Vorberichte 13.01.2022 - 15:30 Uhr
Svensson: "Bleiben unserer Linie treu"
Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge und trotz einiger personeller Ausfälle sieht 05-Cheftrainer Bo Svensson sein Team vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum in einer guten Verfassung – "absoluter Wille, die Dinge, die wir brauchen, um erfolgreich zu spielen, miteinander umzusetzen"
Für die Profis des 1. FSV Mainz 05 steht das erste Heimspiel des neuen Jahres an. Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, live auf SKY & 05ER.fm) ist Aufsteiger VfL Bochum zu Gast in der MEWA ARENA, in der pandemiebedingt 1.000 05-Fans ihr Team unterstützen können. Das Spiel gegen den Ruhrpott-Klub stellt gleichzeitig den Auftakt der nächsten Englischen Woche dar, in der es die Mainzer zunächst am Dienstagabend im DFB-Pokal-Achtelfinale erneut mit dem VfL Bochum zu tun bekommen, bevor am nächsten Samstag Tabellenschlusslicht SpVgg Greuther Fürth wartet.
Während die Rheinhessen am vergangenen Samstag beim Rückrundenauftakt in Leipzig leer ausgingen, gelang den Bochumern zum Jahresstart ein 1:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg. Trotzdem dürfte es zu einem Duell auf Augenhöhe kommen - nur ein Zähler trennt beide Teams aktuell in der Tabelle. Im Hinspiel führten Tor der beiden Ex-05ER Gerrit Holtmann (ein aktuelles Interview mit dem 26-Jährigen findet ihr hier) und Sebastian Polter zum letztlich verdienten VfL-Erfolg, im eigenen Stadion wollen die Mainzer nun ein anderes Gesicht zeigen: "Wir brauchen eine bessere Leistung als damals - das ist klar und fängt mit unserem Spiel an. Wir wissen, wofür Bochum steht. Wenn wir nicht an unser Limit kommen, wird es, wie in jedem Bundesliga-Spiel, schwer. Es wird schon ein Spiel mit viel Tempo und Intensität", äußerte sich Bo Svensson auf der Pressekonferenz vor dem 19. Spieltag.
Der Mainzer Cheftrainer sprach in der PK am Donnerstagnachmittag außerdem über:
…Einsatzchancen von Kapitän Moussa Niakhaté:
"Bis jetzt hat er nicht das erfüllt, was er erfüllen muss, um auf dem Platz zu stehen. Es besteht immer noch die Hoffnung, dass er das vor dem Spiel am Samstag erfüllen wird. (Anm. d. Red.: Der Franzose benötigt einen negativen Corona-Test)"
…die Heimstärke in dieser Saison:
"Unsere Heimstärke hat natürlich auch damit zu tun, dass wir wieder Fans im Stadion hatten. Ich meine, dass wir in der Rückrunde im letzten Jahr auswärts besser waren als zuhause, dass diese Heimstärke erst seit dieser Saison da ist. Es ist klar, dass wir mit unseren Fans im Rücken schon gute Leistungen abgerufen haben und es eher so erklärbar ist, weil man den Unterschied zur Rückrunde des letzten Jahres sieht, in der keine Fans da waren."
…die am Samstag zugelassenen 1.000 Zuschauer:
"Es ist schön, dass am Samstag 1.000 Fans kommen können. Wir haben letzte Woche in Leipzig nochmal erlebt, wie es ist, nachdem man sich wieder daran gewöhnt hatte, dass Fans da waren. Letztes Jahr haben wir das einfach angenommen, in dieser Saison haben wir aber gespürt, was für einen Unterschied das macht. Deswegen bin ich froh, dass am Samstag Stimmung da ist. Ich glaube, dass sich das jeder Trainer und jeder Spieler immer wünscht."
…den kommenden Gegner:
"Sie haben eine gute Mannschaft, sind in ihren Leistungen sehr konstant und ziehen ihren Weg durch, das ist auch erfolgreich. Es ist für einen Aufsteiger nicht so einfach, sich in der Bundesliga so zu präsentieren, deswegen ist es schon beeindruckend, was Thomas mit seiner Mannschaft schafft. Es wird sicherlich ein intensives Spiel mit einigen harten Zweikämpfen, ein Bundesliga-Spiel mit viel Tempo und Intensität."
…das 0:2 im Hinspiel:
"Es war eine verdiente Niederlage, es war sicherlich nicht unser bestes Spiel in dieser Saison. Bochum hat es gut gemacht in einem fast vollen Stadion mit einer bemerkenswerten Stimmung. Für uns war es nicht das allerbeste Erlebnis."
…den eigenen Plan für das Rückspiel:
"Wir müssen besser spielen als damals und unser Spiel auf den Platz bringen. Bochum ist ein Aufsteiger, sie haben gut gepunktet, aber auch gut gespielt. Es ist eine erfahrene, qualitativ gut besetzte Mannschaft, die ihr Ding durchzieht. Dementsprechend müssen wir das, was uns ausmacht, am Samstag sehr gut umsetzen, um hier zu gewinnen. Das haben wir, wie in jedem Spiel, vor."
…die aktuelle Verfassung des FSV:
"In Leipzig haben wir natürlich keine gute Erfahrung gemacht. Ansonsten muss man das aber alles ein bisschen trennen. Aktuell habe ich bei meiner Mannschaft ein gutes Gefühl, wir haben zwar ein paar Ausfälle, die uns wehtun, aber das versuchen wir, so gut wie möglich zu verkraften. Die Trainingswoche und das Gefühl, mit den Jungs auf dem Trainingsgelände zu sein, das ich bei der Gruppe spüre, ist ein absoluter Wille, die Dinge, die wir brauchen, um erfolgreich zu spielen, miteinander umzusetzen. Deswegen finde ich die Verfassung gut, auch wenn die letzten Ergebnisse natürlich nicht so positiv waren."
…die anstehende Englische Woche:
"Für das erste Spiel muss man sich nicht so viele Gedanken machen, was danach kommt. Beim zweiten und dritten Spiel ist es eher eine Überlegung, weil wir nach drei Tagen noch das Spiel in den Beinen haben werden. Ich sehe das aber nicht als Paket, bei dem ich schon an das Spiel in einer Woche denke. Wir gehen eher das erste Spiel isoliert an. Für die Spiele danach muss man einfach abwägen, was am besten passt."
…die eigene Herangehensweise nach zwei Niederlagen in Folge:
"Wenn man verloren hat, braucht man eine Trendwende, um wieder zu gewinnen. Wenn man gewonnen hat, braucht man eine Bestätigung, warum man gewonnen hat – das liegt in der Natur der Sache. Brauchen wir eine Kehrtwende, wie wir die Sachen angehen? Wir analysieren immer weiter, wo wir uns verbessern können, aber der Kern, das, was uns ausmacht, wie wir die Sachen umsetzen wollen - da brauchen wir nicht zu zögern oder nervös zu werden. Wir bleiben unserer Linie treu, auch wenn die letzten Spiele und Ergebnisse uns nicht das gebracht haben, was wir uns erhofft haben."
…die Verletztensituation:
"Bei Ádám Szalai ist die Situation immer noch unklar, wir geben ihm Zeit und müssen abwarten, weil es keine normale Verletzung wie eine Zerrung oder ein Faserriss ist – da bewegen wir uns auf unbekannten Ebenen. Bei Dominik Kohr ist es so, dass seine Reha gut läuft, er wird auch nicht in dieser Englischen Woche zurückkehren, aber wir haben die Hoffnung, dass es danach dann klappen wird. Er ist natürlich auch ein wichtiger Spieler. Jeremiah St. Juste hat seine zweite Trainingswoche ohne Probleme absolviert und konnte alles mitmachen. Man muss wie immer abwägen, wieviel Risiko besteht. Wir haben noch viele Spiele danach. Dass er für uns ein wichtiger Spieler ist, steht außer Frage, aber wir müssen das mit Vernunft angehen. Zu Marcus Ingvartsen gibt es nichts Konkretes. Im Moment gibt es leider keine größeren Fortschritte. Wir versuchen alles, um das in den Griff zu bekommen, weil wir ihn natürlich brauchen, leider geht es aber nicht so schnell vorwärts, wie wir uns erhofft hatten."
…eine mögliche Absturzgefahr:
"Ich habe auch schon hier gesessen und wurde gefragt, ob das Ziel für das nächste Jahr Euro-League ist oder ob die Ziele noch höher gehen – jetzt heißt es 'Absturzgefahr', weil wir ein paar Spiele verloren haben. Ich verstehe das schon, so sind die Mechanismen, aber ich kann beurteilen und kontrollieren, was ich im Alltag sehe und was der Kern meines Jobs ist. Der besteht daraus, meine Gruppe zu betreuen, eine Gruppe, in die ich großes Vertrauen habe und mit der ich sehr gerne jeden Tag arbeite. Wir trauen uns schon zu, die Woche positiv zu bestreiten und gehen sie auch mit diesem Gefühl und dieser Überzeugung an."