Profis 24.01.2024 - 17:30 Uhr
Widmer: Keine Ausreden, aber Zuversicht
Der 05-Kapitän im Gespräch über das Rhein-Main-Duell bei Eintracht Frankfurt am Freitagabend & einen langen Atem im Kampf um den Klassenerhalt
Unter Flutlicht eröffnen die 05ER am Freitagabend (20.30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) den 19. Bundesliga-Spieltag im Deutsche Bank Park. "Ich freue mich extrem auf dieses Spiel", sagt Silvan Widmer und schiebt die Frage nach: "Was gibt es Schöneres, als mit drei Punkten ins Wochenende zu starten?" Womit der Schweizer die Marschroute für diese nächste Herausforderung vorgibt. Schließlich brauchen die Mainzer, die bereits achtmal Remis gespielt haben im Saisonverlauf, im Abstiegskampf dringend Siege.
Weder nach rechts noch nach links, nach oben oder nach unten lohne sich derzeit der Blick aus 05-Sicht, findet der Kapitän, der mit dem FSV zuletzt Ende April einen Bundesliga-Erfolg bejubeln durfte, bevor er verletzungsbedingt rund ein halbes Jahr ausfiel und schmerzlich vermisst wurde. "Die Konkurrenz schläft nicht, aber wir müssen uns ausschließlich auf unsere Aufgaben konzentrieren", so Widmer, den die Ergebnisse des vergangenen Wochenendes, als die 05ER zwangspausierten, deswegen auch nur am Rande interessierten. Zunächst gelte es, sich selbst wieder zu belohnen und endlich den langersehnten Saisonsieg Nummer zwei einzufahren. Denn trotz "ordentlicher bis guter Leistungen " habe "immer irgendetwas gefehlt in den letzten Partien. Da dürfen wir keine Ausreden suchen, sondern brauchen unbedingten Siegeswillen von der ersten bis zur letzten Aktion." Die ausbleibenden Erfolge lassen für den 30-Jährigen nur einen Schluss zu: "Für uns kann das nur bedeuten: Wir müssen noch mehr investieren, noch härter arbeiten."
"Vielleicht auch mal dreckig, sogar unverdient"
Zuversichtlich stimmt den 39-fachen Schweizer Nationalspieler das Auftreten der Mannschaft. "Jeder ist fokussiert, gibt Vollgas und ist sich der Situation bewusst. Man spürt den absoluten Willen, es gemeinsam zu schaffen", erklärt Widmer. Verstärkt werde das Gefühl durch die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Jan Siewert, dessen Art in der Mannschaft gut ankomme. "Jan ist ein sehr kommunikativer Typ, der verbessern will, im richtigen Moment kritisiert, aber auch lobt. Er gibt uns für jedes Spiel Lösungen mit auf den Weg." Lösungen, die den Weg zurück in die Erfolgsspur ebnen sollen und, davon ist der 05-Kapitän überzeugt, werden: "Klar ist, dass uns Erfolgserlebnisse fehlen und der Kopf in Phasen wie diesen eine wichtige Rolle spielt. Wir dürfen das Vertrauen in uns nicht verlieren oder anfangen zu hadern. Ich bin ein Fan von 'Kopf hoch, Brust raus'. So bereiten wir uns auch auf Frankfurt vor, ein Duell, das wir für uns entscheiden wollen. Vielleicht auch mal dreckig, sogar unverdient. So ein Erlebnis würde uns guttun. Ich bin überzeugt, dass die Leichtigkeit zurückkehrt, wenn dieser Knoten endlich platzt."
Zwar erwarte er ein schwieriges Spiel gegen eine gute Mannschaft, aber "wir hatten genügend Zeit, uns darauf vorzubereiten und sind heiß". Mit der Unterstützung von mehr als 3.000 05-Fans - "Sie pushen uns, sind für uns da, wir wollen etwas zurückgeben" - im Rücken rechnet der Rechtsverteidiger zwar nicht mit vielen hundertprozentigen Chancen für den FSV. "Unsere Gelegenheiten haben wir aber immer, und die müssen dann sitzen", fordert er Widmer Entschlossenheit und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss ein. Darüber hinaus brauche es "defensive Kompaktheit sowie Geilheit, zusammen zu verteidigen" und sich gegenseitig 90 Minuten lang zu unterstützen.
Unabhängig vom Ausgang des Spiels am Freitagabend unterstreicht der Kapitän, dass es aus seiner Sicht bis Mai einen langen Atem und Geduld brauchen werde im Kampf um den Klassenerhalt. Schließlich können "wir nicht davon ausgehen, die nächsten acht Spiele zu gewinnen und gerettet zu sein. Wir sind aber gewappnet und bereit für die Herausforderungen der kommenden Monate", für die Widmer eines versprechen kann: "Wir werden niemals aufgeben und immer nach vorne schauen, um unser gemeinsam Ziel nicht aus den Augen zu verlieren."