• Home
  • News
  • Szalai: "Ich will hier schließlich nicht zwei Jahre rumeiern"

Profis 28.08.2019 - 17:10 Uhr

Szalai: "Ich will hier schließlich nicht zwei Jahre rumeiern"

Der Torjäger will sich nach seiner Rückkehr an den Bruchweg an Leistungen messen lassen und eine wichtige Rolle spielen im System des FSV - "...nicht wieder da, weil die Vergangenheit so schön war"

Auch nach seiner Rückkehr trägt Szalai am Rhein die Nummer 28, die für den Stürmer eine besondere Bedeutung hat.

Am Ende war nicht zuletzt ein Gespräch mit Sandro Schwarz mit ausschlaggebend dafür, dass es ganz schnell ging mit der Rückkehr an den Bruchweg. "Ich habe mit dem Trainer telefoniert und er hat mir aufgezeigt, dass ich eine klare Aufgabe bekommen soll. Ich will hier schließlich nicht zwei Jahre rumeiern, sondern solange ich kann, eine wichtige Rolle spielen in der Bundesliga", sagte Ádám Szalai am Tag nach seiner zweiten Vertragsunterzeichnung beim FSV im Rahmen einer Medienrunde.

Es ist das Comeback bei dem Klub, bei dem er vor fast einem Jahrzehnt die ersten Einsätze sammelte im deutschen Oberhaus. Im Winter 2010 war Szalai einst von der zweiten Mannschaft Real Madrids nach Rheinhessen gekommen, gerade 22 Jahre alt geworden und anschließend vom Talent zum gestandenen Bundesliga-Spieler gereift. Unvergessen ist die Rekordserie zu Beginn der Saison 2010/2011 unter Trainer Thomas Tuchel, als der FSV sieben Siege in Serie feierte, unter anderem einen 2:1-Auswärtssieg bei Rekordmeister Bayern München, wo die 05ER nun auch am Wochenende antreten müssen. Unter den Torschützen, natürlich: Ádám Szalai. Eines zu betonen, ist dem mittlerweile 31-Jährigen umso wichtiger: "Ich bin nicht wieder da, weil die Vergangenheit so schön war oder, weil ich so toll Schlagzeug gespielt habe damals", spielte der ungarische Nationalspieler auf die Zeit der "Bruchweg-Boys" an. Natürlich sei die Rückkehr ein "emotionaler Moment", wie er im Rahmen seiner Verpflichtung gesagt hatte. Es gehe aber ausschließlich darum, seine Qualität einzubringen und dem Team zu helfen.

Erstes Bundesliga-Tor im Bruchwegstadion: Im April 2010 gelang Szalai beim 1:0-Sieg über den BVB der Treffer des Tages

"Ich liebe die Bundesliga"

Die Entscheidung, seine Erfahrung und Klasse im Herbst der Karriere erneut beim FSV unter Beweis zu stellen, sei zu Wochenbeginn sehr schnell gefallen. "Ich hatte auch andere Angebote, sicher auch aus Ländern, in den ich mehr Geld verdient hätte. Aber ich liebe die Bundesliga, die Atmosphäre in den Stadien und will auf diesem Niveau solange eine wichtige Rolle spielen, wie ich kann." Dass dem Ungarn nach Stationen auf Schalke, in Hoffenheim sowie Hannover (auf Leihbasis) eine wichtige Rolle zugetraut wird, hatte am Dienstag auch Sportvorstand Rouven Schröder betont: "Er ist ein Spieler, der uns anführen kann. Einer, der eine Nase hat im Strafraum, der weh tut, der unangenehm ist. Immer mit irgendeinem Körperteil dran ist."

Es sind Erwartungen, die der Stürmer erfüllen und sich messen lassen will. Szalai ist zudem bereit, den Konkurrenzkampf anzunehmen, den er ohnehin als Voraussetzung für ein funktionerendes Teamgebilde bezeichnet. "Davon kann eine Mannschaft nur profitieren", sagt Szalai, der darüber hinaus nicht en Detail auf die kommenden Aufgaben eingehen möchte. "Es wäre den Teamkollegen gegenüber respektlos, über das nächste Spiel zu sprechen oder Forderungen zu sprechen. Ich kann nur sagen, dass ich bereit bin, falls der Trainer mich braucht." Nach einer Trainingseinheit am Mittwochvormittag bleiben Szalai noch zwei weitere mit den neuen, alten Kollegen vor dem Abflug nach München.

Unabhängig davon, ob Schwarz schon beim Rekordmeister auf den Neuzugang setzt, spürt man, dass Szalai kein Fremdkörper ist, den FSV kennt und für die Aufgabe brennt. Neu sei für ihn persönlich in erster Linie, so spät beim Verein einzusteigen nach Saisonbeginn. Hinzu kommen die sichtbaren infrastrukturellen Veränderungen rund um den Bruchweg. "Es hat sich viel getan", gibt Szalai mit Blick auf die Umbauarbeiten der vergangenen Jahre beeindruckt zu. Auch, dass er plötzlich der älteste Spieler im Kader sei, hat er wahr- genauso wie angenommen, wie er in einem Nebensatz verrät. Es düfte keine Rolle spielen. Zumal dem Routinier bei der Akklimatisierung noch etwas anderes zugute kommen dürfte. Die Rückennummer nämlich, mit der er einst in seiner ersten Mainzer Zeit in der Bundesliga debütiert hatte. Warum gerade die 28? Die mathematische Bedeutung der Zahl 28 ließe sich leicht "googeln", gab er den anwesenden Medienvertretern zum Abschluss schmunzelnd noch eine Hausaufgabe mit auf den Weg. Versehen mit dem Hinweis, dass sie (nicht nur) für ihn eine "perfekte", weil vollkommene, Zahl sei.