„Stattliches Paket zu wuppen“

Auf das Pokalaus am Dienstagabend folgte bei den Nullfünfern am Mittwoch das Auslaufen, ein freier Donnerstag und am Freitagnachmittag sportartfremdes Training in der Halle. Reichlich Ablenkung für die 05-Profis also. „Am Tag nach dem Spiel hatte keiner Redebedarf. Dass das wehgetan hat, das steht außer Frage. Heute machen wir noch sportartfremdes Training, weil die Lust auf Fußball sich noch in Grenzen hält. Es geht auch überhaupt nicht um physische Vorbereitung, wir wollen heute ein bisschen schwitzen und Spaß haben“, so Trainer Thomas Tuchel bei der Pressekonferenz am Freitagmittag.

Auf die Frage, ob er sich darauf freue, nicht zu Hause antreten zu müssen, entgegnete der 05-Coach: „Wir haben uns zugetraut, alle drei Heimspiele zu gewinnen. Leider haben wir wenig Punkte für extrem viel Aufwand bekommen. Wir werden das Spielglück weiter verfolgen. In Düsseldorf müssen wir den Aufwand hoch halten.“ Prinzipiell empfindet es Tuchel keineswegs mehr als einen Nachteil, Spiele in fremden Stadien zu bestreiten und verwies auf die Entwicklung, die seine Mannschaft in den letzten Jahren genommen hat: „Mittlerweile macht es immer weniger Unterschied, wo wir antreten. Das ist ein großes Kompliment an die Mannschaft. Aber diese Entwicklung hat auch eine Zeit gebraucht.“

Am Sonntagabend (17:30 Uhr) soll die Tuchel-Elf den Beweis in der ESPRIT arena antreten, sieht sich jedoch einem starken Gegner, der fünf der letzten sechs Heimspiele gewinnen konnte, gegenüber. „Wir trauen uns zu, dort zu punkten, auch zu siegen, haben dort aber ein stattliches Paket zu wuppen.  Düsseldorf kann extrem kompakt verteidigen, zeichnet sich durch ein sehr ausgeprägtes Mittelfeldpressing aus, kann sehr geradlinig kontern und schnell umschalten. Da kommen die vielfältigsten Aufgaben auf uns zu. Im Hinspiel haben wir lange gebraucht, konnten erst ab der 55. Minute richtig Druck aufbauen.“ Damals, am 6. Oktober 2012, war Nikolce Noveski der Matchwinner. Nach einem Eckball von Andreas Ivanschitz köpfte der Kapitän die Nullfünfer in der 85. Spielminute zum Sieg.

Wäre schön, wenn das auch am Sonntag gelänge. Belohnung in Form von Punkten lässt sich schließlich durch nichts ersetzen. „Es ist schon ein wichtiges Spiel für den weiteren Saisonverlauf, es wäre aber müßig jetzt über mögliche Ergebnisse und deren Auswirkungen zu diskutieren“, so Tuchel.  Das sieht Manager Christian Heidel ähnlich: „Wir machen uns überhaupt keine Gedanken, was das Ergebnis von Düsseldorf für Konsequenzen für unsere Platzierung am 34. Spieltag haben könnte.“

Personell muss der 05-Coach am Wochenende mit einigen Einschränkungen leben: Jan Kirchhoff, Nikita Rukavytsya (beide Oberschenkelzerrung), Elkin Soto (Adduktorenzerrung), Niko Bungert (Aufbautraining) und Junior Diaz (Muskelfaserriss) werden fehlen. Hinter dem Einsatz von Niki Zimling steht noch ein Fragezeichen. Dafür ist Eric Maxim Choupo-Moting wieder eine Alternative für den Kader. „Choupo ist auf jeden Fall eine sehr gute Option für eine Einwechselung. Wir sind sehr froh, dass wir diese Option wieder haben“, so Tuchel.