Svensson sucht "die beste Mischung"

Nach dem Auswärtssieg am Fastnachtssonntag bei Bayer Leverkusen geht es für die 05ER schon am Freitagabend (20.30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm, Tickets gibt es hier) mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach weiter. Einer Mannschaft, mit hoher Qualität, gegen die man "mit und gegen den Ball sowie in Umschaltsituationen die beste Mischung" finden müsse. Zu Wochenbeginn hatte Cheftrainer Bo Svensson mit seinem Team auf dem Rosenmontagswagen des Vereins die närrischen Tage gefeiert, Einfluss auf die Trainingsarbeit und die Vorbereitung auf das Gladbach-Spiel habe dies aber nicht gehabt. "Der Montagnachmittag war außergewöhnlich, aber ansonsten war die Woche ganz normal", beschreibt der 05-Coach die Tage seit dem Coup in Leverkusen. 

Normale Trainingswoche trotz Fastnacht

Mit dem Regenerations- und Spielersatztraining am Montagvormittag begann die Woche für die 05-Profis nach dem Spiel in der BayArena wie jede andere Woche auch. Anschließend ging es zum Rosenmontagszug. Nach dem freien Dienstag stand der FSV dann am Mittwoch zu einer normalen Trainingseinheit auf dem Platz, am Donnerstagnachmittag bittet Svensson zum Abschlusstraining, von dem er sich letzte Erkenntnisse über die Verfassung seiner Spieler vor dem Duell mit der Borussia erhofft.

Zwar habe man in den jüngsten Partien gegen den FC Augsburg und Bayer 04 mal wieder in zwei aufeinanderfolgenden Spielen mit derselben Startelf agiert, die Erfolge, die diese Formation einfuhr, seien aber keine Garantie auf eine weitere Begegnung mit unveränderter Anfangsformation. "Dass wir mehr als elf gute Spieler haben, ist bekannt", sagt der Däne. Man dürfe nicht vergessen, wer in Leverkusen auf der Bank gesessen hat. "Die Jungs machen schon Dampf", will sich der 05-Coach noch nicht auf eine Startelf für das Gladbach-Spiel festlegen.

Nur Burkardt und Mustapha fallen aus

Personell können der Däne und sein Trainerteam dabei nahezu aus dem Vollen schöpfen, einzig im Sturm gibt es zwei Ausfälle zu vermelden. Neben Jonathan Burkardt wird auch Marlon Mustapha am Freitagabend erkrankt nicht zur Verfügung stehen. Karim Onisiwo, der in Leverkusen "ein paar Schläge abbekommen hat" und bei der Mittwochseinheit geschont wurde, erwartet Svensson beim Abschlusstraining zurück und "spielbereit für morgen."

Die häufig gestellte Frage, wer denn nun gegen "die Elf vom Niederrhein" das Mainzer Tor hüten wird, ließ Svensson unbeantwortet. Er erklärte lediglich, dass man mit Robin Zentner und Finn Dahmen zwei "Bundesliga-Torhüter auf sehr hohem Niveau" in den eigenen Reihen habe und er zuerst mit seinen beiden Keepern sprechen wolle.

Fokus auf das Inhaltliche

Auf die Frage, ob die Stimmung innerhalb der Mannschaft nach den vergangenen beiden Siegen besonders gut sei, erklärte Svensson nüchtern: "Wenn du zwei Spiele gewinnst, ist die Stimmungslage immer besser" und verwies im gleichen Atemzug auf die Ausgangslage, in der sich sein Team noch vor dem Heimspiel gegen Augsburg wiedergefunden hatte. "Da habe ich Fragen nach einem Befreiungsschlag bekommen“, erinnert der Däne an die Gemütslage vor dem Heimspiel vor zwei Wochen. "Es ist meine Aufgabe als Trainer, das inhaltlich zu analysieren", weiß Svensson.

Natürlich sei es wichtig, die beiden Spiele gewonnen zu haben. Besonders die Art und Weise, in der seine Elf die Partien gegen Augsburg und Leverkusen für sich entschied, überzeugte den Coach. "Die Mannschaft hatte sich vorgenommen, stabiler und konstanter zu spielen. Das war in beiden Spielen, und eigentlich auch in denen davor, klar zu erkennen. Da wollen wir morgen weitermachen“, hofft Svensson, dass sein Team die gute Form auch in die kommenden Begegnungen mitnehmen kann.

Zuversicht gebe dafür die Stabilität, mit der die Mainzer in den vergangenen Partien auftraten. Die Leistungen habe man auch in der Hinrunde bereits teilweise gesehen, da seien die Auftritte aber oft schwankend gewesen. "Wichtig ist, dass wir es jetzt nicht als selbstverständlich annehmen, dass es einfach so weitergeht", weiß Svensson. In Leverkusen habe man sehr viel auf dem Platz lassen müssen, um die Leistung zu bringen und die drei Punkte mitzunehmen. Gegen Gladbach werde das nicht weniger gefordert sein. 

Häufig enge Duelle mit M`gladbach

Auch die Borussia stellte ihre Qualitäten zuletzt mit einem Sieg gegen Bayern München unter Beweis. Zwar seien die Duelle mit den Fohlen seit Svenssons Amtsantritt als FSV-Coach stets ausgeglichen gewesen und auch die aktuelle Tabellensituation spricht für ein Duell auf Augenhöhe, die Gladbacher haben auf Platz acht lediglich ein um vier Tore besseres Torverhältnis als die punktgleichen Mainzer einen Rang dahinter. Jedoch sei die individuelle Qualität der Gladbacher "schon hoch", wie Svensson erklärte. Dabei hebt der FSV-Coach Akteure wie Jonas Hofmann, Ramy Bensebaini, Marcus Thuram, Alassane Plea, Manu Koné und Lars Stindl beispielhaft hervor. "Das sind Spieler, die in einem Regal über Mainz 05 stehen. Deswegen kann man das mit der Augenhöhe so oder so sehen. Fakt ist, dass wir bis jetzt eine ähnliche Saison gespielt und jetzt ein Heimspiel vor uns haben." Deswegen könne man schon ein ausgeglichenes Spiel erwarten, die individuelle Qualität spreche aber für die Gäste vom Niederrhein.

Ob es vorteilhaft sei, dass Gladbach nach dem Highlight-Sieg gegen die Bayern nach Mainz kommt, weiß Svensson nicht. Der Ex-Borusse, der insgesamt 32 Mal für den morgigen Gegner auflief, legt den Fokus stattdessen auf den Heimvorteil und die aktuelle Form seiner Mannschaft. "Es ist ein Vorteil, dass wir zuhause spielen und zuletzt so konstant waren. Das hat uns in der Hinrunde gefehlt und da wollten wir einen Schritt nach vorne machen", sieht der FSV-Trainer einen Entwicklungsschritt bei seinem Team.

Die Leistung aus Leverkusen bestätigen

Und dennoch: "Die Gladbacher Offensive auszuschalten, ist sehr schwer", erinnert der 43-Jährige auch an das Hinspiel, das die 05ER zwar über weite Strecken gut im Griff hatten, und letztlich mit 1:0 gewannen, im Borussia-Park jedoch immer wieder Torchancen der Hausherren zuließen. "Gladbach kommt über die fußballerische Komponente. Wenn du sie spielen lässt, wird es schwer" so Svensson weiter. Gleichzeitig sei es aber auch klar, dass man die Offensive der Farke-Elf nicht über 90 Minuten wird ausschalten können. "Da wird es darauf ankommen, wie wir es in brenzligen Situationen verteidigt bekommen."

Man sei sich der hohen Qualität des Gegners und der Komplexität der Aufgabe also bewusst und versuche, wie zuletzt in Leverkusen, mit und gegen den Ball sowie in den Umschaltphasen "die beste Mischung" zu finden. Am vergangenen Sonntag sei das in vielen Situationen gut gelungen, diese Quote müsse man am Freitagabend beibehalten. "Wir stellen uns diesen Aufgaben sehr gerne. So ein Flutlichtspiel ist natürlich ein Highlight, aber es geht für uns darum, dass wir uns inhaltlich verbessern und das auf den Platz bekommen, was für unser Spiel entscheidend ist", unterstreicht Svensson den Schwerpunkt in der inhaltlichen Herangehensweise.

Tickets für das Flutlicht-Duell mit der Borussia gibt es im Online-Shop, telefonisch, in den Fanshops und an den Tageskassen.