte am schnellsten und brachte den zurückprallenden Ball im Luzerner Tor unter (81.). "In der zweiten Halbzeit war es ein anderes Spiel. Der Gegner hatte nicht mehr ganz so viel Intensität, wir haben es aber auch echt gut gemacht, die Räume genutzt und ein paar schöne Tore geschossen", lobte der FSV-Coach den Auftritt seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel.
Luzern setzt den Schlusspunkt
Erst in der 85. Minute bekam Finn Dahmen bei einem gefährlich getretenen Freistoß des Sechsten der Schweizer Super League die Gelegenheit, sich auszuzeichnen und war auch bei einem Abschluss von Luuk Bredijk (90.) auf seinem Posten. Zwar hatten die Rheinhessen die Begegnung auch zu Beginn des letzten Viertels der Partie weitestgehend im Griff und kamen durch Angelo Fulgini (103., 106.) und Brajan Gruda (110.) zum Abschluss, spielten ihre Angriffe aber insgesamt nicht mehr ganz so konsequent zu Ende, wie noch in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel. So waren es die Schweizer, die einen Ballverlust von Lee im Spielaufbau nutzten und durch Campo zum 1:5 trafen (105.). In der Schlussphase plätscherte die Partie etwas vor sich hin, mit dem Comeback von Maxim Leitsch hielten die letzten Minuten aus Sicht der 05ER aber dennoch ein weiteres kleines Highlight bereit. "Ich freue mich, dass Leitschi wieder auf dem Platz ist. Er hätte heute vielleicht sogar etwas länger spielen müssen", erklärte Svensson nach der Partie.
So siegten die Mainzer also letztlich souverän und ob des zweiten Spielabschnitts in der Höhe verdient mit 5:1 gegen den FC Luzern, zeigten dabei besonders nach dem Seitenwechsel offensiv ihre Klasse und ließen defensiv über 120 Minuten nur wenig zu.
Bilder aus der zweiten Halbzeit
Rückkehr nach Mainz und Hoffenheim-Test
Im Laufe des Mittwochs kehren die 05ER dann in die rheinhessische Heimat zurück, wo am Samstag um 14 Uhr im Bruchwegstadion der letzte Test der Wintervorbereitung gegen die TSG Hoffenheim ansteht, bevor es eine Woche später in der Bundesliga wieder ernst wird.
1. FSV Mainz 05 - FC Luzern 5:1 (2:0)
FSV 1. Halbzeit: Zentner (C) - Aarón, Caci, Hack, Fernandes, da Costa - Barkok, Kohr, Barreiro - Invartsen, Burgzorg (19. Bobzien)
FSV 2. Halbzeit: Dahmen (107. Rieß) - Mamutovic, Laux, Wilhelm, Widmer (C) - Lee, Rupil, Fulgini, Onisiwo (107. Leitsch), Gruda, Bobzien (93. Bierschenk)
Tore: 1:0 Barreiro (2.), 2:0 Aarón (45.), 3:0 Bobzien (71.), 4:0 Lee (77.), 5:0 Onisiwo (81.), 5:1 Campo (105.)