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Profis 09.11.2018 - 13:30 Uhr

Streich: "Am Ende entscheiden Kleinigkeiten"

Freiburger Trainer betont die Mainzer Qualität und erwartet ein Duell auf Augenhöhe

In der vergangenen Saison zogen die 05er Danny Latza & Alexandru Maxim gegen den SC um Nicolas Höfler knapp den Kürzeren.

Sandro Schwarz hat in seiner Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel großen Respekt vor dem Gegner bekundet und von seiner Mannschaft eine Top-Leistung in Sachen Intensität und Qualität gefordert. Christian Streich hat sich parallel dazu auf ähnliche Weise geäußert. "Man kann davon ausgehen, dass es ein Spiel ist auf Augenhöhe. Plus, minus, das werden wir sehen. Am Ende entscheiden Kleinigkeiten", sagte der Trainer des SC Freiburg vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) im Schwarzwald-Stadion.

Mit 13 Punkten nach zehn Spieltagen stehen die Freiburger um einen Zähler besser in der Tabelle als die 05er. Das Team hat zuletzt mit dem 3:1 gegen Gladbach zu Hause und mit dem 1:1 bei den Bayern Ausrufezeichen gesetzt. "Wenn man was erreicht hat, soll man es auch genießen, damit man den Wert sieht von solchen Geschichten, die man sich erarbeitet hat. Wir wissen, dass wir Vertrauen haben und eine gewisse Qualität, die hat Mainz aber auch", sagte Streich. "Wer jetzt ins Spiel geht und denkt, es wird einfach, der muss sich nur das Mainzer Spiel gegen Bremen anschauen oder er geht mal ins Training nach Mainz und spielt gegen Kunde, Gbamin oder Mateta. Dann weiß er, was los ist. Mainz hat richtig Qualität dazugekauft, sie haben richtig viel Potenzial. Und sie sind eine sehr gute, schnelle, bewegliche Mannschaft."

Ärgerliches 1:2 in der Vorsaison

Es waren häufig die Kleinigkeiten, die den Ausgang der Duelle dieser beiden Klubs entschieden. In der vergangenen Saison kassierten die 05er ein am Ende ärgerliches 1:2 in Freiburg. In einer Partie, in der für die 05er deutlich mehr drin war, in der die Mainzer jedoch ihre gute Chancen nicht nutzten, den Gegner mit folgenschweren Fehlpässen aufbauten, Dominanz und Ballsicherheit verloren und direkt nach der Pause in Rückstand gerieten. Danach vergaben die Gäste auch die größte Torchance im Spiel, als Jean-Philippe Gbamins Schuss aus 59 Metern von der Latte zurück ins Feld sprang und Kenan Kodro dem Torhüter den Ball in die Arme köpfte, statt ihn im leeren Tor zu versenken. Am Ende liefen die 05er bei ihren Ausgleichsbemühungen in den entscheidenden Konter zum 0:2. Emil Berggreens erster Bundesligatreffer war dann nur noch Ergebniskosmetik.

Nils Petersen, der damals den Führungstreffer erzielte, fehlt am Samstag wegen Verletzung. Für den Torjäger des SCF könnte erneut Lucas Höler die Chance erhalten. Der 24-jährige Ex-05er machte zuletzt mit seinem Ausgleichstreffer bei den Bayern auf sich aufmerksam. Höler war 2013 vom VfB Oldenburg nach Mainz gekommen, absolvierte 62 Drittligaspiele für die von Sandro Schwarz trainierte U23, schoss 21 Tore und wechselte im Sommer 2016 zum SV Sandhausen in die zweite Liga, der besseren Perspektive im Profifußball wegen.

Ex-05er Höler: Fleißig mit Torriecher

"Ich war in die Entscheidung nicht involviert", sagt Schwarz heute. "Er wollte den nächsten Schritt machen in Sandhausen und hat eine gute Entwicklung genommen. Lucas ist ein super Typ. Er hatte erheblichen Anteil daran, dass wir in den ersten beiden Drittliga-Jahren mit der U23 die Klasse gehalten haben. Er hat einen Torriecher, einen guten Abschluss, ist ein sehr fleißiger Spieler im Anlaufverhalten. Er hat sich immer weiterentwickelt."

Streich ließ offen, ab Höler gegen seinen früheren Verein die Startelfchance erhält, lobte aber ebenfalls den Fleiß des Profis. "Lucas ist der klassische Mittelstürmer, wie man es früher gesagt hat. Es gibt Gründe, warum wir ihn geholt haben aus Sandhausen. Er weiß ganz genau, um was es geht. Trainingsarbeit, jede Flanke nutzen im Training, nachher nochmal zehn Minuten Abschlüsse, Video-Analyse, Dinge verbessern. Er ist offen und das führt dazu, dass er besser werden kann." Wenn man die Biographie des Spielers sehe, welche Ligen er durchschritten habe, dann hätte man vor ein paar Jahren vielleicht noch gesagt, er werde nicht Bundesliga spielen, kein Tor schießen in München, weil das über diesen Weg fast nicht gehe. "So, wie er ist, geht es aber", sagte der SC-Trainer.