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Vorberichte 19.01.2023 - 16:05 Uhr

Svensson: Wie vor einer neuen Saison

Nach zehn Wochen WM- und Winterpause: Der FSV vor dem Pflichtspielauftakt beim VfB Stuttgart am Samstag

Beim letzten Mal in der Mercedes-Benz Arena: Karim Onisiwo (re.) im Zweikampf mit Waldemar Anton.

Nach der zehnwöchigen Bundesliga-Pause ist es am Samstagnachmittag (15:30 Uhr, live auf Sky und 05ER.fm) endlich soweit: Zur besten Fußballzeit ist der 1. FSV Mainz 05 zu Gast beim VfB Stuttgart. Dort, wo am 08. August 2004 die Erstliga-Historie der 05ER begann. Damals trennten beide Klubs Welten, heute agieren sie auf Augenhöhe. Nach 15. Spieltagen hat der FSV sogar fünf Zähler mehr auf dem Konto als der VfB und steht als Tabellenzehnter sechs Plätze vor den Schwaben, die auf dem Relegationsrang überwinterten. "Nach so einer langen Pause fängt eine Art 'neue Saison' an", beschreibt Cheftrainer Bo Svensson die aktuelle Situation. "Wir haben eine gute Vorbereitung gespielt, einen guten Fitnessstand und eine gute Atmosphäre innerhalb der Mannschaft. Ich habe ein gutes Gefühl, aber man wird in den Spielen sehen, was drin ist."

Rund 1800 Fans begleiten den FSV nach aktuellem Stand auf die erste Auswärtsreise des neuen Jahres. Tickets für die Partie und den Fanexpress gibt es hier. Auch die Tageskassen der Mercedes-Benz Arena werden am Spieltag ab zwei Stunden vor Spielbeginn geöffnet sein.

19.01.2023

Die Pressekonferenz vor #VfBM05

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Neue Elemente mit gewohntem Personal

In Stuttgart warte ein "sehr guter Gegner" auf die 05ER, weiß Svensson. "Sie haben offensiv wie defensiv hohe individuelle Qualität. In der Vorbereitung auf das Spiel haben wir die Spielweise unter dem neuen Trainer genau beobachtet, da hat sich ein bisschen was verändert." Dieser neue Trainer heißt Bruno Labbadia und war von 2010 bis 2013 schon einmal in Stuttgart tätig. Im Dezember übernahm der 56-Jährige nun zum zweiten Mal das Amt als Coach der Schwaben und beerbte Michael Wimmer, der im Oktober interimsweise den entlassenen Pellegrino Matarazzo ersetzt hatte. Die Klasse der Stuttgarter sieht Svensson jedoch unabhängig vom Trainer, erklärt, dass bei jedem Spiel gegen den VfB "enorme Qualität auf der anderen Seite" sei, "ob Labbadia an der Seitenlinie stehe oder jemand anders."

Gleichwohl sind dem Mainzer Cheftrainer die Veränderungen im Spiel der Schwaben seit dem Trainerwechsel nicht verborgen geblieben. Stuttgart scheint sich nun auf ein System festgelegt zu haben, nachdem sie in der ersten Saisonhälfte in dieser Hinsicht noch variabler agiert hatten, hat Svensson die Auftritte in der Wintervorbereitung des VfB analysiert. "In der Offensive haben sie mit Silas und Tiago Tomás schnelle Spieler auf den Außen, die Eins-gegen-Eins-Situationen lösen können, mit Serhou Guirassy zudem einen echten Neuner, der Kopfballstärke mitbringt", geht der 05-Trainer mit seiner Analyse etwas ins Detail. Auch im Mittelfeld profitiere der VfB von spielerisch starken Akteuren, ergänzt der Däne, stellt aber auch klar: "Vom System her haben sich ein paar Sachen geändert, sie bringen die Jungs in andere Positionen. Im Großen und Ganzen sind die Spieler aber die gleichen.“

Ausfälle im Sturm

Mit welcher personellen Besetzung die 05ER das erste Spiel der Saison angehen werden, ließ Svensson selbstredend noch nicht durchblicken, verriet lediglich, dass Jonathan Burkardt, wie auch Marlon Mustapha und Delano Burgzorg, noch nicht zur Verfügung stehen wird. Die Fortschritte beim gebürtigen Darmstädter kämen nach seiner Knie-Operation "nicht so schnell wie erhofft", möchte Svensson den Zeitpunkt der Rückkehr des Stürmers noch nicht prognostizieren.

Die Frage, ob der Ausfall der drei Stürmer eine Chance für die Jung-Profis Ben Bobzien, Brajan Gruda und Nelson Weiper sein könnte wollte Svensson nicht pauschal beantworten und verwies auf die Vielschichtigkeit des Sachverhalts. "Es hängt mehr daran als zu sagen: 'Schmeiß die einfach mal rein!' Sie haben unterschiedliche Stärken und spielen auf verschiedenen Positionen", so Svensson. Es gehe immer darum zu gucken, wo die jungen Spieler helfen können, wie weit sie sind und ob es ihrer Entwicklung hilft. All das müsse man berücksichtigen. "Ich freue mich, die Jungs zur Verfügung zu haben, aber wir wollen keine Last auf ihre Schultern legen. Wir haben viele gestandene Profis, die auf unterschiedlichen Positionen spielen können, auch wenn mit Marlon, Delano und Jonny aktuell drei Spieler wegfallen. Aber auch die kommen ja wieder zurück", weiß der 43-Jährige.

Zentner fraglich, Stach wieder voll dabei

Der Einsatz von Torwart Robin Zentner, der unter der Woche mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, ist indes noch fraglich. "Wir werden ihn morgen testen und hoffen, dass im Abschlusstraining alles okay ist. Wenn nicht, spielt Finn Dahmen halt", sieht der dänische Übungsleiter auch im Falle eines Ausfalls seines Stammkeepers keine Probleme auf der Torwartposition.

"Positive Nachrichten" gibt es derweil von Anton Stach zu vermelden. Der zweifache deutsche Nationalspieler habe nach der Reha die ganze Woche lang das komplette Mannschaftstraining mitgemacht, sei schmerzfrei und fühle sich frei in den Bewegungen. Eine weitere Option also im ohnehin stark besetzten Mainzer Mittelfeld. "Wir haben in der nächsten Zeit viele Spiele und es gilt, die Karten – und damit sind die Spieler gemeint – richtig zu mischen. Wir wollen die Jungs, die wir haben, richtig nutzen, sodass sie in jedem Spiel fit auf dem Platz stehen. Da müssen wir auch bei Stachi gucken, wann es am besten passt", erklärt Svensson, der seinen Mittelfeldspielern eine gute Form und starke Trainingsleistungen bescheinigt. "Kopfschmerzen habe ich deswegen aber nicht. Alle werden in den Englischen Wochen eine Rolle spielen. Dass einer oder zwei dann mal enttäuscht sind, gehört zum Geschäft", weiß der FSV-Coach, was in den kommenden Wochen auf sein Team zukommt.

Die richtige Balance für die Englischen Wochen finden

Denn schon am Mittwoch (18:30 Uhr) ist Borussia Dortmund in der MEWA ARENA zu Gast, bevor drei Tage später der VfL Bochum kommt (Sa., 28. Januar um 15:30 Uhr, Tickets für die beiden Heimspiele gibt es hier). Es folgen das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den FC Bayern (Mi., 01. Februar um 20:45 Uhr) und das Gastspiel bei Union Berlin (Sa., 04. Februar um 15:30 Uhr). Über die Ziele, um gut in das neue Jahr zu starten, habe man mit den Spielern gesprochen, mehr wollte der FSV-Trainer aber nicht verraten. "Wir sind körperlich, und hoffentlich auch mental, auf das Programm vorbereitet. Es werden nicht immer die gleichen Elf spielen können, deshalb brauchen wir die Breite im Kader, um das abzuliefern, was uns auszeichnet", will Svensson in den kommenden zwei Wochen mit der richtigen Balance zwischen Spielvorbereitung und Regeneration sowie Rotation auch für die nötige mentale Frische sorgen.

19.01.2023

Sach´emol, Andreas!

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Konstanz auf dem Platz, Geduld auf dem Transfermarkt

Dabei gehe es darum, zukünftig die in der Wintervorbereitung oftmals angesprochene "Konstanz" auf den Rasen zu bringen, diese sei allerdings schwer zu trainieren. "Wir haben in der ersten Saisonhälfte viele Mannschaften vor Probleme gestellt, konnten aber oft nicht an gute Leistungen anknüpfen. Man muss das ansprechen, den Ehrgeiz in den Jungs wecken und sie darauf aufmerksam machen, dass sie in der Lage sind, das zu leisten. Das ist auf jeden Fall ein Schlüssel für uns", hofft Svensson im weiteren Saisonverlauf auf mehr Kontinuität in den Leistungen seines Teams.

Ob zu diesem dann auch ein neuer Stürmer gehören wird, ist noch nicht final geklärt. "Wir holen niemanden, der uns nicht verstärkt, nur um einen mehr im Kader zu haben. Wenn es nicht passt, dann machen wir nichts", betonte Svensson. Mit dieser Taktik sei man auch bei der Suche nach einem Innenverteidiger vorgegangen, habe "solange gewartet, bis der richtige da war" und mit Andreas Hanche-Olsen in der vergangenen Woche den ersten Winter-Neuzugang vorgestellt. Dieser habe sich bereits "gut eingelebt", sei intelligent und wissbegierig und bereits eine Option für das Stuttgart-Spiel. "Er ist definitiv ein Spieler, der der Verantwortung nicht aus dem Weg geht und eine Persönlichkeit, die sehr gut zu dem passt, wie ich Mainz 05 sehe", lobt Svensson den Neuzugang.