Vorberichte 04.11.2021 - 16:05 Uhr
Svensson: "Dann wird es sehr unangenehm"
Am Freitagabend empfangen die 05ER Borussia Mönchengladbach in der MEWA ARENA. Der Mainzer Cheftrainer warnt vor einer qualitativ hochwertig besetzten Fohlen-Elf und verdeutlicht, wie sich das Gladbacher Spiel unter Adi Hütter verändert hat.
Nach wettbewerbsübergreifend drei Siegen in Folge empfangen die Profis des 1. FSV Mainz 05 am Freitagabend (20.30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) in der MEWA ARENA den Tabellenzehnten Borussia Mönchengladbach. "Wenn man Gladbach zuletzt spielen gesehen hat, wenn man die Spieler kennt und weiß, wie Adi Hütter spielen möchte, führt das dazu, dass die Tabelle nicht so aussagekräftig ist. Ich gucke inhaltlich auf die Spiele. Da erwartet uns morgen ein hochklassiger Gegner", betonte FSV-Cheftrainer Bo Svensson auf der Pressekonferenz vor der Partie.
Nach der englischen Woche, in der die 05ER innerhalb von acht Tagen zwei Bundesligasiege gegen den FC Augsburg und Arminia Bielefeld verbuchten, sowie den Achtelfinaleinzug im DFB-Pokal unter Dach und Fach brachten, steht nun die nächste intensive Herausforderung an. "Ich hoffe, dass der körperliche Stand gut ist", so Svensson. "Englische Wochen gehören zum Fußball, die muss man auch körperlich wegstecken. Wir haben am Dienstag gemerkt, dass einige noch nicht wieder bei hundert Prozent waren", erklärt der 05-Cheftrainer, der gemeinsam mit seinem Trainerteam in den vergangenen Tagen die Belastung der Spieler individuell angepasst hat.
Niakhaté als möglicher Kandidat
Auch Innenverteidiger Moussa Niakhaté konnte nach überstandener Oberschenkelverletzung weder am Mannschaftstraining teilnehmen und ist ein Kandidat für das Duell am Freitagabend, wie Svensson unterstrich: "Wenn er heute im Abschlusstraining keine Probleme hat, hat er gute Chancen." Die vergangenen beiden Spiele gegen Bielefeld hatte jeweils David Nemeth über die volle Distanz bestritten. Zu den Auftritten des Österreichers äußerte sich der Cheftrainer ebenfalls: "David ist ein junger Spieler, der eine gute Entwicklung nimmt und natürlich auch Fehler macht, aber man merkt, dass er durch die Spielpraxis besser wird. Man hat schon eine Steigerung vom Pokalspiel zum Auswärtsspiel gegen Bielefeld gesehen. Er weiß, dass er einige Baustellen hat, aber er ist lernbereit und lernfähig. Das ist, gepaart mit Talent, das wichtigste Kriterium, um endgültig sein Potenzial auszuschöpfen."
Ihr volles Potenzial ausschöpfen, müsse hingegen die komplette Mannschaft, wenn in der wohl ausverkauften MEWA ARENA gegen die Fohlen Zählbares herumkommen soll. "Ein sehr guter Gegner, gegen den sehr viel passen muss in unserem Spiel, um zu gewinnen. Das ist aber auch die Aufgabe, auf die wir uns freuen", beschreibt Svensson die Elf vom Niederrhein, bei der seit Anfang dieser Saison Adi Hütter an der Seitenlinie steht und bereits einiges bewegt habe. "Es haben sich schon ein paar Sachen verändert, sie sind noch intensiver unterwegs. Sie haben immer noch sehr viel Ballbesitz, versuchen aber auch schneller, den Weg zum Tor zu finden, pressen den Gegner immer sehr hoch, sind sehr fleißig unterwegs und versuchen Fußball in einem hohen Tempo zu spielen", so der Mainzer Chefcoach. "Sie haben am Anfang der Saison ein paar Spiele gebraucht, um reinzukommen. Jetzt sieht man, dass es mehr und mehr greift, was Adi fordert. Das macht die Aufgabe natürlich nicht einfacher. Idee gepaart mit spielerischer, individueller Qualität führt zu einer sehr schwierigen Aufgabe für uns."
"Dann wirst du weggespielt"
Diese Erfahrung musste jüngst auch der Rekordmeister aus München machen, der in der Vorwoche im Pokal mit 0:5 bei der Borussia unter die Räder kam. Auch für Svensson ein warnendes Beispiel: "Du musst schnell spielen, du musst in allen Aspekten mit und gegen den Ball sehr viele richtige Entscheidungen treffen, weil du auf eine Qualität auf der anderen Seite triffst, die das sonst bestraft." Vor allem nach einfachen Ballverlusten oder Nachlässigkeiten im Positionsspiel seien die Fohlen eiskalt: "Dann wirst du weggespielt, dann wird es sehr unangenehm."
Mit einem Sieg hätten die 05ER erstmals seit der Saison 2013/14 wieder vier Pflichtspiele hintereinander gewonnen, allzu große Bedeutung misst Svensson Statistiken dieser Art aber nicht bei. "Ich weiß nicht, ob das ein Thema in der Mannschaft ist. Bei mir ist es 0,0 Thema. Ich freue mich, dass wir die drei Spiele gewonnen haben – das werden wir auch morgen versuchen. Aber Serie oder keine Serie, das ist mir eigentlich total egal."