05ER verzweifeln an Heidenheimer Defensive: Niederlage gegen den Aufsteiger

Frustrierende Niederlage im letzten Heimspiel des Jahres. Am Samstagnachmittag unterlag der 1. FSV Mainz 05 dem 1. FC Heidenheim im Spiel der Herzen mit 0:1. Dem Aufsteiger reichte eine wirkliche Torchance aus, um alle drei Punkte mitzunehmen, während die 05ER wie schon in den vergangenen Spielen dominierten, zahlreiche Möglichkeiten aber nicht für Tore nutzen konnten. Mal zielte der FSV zu ungenau, mal waren der Pfosten, ein Abwehrbein oder Heidenheims Torhüter Kevin Müller im Weg. Der Ball wollte nicht ins Tor des FCH. Nach der zweiten Heimniederlage in Folge verbleiben die 05ER mit neun Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Jan Siewert musste im Spiel der Herzen gezwungenermaßen drei Stammkräfte ersetzen. Leandro Barreiro, aufgrund eines im Training erlittenen Muskelfaserrisses im rechten Oberschenkel, Anthony Caci mit einer Bauchmuskelverletzung aus dem Köln-Spiel und Kapitän Silvan Widmer aufgrund eines grippalen Infekts, konnten nicht mitwirken. Danny da Costa, Marco Richter und Startelf-Debütant Merveille Papela durften dafür von Beginn an ran.

Vor dem Spiel der herzen

05ER machen das Spiel, Heidenheim geht in Führung

Mit und gegen den Ball übernahm der personell gebeutelte FSV, der sich defensiv wieder mit einer Viererkette aufstellte, von Beginn an die Initiative. Zunächst waren die Rheinhessen um Ballkontrolle gegen sich meist tief positionierte Heidenheimer bemüht. Wirkliche Torgefahr ging aber in der Anfangsphase von keinem der beiden Teams aus - bis zur 12. Minute, in der die Gäste ihre Qualität bei Standards erstmals unter Beweis stellten. Einen Freistoß von Jan-Niklas Beste von der linken Seite verlängerte Patrick Mainka auf Marvin Pieringer, dem sich links im Strafraum die Schusschance bot. Daniel Batz im Mainzer Tor hatte aus kurzer Distanz keine Abwehrchance - 0:1. Die Gäste von der Ostalb waren nun in der Partie angekommen, der die 05ER weiterhin versuchten ihren Stempel aufzudrücken.

Brajan Gruda verzog zunächst aus aussichtsreicher Position von links im Strafraum, Sepp van den Bergs Versuch im Anschluss wurde zur Ecke geblockt: Die Rheinhessen bauten nach dem Gegentreffer wieder mehr Druck auf das Gästetor auf und näherten sich im letzten Drittel dem Tor zumindest an. Die letzte Konsequenz und Geradlinigkeit fehlte aber in dieser Phase wie auch schon in den vergangenen Wochen. Ludovic Ajorque verpasste eine Flanke von Richter um Zentimeter, mit dem Schuss von Papela hatte Müller ebenso wenig Probleme, wie kurze Zeit später mit Grudas Versuch (26.). Der Ausgleich wäre in dieser Phase verdient gewesen. Doch die Gäste, die offensiv außer dem Tor wenig bis nichts anboten, verteidigten diszipliniert so gut wie alles weg. Wenn sich den Rheinhessen mal ein Schussfenster bot, war entweder Müller zur Stelle, wie beim Weitschuss von Richter nach 32 Minuten, oder die 05ER zielten zu ungenau. Ein Freistoß von Richter vom linken Strafraumeck ging weit drüber. Es blieb bis zur Pause beim knappen Rückstand aus Sicht der 05ER, die das Spiel in den ersten 45 Minuten bestimmt und weitestgehend unter Kontrolle hatten. Im letzten Drittel fehlten aber noch die zündenden Ideen und Aktionen, wenn die Rheinhessen mal durchkamen, war der starke Müller zur Stelle. 

Bilder des Spiels

Eine einzige Drangphase

Mit Jae-sung Lee für Krauß begannen die 05ER den zweiten Durchgang noch etwas offensiver. Fast hätten sie sich für den erneut hohen Aufwand schnell nach Wiederanpfiff erstmals belohnt. Der Pfosten rettete den bereits geschlagenen Heidenheimer Torhüter bei der Chance von Ajorque, den Gruda zuvor perfekt eingesetzt hatte (48.). Direkt im Anschluss stand Jonathan Burkardt nach einer Ecke auf einmal frei vor Müller, doch bei seinem Schuss zappelte nur das Außennetz. Ebenso wie kurz später, als Richter vor dem Tor beim Klärungsversuch von Lennard Maloney dazwischen ging. Die Gastgeber zogen in dieser Phase ein regelrechtes Powerplay in der Heidenheimer Hälfte auf, nur der Ball wollte nicht ins Tor. Heidenheim kamen nur selten zu Entlastungsangriffen.

Mit dem genesenen Karim Onisiwo für Burkardt ging der FSV in die letzte halbe Stunde der Partie, in der Richter eine weitere gute Schusschance besaß. Mainka fälschte den Ball aber entscheidend zur Ecke ab. Das Glück im Abschluss hatten die 05ER zum wiederholten Male nicht gepachtet an diesem Nachmittag, denn auch die nächste Top-Möglichkeit von Richter alleine vor Müller. Der gefühlvolle Heber von der linken Sechzehnerkante ging knapp am Heidenheimer Tor vorbei.

Der Ball will nicht ins Tor

Die 05ER gingen für die Schlussphase nun voll ins Risiko. U23-Stürmer Marcus Müller kam zu seinem Debüt in der Bundesliga und ersetzte Papela. Ein Tor wäre aufgrund der Mainzer Überlegenheit längst fällig gewesen. Kohr brachte den Ball nach einer Ecke in den Fünfmeterraum, die Heidenheimer schafften es irgendwie den Ball vor der Linie aufzuhalten, bis Müller die Hand drauf hatte. Die zweite Hälfte blieb ein einziger Mainzer Sturmlauf, doch der Ertrag fehlte dem FSV, der nun wirklich alles nach vorne warf. David Mamutovic, der dritte Bundesliga-Debütant an diesem Tag, und Aymen Barkok sollten in den letzten Minuten für weitere Offensivkraft sorgen. Fast hätten aber die bis dato harmlosen Gäste noch einen weiteren Treffer nachgelegt. Zunächst stand aber Tim Kleindienst bei seinem Abstauber nach einem Schuss von Pick im Abseits, kurz danach war Batz bei Kleindiensts Versuch zur Stelle. Der FSV schaffte es auch in der vierminütigen Nachspielzeit nicht mehr, sich entscheidend vor dem Gästetor durchzusetzen. Es blieb beim 0:1 im letzten Heimspiel in 2023.

Am Dienstag (20:30 Uhr, live auf SKY, Sat1 und 05ER.fm) sind die 05ER zum Abschluss des Fußballjahres nochmal auswärts bei Borussia Dortmund gefordert. 

1. FSV Mainz 05 - 1. FC Heidenheim - 0:1 (0:1)

Mainz 05: Batz - da Costa (86. Mamutovic), van den Berg, Kohr, Mwene - Krauß (46. Lee), Papela (73. M. Müller) - Gruda, Burkardt (62. Onisiwo), Richter (86. Barkok) - Ajorque

Heidenheim: Müller - Busch, Mainka, Gimber, Föhrenbach - Maloney (90. Siersleben) - Beste (75. Pick, Schöppner, Pieringer (69. Theuerkauf), Dinkci (75. Sessa)- Kleindienst

Tore: 0:1 Pieringer (12.)

Schiedsrichter: Bastian Dankert

Zuschauer: 27.200