Profis 23.01.2019 - 15:00 Uhr

Spaß an der Spielweise

05-Trainer fordert von seinem Team, im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg von der ersten Sekunde an die eigenen Qualitäten durchzusetzen

Levin Öztunali rückte in Stuttgart für den verletzten Danny Latza ins Team und vertrat ihn dabei mehr als ordentlich.

Den Rückrundenauftakt hat der 1. FSV Mainz 05 erfolgreich bestritten mit dem 3:2-Erfolg beim VfB Stuttgart. Nun hofft die Mannschaft von Sandro Schwarz auf einen gelungenen Heimspielstart ins neue Jahr. Am Samstag (15.30 Uhr) erwarten die 05er den 1. FC Nürnberg in der OPEL ARENA. Dass der Gegner als Tabellenletzter der Liga 13 Zähler weniger auf dem Konto hat, ist ein Fakt. Doch der 05-Trainer warnt davor, daraus automatisch den Gewinn der drei Punkte abzuleiten. Diese müsse man sich wie immer erst erarbeiten, betont der 40-Jährige. Dem Gegner von Anfang an die eigene Qualität aufzeigen, Teilbereiche des Spiels für sich entscheiden, dann könnte die Summe der einzelnen Bausteine den Sieg ergeben.

Schwarz und dessen Team wollen im ersten Heimspiel des neuen Jahres da weitermachen, wo sie vor Weihnachten aufgehört haben. Mit Powerfußball, der das Publikum mitzieht. Sich bis zur Erschöpfung verausgaben und am Ende nach Möglichkeit mit den eigenen Fans einen Sieg in der Arena feiern. Dass die aktuelle Konstellation die Erwartungen nach oben treibt, ist dem Coach dabei klar. Der Club als Schlusslicht unterlag am vergangenen Wochenende Hertha BSC zu Hause mit 1:3, die 05er setzten ihre gute Phase mit dem Auswärtserfolg beim VFB (zu den 05.erNews vom Wochenende) fort. "Ich weiß, dass natürlich unter der Woche darüber geredet wird, dass nun ein Sieg Pflicht ist. Das kann ich auch nachvollziehen", sagte Schwarz. "Pflicht ist aber vor allen Dingen erst einmal, komplett da zu sein, wenn der Schiri anpfeift. Sich von der ersten Sekunde an nur damit zu beschäftigen, was wir selbst tun und beeinflussen können, um das Ziel drei Punkte zu erreichen. So haben wir es gegen Stuttgart gemacht, so werden wir es auch gegen Nürnberg angehen. Das ist der Weg am Samstag", erklärte der 05-Trainer dieser Tage nach dem Training.

Sobald der Schiri anpfeift…

"Es ist doch einfach so, sobald der Schiri anpfeift, interessiert es keinen mehr, wie die Tabelle aussieht, was in der Woche zuvor oder vor drei Monaten passiert ist, wer Favorit ist und wer Außenseiter. Da gilt es mit dem ersten Laufduell, mit dem ersten Zweikampf, sich selbst zu beweisen, dass man besser ist. Wenn du das nicht zeigst, dann nützt dir das Ergebnis aus der Vorwoche überhaupt nichts. Es ist immer dasselbe: Verlierst du das erste Laufduell, dann kümmere dich darum, dass du das zweite gewinnst. Gewinnst du das zweite, dann willst du das dritte gewinnen. Daran musst du dich hochziehen und dich jede Minute steigern. Wenn das alle machen, dann wird die Summe daraus drei Punkte ergeben. Darum geht es."

Die Voraussetzungen dafür hat die Mannschaft geschaffen. Schon im Trainingslager in Andalusien habe man dank der intensiven Vorbereitungsarbeit das Gefühl gehabt, noch einmal besser geworden zu sein. Der Auftritt in den ersten 70 Minuten beim VfB bestätigte diesen Eindruck. "Das sind alles  junge Kerle mit viel Potenzial, die großen Spaß haben an unserer Spielweise. Das merkt man der Mannschaft an, und das ist ein wichtiger Faktor, dass sie Lust darauf haben, unser Spiel so durchzuziehen", sagte Schwarz. "In der vergangenen Saison haben wir noch viel an den Gegner angepasst. Aber mittlerweile haben wir aus der Stärke heraus das Ziel, unser eigenes Spiel durchzudrücken."

Der 1. FC Nürnberg hat im Übrigen in der Bundesliga erst ein einziges Mal (und zwar im Dezember 2004 in Mainz gewonnen, mit 1:0). Die übrigen sieben Duelle gewannen die 05er; das letzte im April 2014 mit 2:0 durch Tore von Shinji Okazaki und Christoph Moritz.